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Die Flugzeug-Aufdrucke von 1919                                                            The 1919 airplane overprints

Beginnen wir mit der meistgefälschten Ausgabe Japans. Vielleicht nicht, was die Gesamtzahl der gefälschten Marken betrifft, da kommt niemand an Herrn Wada heran. Aber was die Fülle der Imitationen und die Zahl der Filous betrifft, die mit einem falschen Aufdruck reich zu werden versuchten, teilweise recht erfolgreich.
Die japanische Post war während des 1.Weltkriegs durchaus auf dem neuesten Stand der Technik. Wie in anderen Ländern auch begann zu dieser Zeit die Ära der Luftpost. Bevor ein regulärer Luftpostdienst aufgenommen werden konnte, musste ein wenig experimentiert werden, zu Recht, wie sich zeigen sollte. Jedenfalls wurde um diesen ersten experimentellen Postflug von Tokyo nach Osaka und zurück ein großes Brimborium gemacht
. Es wurden nicht nur Postkarten zu diesem denkwürdigen Ereignis gedruckt und Sonderstempel aufgelegt, sondern die Dauermarken zu 1½ sen (Porto Postkarte Inland) und 3 sen (Brief Inland) wurden eigens für den Postflug in einer kleinen Auflage (1½ sen: 50000 Stück, 3 sen: 30000 Stück) mit der Silhouette eines Doppeldeckers überdruckt ausgegeben. Der Aufdruck auf die blaue 1½ sen Marke erfolgte in Rot, der auf die rote 3 sen Marke in Indigo.
Diese Aufdruckmarken kamen am 3. Oktober zum Postverkauf und waren ausschließlich zur Frankatur von Briefen oder Karten dieses Postflugs zugelassen; überdies verloren sie mit Ablauf des Monats ihre Gültigkeit. Dies klang strenger als es in Wirklichkeit gehandhabt wurde. Die Marken wurden nämlich bereits am Ersttag mit Sonderstempeln entwertet, und der Sonderstempel war, ebenso wie die überdruckten Marken, an 37 Postämtern im Raum Tokyo und Osaka erhältlich. Abgestempelt wurden die mit den Aufdruckmarken beklebten Belege auch dann, wenn der Sammler seine Stücke unadressiert wieder mitnahm und keineswegs dem Flieger anvertrauen wollte. Daran tat er gut, denn die tatsächlich zum Versand nach Osaka bestimmte Post blieb noch lange in Tokyo liegen. Am 4.Oktober, an dem der erste Flug starten sollte, blieb der Flieger wegen schlechten Wetters am Boden, und ein weiterer Versuch scheiterte wegen Motorschadens. Als die ersten Postsäcke an Bord tatsächlich in Richtung Osaka abhoben, schrieb man den 22.Oktober. Mit der Bahnpost wäre zu diesem Zeitpunkt bereits die Antwort des Empfängers beim Absender eingetroffen. Hier soll nicht unerwähnt bleiben, dass es keineswegs vorgeschrieben war, dass Luftpostsendungen bei diesem Flug nur mit den Aufdruckmarken frankiert werden durften; es gibt Belege, die mit normalen Dauer- oder Sondermarken frankiert, mit dem Sonderstempel entwertet und tatsächlich mit dem Flieger befördert worden sind. 

Sehen wir uns die Karten und Sonderstempel zu dem Ereignis an. Die wenigsten davon waren je an Bord des Postfliegers, es sind meist Ersttagsstempel oder Stempel vom Tag des vorgesehenen, aber ausgefallenen Probefluges oder an irgendwelchen sonstigen Tagen zu finden, an denen der Doppeldecker im Hangar stand. Die Sammler wurden ja unruhig, denn die Marken wurden zum Monatsende ungültig und keiner wusste, ob der Flieger tatsächlich je in die Luft gehen würde.
Let's start with Japan's most counterfeited issue. Perhaps not in terms of the total number of counterfeit stamps, as no one can match Mr Wada in that respect. But in terms of the abundance of imitations and the number of crooks who tried to get rich with a fake overprint, some of whom were quite successful.
During the First World War, the Japanese postal service was at the cutting edge of technology. As in other countries, the era of airmail began at this time. Before a regular airmail service could be established, a little experimentation was necessary, as it turned out to be justified. In any case, a great deal of fuss was made about this first experimental postal flight from Tokyo to Osaka and back. Not only were postcards printed and special cancels produced to mark this memorable event, but the 1½ sen (domestic postcard postage) and 3 sen (domestic letter postage) definitive stamps were specially overprinted with the silhouette of a biplane in a small edition (1½ sen: 50,000 - 3 sen: 30,000). The overprint on the blue 1½ sen stamp was in red, and the one on the red 3 sen stamp was in indigo.
These overprinted stamps went on sale on 3 October and were only valid for franking letters or cards on this airmail flight; moreover, their validity expired at the end of the month. This sounded stricter than it actually was practiced. The stamps were cancelled with special postmarks from the first day of issue, and the special postmark, like the overprinted stamps, was available at 37 post offices in the Tokyo and Osaka areas. Covers or postcards with the overprinted stamps affixed were also stamped if the collector took his items back with him unaddressed and did not want to entrust them to the aeroplane. He was right to do so, because the mail actually intended for Osaka remained in Tokyo for a long time. On 4 October, when the first flight was scheduled to take off, the plane remained on the ground due to bad weather, and another attempt failed due to engine trouble. When the first mailbags actually took off for Osaka, it was 22 October. By this time, the recipient's reply would already have reached the sender by rail mail. It should be noted here that it was by no means mandatory for airmail items on this flight to be franked only with the special stamps; there is evidence that items franked with normal definitive or special stamps were cancelled with the same special postmark and actually transported by plane.

Let's take a look at the cards and special postmarks commemorating the event. Very few of them were ever on board the mail plane; most are first-day cancels or cancels of the day of the planned but cancelled test flight, or from any other days when the biplane was in the hangar. Collectors were getting restless because the stamps' validity would expire at the end of the month and no one knew whether the plane would ever actually take to the skies.

 
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Aufdruckmarken auf unadressierten Gedenkkarten,
Sonderstempel links Tokyo 20.10.1919, rechts Osaka 6.10.1919.
Overprinted stamps on unaddressed commemorative postcards,
left: red special cancel Tokyo 8.10.20, right: deep purple special cancel Osaka 8.10.6.

Diese Stempel sollte man sich gut ansehen, und natürlich auch den Aufdruck. Um aus einer massenhaft erhältlichen simplen Dauermarke ein wertvolles Sammlerstück zu machen, genügte es nämlich, ein kleines Flugzeug aufzudrucken, sagten sich viele Gauner und druckten mit allem, was sie hatten, bis hin zu handgeschnitzten Radiergummis, auf gestempelten Marken zu 1½ sen und 3 sen herum. Der Sammler kann so gut wie alles Gestempelte getrost fortwerfen, was nicht den obigen Sonderstempel oder Teile davon aufweist, denn die Marke war nur für den Flug gültig und kam im normalen Postverkehr nicht vor. Es gibt, extrem selten, echte Marken mit Aufdruck, die keinen Sonderstempel tragen, sondern als Restbestände im Innendienst der Post fiskalisch aufgebraucht wurden, ein Abbild findet sich unten. Man kann sie an der fiskalischen Natur des Stempels und am Datum (von links: 8.10...., also Jahr Taisho 8 (1919), Oktober) erkennen. Echte lose gebrauchte Marken sehen in der Regel so aus:
These cancels should be examined closely, as should the overprint, of course. Many crooks realised that all they had to do to turn a simple, mass-produced definitive stamp into a valuable collector's item was to print a small bilane on it, so they used everything they had, even hand-carved rubber erasers, to print on mint and used 1½ sen and 3 sen stamps. Collectors can confidently discard almost anything cancelled that does not bear the above special stamp or parts thereof, as the stamp was only valid for airmail and did not appear in normal postal traffic. There are extremely few genuine stamps with overprints that do not bear the special postmark but were used up for fiscal purposes as remnants in the internal service of the post office; an image can be found below. They can be recognised by the fiscal nature of the cancel and the date (from left: 8.10...., i.e. year Taisho 8 (1919), October). Genuine loose used stamps usually look like this:

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Echte Marken sind fast immer mit dem Sonderstempel entwertet, den es in Rot und Violett gibt. Die rechte Marke trägt einen fiskalischen Stempel vom 8.Oktober (mit Silbenzeichen im unteren Segment), der davon zeugt, dass sie im Innendienst (in Yokohama) als Restbestand aufgebraucht wurde, nachdem der geplante Flug am 4.10. ins Regenwasser gefallen war.
Genuine stamps are almost always cancelled with a special postmark, which was available in red and purple. The stamp on the right bears a fiscal cancel dated 8 October (with syllabic characters in the lower segment), which indicates that it was used up as remnant stock in internal service (in Yokohama) after the planned flight on 4 October was cancelled due to rain.
Nun gilt es aber, eine wichtige Sache zu bedenken. Der Gebrauch der Marken mit dem Aufdruck war zwar für Flugbelege limitiert und auf normaler Post untersagt, aber der Gebrauch des Sonderstempels war nicht limitiert. Wer ihn auf einem Beleg, mit einer normalen Dauermarke beklebt, abgeschlagen bekommen wollte, der bekam ihn auch. Und es kommt vor, dass sich ein Filou später einen solchen Beleg schnappt und der Marke nachträglich einen Doppeldecker aufdruckt. So können Marken und Belege mit falschem Aufdruck, aber echtem Sonderstempel entstehen, weshalb auch der echte Sonderstempel den kritischen Blick auf den Aufdruck nicht ersparen kann.
However, there is one important thing to bear in mind. Although the use of stamps with this overprint was limited to airmail items and prohibited on normal mail, the use of the special postmark was not restricted. Anyone who wanted to have it placed on a document with a normal definitive stamp would get it. And it sometimes happens that a trickster later snatches such a document and subsequently overprints the stamp with a fake biplane. This can result in stamps and documents with incorrect overprints but genuine special postmarks, which is why even genuine special postmarks cannot spare us from taking a critical look at the overprint.

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Echter Beleg mit echtem Sonderstempel. 
Aufdrucklose Dauermarke nachträglich mit primitivem Aufdruck in Schwarz versehen.
Genuine postcard with genuine commemorative postmark.
Stamp without overprint with a later added forged overprint in black.

Jetzt sehen wir uns den Aufdruck an, der in Zweifelsfällen den Ausschlag geben wird. Kaum ein Fälscher hat das Flugzeug, so simpel es aussieht, richtig hinbekommen.
Now let's look at the overprint, which will be the deciding factor in cases of doubt. Hardly any counterfeiters have managed to get the aeroplane right, as simple as it looks.

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Echte Marken mit echtem Aufdruck.
Die rote Aufdruckfarbe (Marke links) neigt zu gequetschtem Abdruck.
Genuine stamps with genuine overprints.
The red printing ink (left stamp) tends to smudge.

Merkmale echter Aufdrucke:

Position: Alle dem Autor bekannten Aufdrucke haben eine feste Position. Bei der 3 sen sitzt der Aufdruck so, dass die Tragfläche das Chrysanthemum berührt oder sehr nah daran ist; ihr rechtes Ende ist auf die gleiche Art an der Begrenzung der Zierleiste der Marke ausgerichtet, das linke am Kreis der Wertziffer 3. Der Schwanz sitzt immer auf dem Wort Sn. im rechten Wertzifferkreis. Bei der 1½ sen Marke sitzt der Aufdruck immer geringfügig tiefer, mit etwas mehr Abstand zum Chrysanthemum, so dass der Schwanz des Fliegers beim rechten Wertzifferkreis mit dessen Außenkreis abschließt. Alle anderen Positionen und Proportionen des Aufdrucks sind falsch. Echte Aufdrucke sitzen niemals auf dem kaiserlichen Chrysanthemum.
Merkmale: A
n beiden Enden der unteren Tragfläche ist je eine ringförmige Öse sichtbar, außerdem zwischen den beiden Tragflächen rechts und links je zwei senkrechte Stäbe. Da allerdings die rote Aufdruckfarbe, die Zinnober enthält, durch hohe Farbsättigung oft gequetscht erscheint, sind nicht immer beide Merkmale deutlich zu sehen, aber zumindest die Ausbuchtungen der beiden Ösen müssen stets sichtbar sein (Abbild oben links: Stäbe sind wegen gequetschter Druckfarbe im roten Aufdruck kaum sichtbar, nur die Ösen). So gut wie alle Fälschungen zeigen keine Ösen, und oft auch keine Stäbe. Das Leitwerk des Fliegers besteht aus fünf (nicht vier !) Elementen, dessen kleinstes bei nahezu allen Fälschungen fehlt, bei gequetschter Farbe aber auch bei echten Marken leider nur schwer sichtbar ist.
Die Urmarke: Mit Aufdruck versehen wurden nur Marken der Serie Tazawa Mi.Nr. 112I A und 114I A mit Wasserzeichen 1 (Wellenlinien) auf Faserpapier, Bildgröße 
19 x 22,5 mm.
Characteristics of genuine overprints:

Position: All overprints known to the author have a fixed position. On the 3 sen stamp, the overprint is positioned so that the wing touches the chrysanthemum crest or is very close to it; its right end is aligned in the same way with the edge of the decorative border of the stamp, and its left end with the circle of the denomination numeral 3. The tail always rests on the word Sn. in the right-hand denomination circle. On the 1½ sen stamp, the overprint is always slightly lower, with a little more distance from the crest, so that the tail of the aeroplane ends at the outer circle of the right-hand denomination circle. All other positions and proportions of the overprint are incorrect. Genuine biplane overprints are never positioned on the imperial crest.
Features: A ring-shaped eyelet is visible at both ends of the lower wing, and there are two vertical bars between the two wings on the right and left. However, as the red overprint ink, which contains vermilion, often appears smudged due to high colour saturation, both features are not always clearly visible, but at least the bulges of the two eyelets must always be visible (image above left: the rods are barely visible due to the smudged printing ink in the red print, only the eyelets are visible). Virtually all counterfeits do not show any eyelets, and often no rods either. The tail of the aeroplane consists of five (not four!) elements, the smallest of which is missing in almost all counterfeits, but is unfortunately also difficult to see in genuine stamps when the ink is smudged.
The overprinted stamp: Only stamps from the Tazawa series with wave line watermark on granite paper, image size 19 x 22.5 mm, were overprinted. 

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Echtheitsmerkmale im Design des Aufdrucks
Features of genuine overprints
Faserpapier und Wasserzeichen der überdruckten Marken
Granite paper and watermark of the overprinted stamps
           
1: Öse am linken Ende der unteren Tragfläche (beim Rotaufdruck ist auch die Öse
    bisweilen schwer zu erkennen),
2: tiefe Einbuchtung und Öse am rechten Ende der unteren Tragfläche,
3: pfeilförmiger, zentraler Schatten hinter dem Pilotensitz,
4: Schwanz besteht aus fünf klar definierten Elementen,
5: senkrechte Stäbe zwischen den Tragflächen,
6: die Marken waren nur im Oktober 1919 gültig, die Zahlen link und Mitte  im Stempel,
    wenn 
lesbar, müssen immer 8.10. lauten (siehe abgebildete Sonderstempel).

Im Vergleich hierzu sehen wir hier die Form der besseren Fälschungen:
 
1: Eyelet at the left end of the lower wing (the eyelet is sometimes difficult to see
    on the red overprint),
2: Deep indentation and eyelet at the right end of the lower wing,
3: Arrow-shaped, central shadow behind the pilot's seat,
4: Tail consists of five clearly defined elements,
5: Vertical bars between the wings,
6: The stamps were only valid in October 1919; the left and middle numbers in the
    postmark, if legible, must always read 8.10. (see above pictured special cancels)

In comparison, here we see the shape of the better forgeries:  

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Keine erfüllt alle Kriterien des echten Aufdrucks. Manche Falschaufdrucke sind mit Gummistempel aufgebracht, andere lithografiert (starke Quetschlinien), und bei den gestempelten Marken sitzt der falsche Aufdruck naturgemäß über dem Stempel, was unter einer guten Lupe mitunter sichtbar ist.
Noch weitere Fehler sind den Fälschern häufig unterlaufen: Größe, Neigungswinkel und Position des Aufdrucks liegen bei den echten Marken fest, es gibt keine Varianten. Jeder andere Neigungswinkel, jede stark verschobene Position ist falsch.
Die Tazawa-Dauermarken waren sehr lange in Gebrauch. Sie wurden später in anderen Druckverfahren und auf anderem Papier hergestellt. Die späteren Marken im Goebel- bzw. Rotationsdruck haben ein deutlich kleineres Markenbild (18,5 x 22,5 mm oder weniger), diejenigen auf weißem Papier überdies ein anderes Wasserzeichen. Falsche Aufdrucke wurden auch auf diese Marken aufgebracht, die Gauner nahmen es nicht so genau und hofften, die Käufer seien noch dümmer als sie. Anhand des Wasserzeichens, der Markenbildgröße und der Papiersorte kann man solche Exemplare sofort als Altpapier aussortieren.
Bei ungebrauchten Stücken mit Aufdruck sollte man sich die Kennzeichen des echten Aufdrucks gut ansehen und höchste Vorsicht walten lassen, wenn ein Element fehlt oder Winkel, Proportionen und Stellung des Aufdrucks nicht präzise sind. Auch Papier, Wasserzeichen und Bildgröße der bedruckten Marke sollte man zur Sicherheit sorgfältig überprüfen. Letzten Endes hilft hier nur die Konsultation eines anerkannten Prüfers. 
None of them meet all the criteria of a genuine overprint. Some fake overprints are applied with a rubber stamp, others are lithographed (strong crease lines), and on used stamps, the forged overprint naturally is placed upon the postmark.
Counterfeiters have often made other mistakes: the size, angle of inclination and position of the overprint are fixed on genuine stamps, there are no variations. Any other angle of inclination or significantly shifted position is incorrect.
The Tazawa definitive stamps were in use for a very long time. They were later produced using different printing processes and different paper. The later stamps, printed in Goebel or rotary print, have a significantly smaller stamp image (18.5 x 22.5 mm or less), and those on white paper also have a different watermark. Fake overprints were applied to these stamps, too; the forgers were not very precise and hoped that the buyers would be even more stupid than they were. Based on the watermark, the stamp image size and the type of paper, such items can be immediately sorted out as waste paper.
In the case of mint items with overprints, one should take a close look at the characteristics of the genuine overprint and exercise extreme caution if an element is missing or the angles, proportions and position of the overprint are not precise.
The paper, watermark and image size of the overprinted stamp should also be carefully checked for security reasons. Ultimately, the only thing that helps here is to consult an officially recognised expert. 

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Relativ gut gemachte, ungebrauchte Falsch-Aufdrucke:
Links: Tragflächen ohne Ösen, unterschiedlich dicker Schatten, Schwanz besteht nur aus vier Elementen.
Rechts: Keine Ösen, vier Schwanz-Elemente, falsche Proportionen, falscher Winkel, falsche Position des Aufdrucks.
Relatively well-made, forged overprints on mint stamps:
Left: Wings without eyelets, shadows of varying thickness, tail consists of only four elements.
Right: No eyelets, four tail elements, incorrect proportions, incorrect angle, incorrect position of the overprint.

Das folgende Beispiel ist noch interessanter, denn von diesen (bei eBay) angebotenen Paaren ist jeweils eine Marke echt, die andere falsch, es sind wahre Suchbilder:
The following example is even more interesting, because of these pairs offered (on eBay), one stamp is genuine and the other is fake; they are true search images:

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Hier ist der rote Aufruck auf der linken Marke falsch:  
Fehlende Ösen an der unteren Tragfläche, Schwanz besteht nur aus 4 Elementen, Stäbe sind Einkerbungen.
Here the red overprint on the stamp left is forged:
Wings without eyelets, only four tail elements, notches instead of bars between the wings.

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Hier ist der blaue Aufruck auf der rechten Marke falsch:  
Fehlende Ösen an der unteren Tragfläche, Schwanz besteht nur aus 4 Elementen, Stäbe sind Einkerbungen.
Here the indigo overprint on the red stamp is forged:
Wings without eyelets, only four tail elements, incorrect position, notches instead of bars between the wings.

Vermutlich hat der Einlieferer einer online-Auktion, von der diese Abbildungen stammen, versucht, auf diese Art einen echten und einen falschen Satz zweimal als echte Marken an den Mann zu bringen, übrigens mit Erfolg. Die Fälschungen weisen ähnliche Merkmale auf und stammen vermutlich aus derselben Werkstatt.

Auch die nachstehenden postfrischen Fälschungen sind sehr gut gemacht und schwer als falsch zu identifizieren. Sie haben alle nötigen Ösen und fünf Schwanzelemente. Die Position des roten Aufdrucks ist allerdings eindeutig als falsch zu erkennen, das Chrysanthemum war seinerzeit für Aufdrucke heilig und nicht tangierbar.
Stutzig macht den Kenner die Farbe des Aufdrucks; das Blau ist nicht schwarzblau genug, das Rot ziemlich dünn. Die Vergrößerung zeigt, dass es wohl per Tintenstrahldrucker aufgetragene Aufdruck-Imitationen sind. Die Linien sind brüchig, das Rot recht verschwommen - so sehen echte Aufdrucke nicht aus. Eine gute Lupe ist in solchen Fällen hilfreich.
Presumably, the seller of an online auction from which these pictures originate attempted to pass off one genuine and one forged set as genuine stamps, and was successful in doing so. The counterfeits have similar characteristics and probably originate from the same workshop.

The following mint forgeries are also very well made and difficult to identify as fake. They have all the necessary eyelets and five tail elements. However, the position of the red overprint is clearly recognisable as fake, as the imperial crest was sacred at the time and could not be touched by overprints.
The colour of the overprint makes the connoisseur suspicious; the blue is not indigo-blue enough and the red is rather thin. The enlargement shows that these  overprint imitations are applied with an inkjet printer. The lines are brittle and the red is quite blurred – genuine overprints do not look like this. A good magnifying glass is helpful in such cases..

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Wer noch immer schwankt und die abgebildeten Marken für echt ansehen möchte, der sehe sich den pfeilförmigen Schatten hinter dem Pilotensitz an. Er liegt bei echten Marken genau im Zentrum des Flugzeugkörpers, so dass rechts wie links eine Fläche weiß bleiben sollte. Bei diesen Imitationen ist auch ohne Vergrößerung zu erkennen, dass nur die Fläche links des Schattens weiß geblieben ist.

Die unten abgebildete Marke wurde auf einer online-Aukion als "Replica" angeboten, aber der Hersteller der Replik hat offenkundig eine grobe Fälschung als Vorlage genommen, so dass es sich nicht um die Replik einer echten Marke, sondern einer Fälschung mit Gummiaufdruck in falscher Farbe und auf der falschen Marke (Tazawa-Ausgabe von 1937) handelt. Die Fälschung einer Fälschung sozusagen. Auf diesem Feld gibt es einfach nichts, was es nicht gibt....
 
If you are still in doubt and tend to take the stamps shown as genuine items, take a look at the arrow-shaped shadow behind the pilot's seat. On genuine stamps, this shadow is positioned exactly in the centre of the aircraft body, leaving a white area on both the right and left sides. Here even without magnification you can see that only the area to the left of the shadow has remained white.

The stamp shown below was offered as a ‘replica’ at an online auction, but the manufacturer of the replica has obviously used a crude forgery as a template, so that it is not a replica of a genuine stamp, but of a forgery with a rubber overprint in the wrong colour and on the wrong stamp (Tazawa issue of 1937). A forgery of a forgery, so to speak. In this field, there is simply nothing that does not exist.... 

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Eine sog. "replica", Fälschung einer Fälschung.
A so-called replica but in fact a forgery of a forgery.

Bei gebrauchten Marken hat es der Sammler etwas leichter. Wenn eine Marke nicht den roten oder violetten Sonderstempel oder Teile davon trägt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein echtes Stück ist, nur geringfügig höher als die Wahrscheinlichkeit, von einem Meteoriten getroffen zu werden.
Da diese Aufdruckmarken die Fälscher wie magisch anzogen, zeigen wir eine Fülle mehr oder weniger gut misslungener Falsch-Aufdrucke, wobei einige Paare mit denselben Merkmalen offenkundig aus derselben Werkstatt stammen:

Used stamps are easier for collectors. For a stamp which does not bear the red or purple special stamp or parts thereof, the probability that it is a genuine item is only slightly higher than the probability of being struck by a meteorite.
Since these overprinted stamps attracted counterfeiters like magic, we are showing a wealth of more or less poorly executed counterfeit overprints, some pairs of which, with the same characteristics, clearly originate from the same workshop:

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Plumpe Enden der Tragflächen,
fehlender Schatten hinter dem Pilotensitz, verkorkster Schwanz.
Clumsy wing tips, missing shadow behind the pilot's seat, botched tail.
Falscher Aufdruckwinkel, falsche Proportionen des Flugzeugs.
Wrong inclination angle, wrong proportions of the aeroplane.

Betrachten wir zunächst einmal leidlich bessere Fälschungen. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass diese Aufdruckmarken nicht für den normalen Postverkehr zugelassen waren, weshalb man auch bei nahezu echt aussehenden Marken, wenn sie mit dem normalen Tagesstempel entwertet sind, besser gleich mit der Suche nach Fehlern des Aufdrucks beginnen sollte. Als erstes fällt der zu zinnoberrote Farbton auf, dann die zu dicken Linien, die fehlenden Streben zwischen den Tragflächen und die nur drei Elemente im Schwanz. Dafür sind, immerhin, die Ösen an den Tragflächen vorhanden. Überdies ist auf dem Stempel in der Mitte als Monatszahl eine 5 zu lesen, die Marken waren aber nur im Oktober 1919 gültig, müssten also links Bruchstücke einer 8 und mittig eine 10 aufweisen.
Let us first take a glimpse on somewhat better forgeries. We should not forget that these overprinted stamps were not approved for normal postal use, which is why even with stamps that look almost genuine but cancelled with a normal date postmark, it is better to start looking for errors in the overprint right away. The first thing that stands out is the vermilion colour, then the lines that are too thick, the missing bars between the wings and the fact that there are only three elements in the tail. On the other hand, the eyelets on the wings are present. Furthermore, the postmark shows a 5 at the centre as the month, but the stamps were only valid in October 1919, so it should have parts of an 8 on the left and a 10 in the centre.

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Damit ist allerdings schon Schluss mit halbwegs gelungenen Aufdrucken. Stattdessen wimmeln primitive Machwerke, die keinen aufmerksamen Sammler bluffen können, in überwältigend großer, schweigender Mehrheit auf Flohmärkten und Internet-Auktionen.
However, that is where the better made overprints end. Instead, primitive products that cannot fool any attentive collector swarm in overwhelming numbers at flea markets and internet auctions.

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Bei diesem Flieger, der zu einem sehr steilen Looping ansetzt,
besteht akute Absturzgefahr.
This biplane, which is about to perform a very steep loop, is in acute danger of crashing.

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Auch hier zu steiler Aufdruckwinkel, Radiergummistempel mit Stempelkissenfarbe,
willkürliche Position des Aufdrucks.  
Here too, the angle of overprint is too steep, the rubber eraser cancel has been used with ink pad ink, and the position of the overprint is random.
   
                                                                                                                                                                                                                                             
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Aufdruckfarbe Blau anstatt Indigo, 
fehlende vertikale Streben zwischen den Tragflächen, zu steiler Winkel,
Schwanz hat nur drei anstatt fünf Elemente,
bei der rechten Marke mit dem falschen Wasserzeichen völlig missglückt.
Overprint colour blue instead of indigo, no vertical bars between the wings, too steep angle,
tail with three elements only, right stamp with the wrong watermark and completely failed tail design.

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Beide Aufdrucke in, äh, Schwarz, das linke Markenbild ist deutlich kleiner als das rechte,
es handelt sich also bei der Marke um die erst 9 Jahre später verausgabte Mi-Nr. 112III.
Both overprints in black (!) at a completely wrong position. Stamp sizes differ remarkably,
the left one being a nine years later issued item from a new plate.

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Auf manchen Auktionen werden Fälschungen gleich im halben Dutzend offeriert -
wer sie als echt ersteht, hat zu viel Geld und zu wenig Wissen.
Some auctions offer overprinted stamps in dozens.
Who buys them as genuine stamps, has too much money und too little knowledge.
 
Keine der abgebildeten Fälschungen trägt eine Imitation des Sonderstempels, denn fast alle Fälschungen sind auf den leicht erhältlichen, billigen, postalisch gestempelten Marken angebracht worden.
Wer sich an weiteren Produkten zur Würdigung der japanischen Kunstflugstaffel ergötzen möchte, der findet auf Auktionen eine reiche Auswahl.
 
None of the forged overprints shown bear an imitation of the special postmark, as almost all fake overprints have been placed on readily available, inexpensive used stamps.
If you wish to enjoy further air shows of the Japanese aerobatic team you will find a wide selection at auctions. 

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                                                                              der wahre Doppeldecker                   Kamikaze-Looping                elegantes Ausweichmanöver
                                                                               the true double decker                      Kamikaze looping                vor dem feindlichen Stempel
                                                                                                                                                                                  elegant evasive manoeuvre
                                                                                                                                                                                 in front of the enemy postmark

Von dem Sonderstempel zu dem Ereignis ist bisher nur ein primitiv gefälschter gefunden worden. Aber VORSICHT! Auch Sonderstempel kann man mit moderner Technik fotomechanisch leicht imitieren. Auf einen ersten Blick könnte man das unten abgebildete Produkt vielleicht für echt halten, denn sowohl Aufdrucke als auch Stempel weisen alle Echtheitsmerkmale auf. Nur entstammen sie der Neuzeit und sind in modernen Druckverfahren hergestellt, und die Rückseite dieser Gedenkkarte sieht so aus wie auf der Abbildung darunter:
Only one primitive forgery of the special postmark for this event has been found so far. But BEWARE! Even special postmarks can be easily imitated using modern photomechanical technology. At first glance, the product shown below could be mistaken for genuine, as both the overprints and the postmark display all the hallmarks of authenticity. However, they are modern in origin and have been produced using modern printing techniques, and the reverse side of this commemorative card looks like the image below:

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Auch der erwähnte, primitiv gefälschte Stempel soll hier vorgestellt werden und hat eine eigene Geschichte zu erzählen.
The crudely forged special postmark mentioned above will also be presented here and has its own story to tell.

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Links: echter Sonderstempel - rechts: extrem primitive Imitation ohne Schatten, Propeller und Datumszeile.
Left: Genuine commemorative postmark - Right: Extremely crude imitation without shading, propeller and date line.

Diese imitierte Version des Sonderstempels findet sich auf Briefen in die USA, frankiert mit Marken, die ebenso primitive Flugzeug-Aufdrucke tragen. Als Absender findet sich stets der Name Major Charles Glidden, und als Empfänger oft, aber nicht immer, ein Mr. Henry Woodhouse in New York. Major Glidden war tatsächlich 1919 als Mitglied einer amerikanischen Delegation in Japan, die als Berater zur Einrichtung eines regulären Luftpostdienstes eingeladen worden war. In den Unterlagen Gliddens fanden sich diverse japanische Briefmarken, die allesamt mit einem "Flugzeug"-Aufdruck (Gummihandstempel) überdruckt waren, und zwar mehrheitlich Werte, die es mit Aufdruck überhaupt nicht gibt. Es wurde anfangs von "Essays für die Delegation" gemunkelt, aber diese Delegation traf erst im November 1919, nach Ablauf der Gültigkeit der Überdruckmarken, in Japan ein.
This imitated commemorative postmark can be found on letters to the US, franked with stamps that also bear primitive biplane overprints. The sender is always listed as Major Charles Glidden, and the recipient is often, but not always, a Mr Henry Woodhouse in New York. Major Glidden was indeed in Japan in 1919 as a member of an American delegation that had been invited as consultants to set up a regular airmail service. Glidden's papers contained various Japanese stamps, all of which were overprinted with an ‘airplane’ overprint (rubber eraser hand stamp), the majority of which being stamps that have never existed with an overprint at all. Initially, there were rumours of ‘essays for the delegation’, but this delegation did not arrive in Japan until November 1919, after the overprinted stamps' validity had expired.

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Echt gelaufener Brief in die USA mit Datum 5. Dezember 1919, nachträglich mit falschem Flugzeug-Aufdruck und falschem "Sonderstempel" aufgepeppt.
Postally delivered letter to the US, dated 1919, December 5, afterwards jazzed up with fake airplane overprints and a forged commemorative cancel.

Da Japan seinerzeit auch für Essays keine derart stümperhaften Aufdrucke verwendet hat und diese Marken weder für den Verkehr ins Ausland noch für Normalpost nach Ende Oktober 1919 postgültig waren, handelt es sich um Spielereien, bei denen Aufdruck und Sonderstempel-Imitate nachträglich auf echten Briefen angebracht wurden, und zwar einzeln und per Hand, wie die unterschiedliche Position und Winkel des Aufdrucks beweisen. Dieses "nachträglich" kann durchaus eine sehr viel spätere Zeit, nach dem Ableben von Absender und Empfänger, bezeichnen.
Since Japan did not use such amateurish overprints even for essays at that time, and since these stamps were neither valid for international mail nor for normal post after the end of October 1919, these are pranks in which the overprint and special postmark imitations were added to genuine letters afterwards, individually and by hand, as evidenced by the varying positions and angles of the overprint. This ‘afterwards’ may well refer to a much later period, after the death of the sender and recipient.

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Sogar mit Sondermarken frankierte Briefe wurden mit dem falschen Flugzeug verunziert.
Even letters franked with commemorative stamps have been spoiled by fake biplane overprints.

Da auch in Japan Sonderstempel vollgültige Poststempel sind, hätten sie ausgereicht, um eine Frankatur zu entwerten, und würden ein Datum tragen. Zusätzliche normale Poststempel in Lateinschrift wie auf dem Foto erkennbar wären unnötig gewesen. Die vorliegende Abbildung ist zwar nur schwarzweiß, aber der falsche Sonderstempel scheint in Schwarz abgeschlagen zu sein; der einzige je in Schwarz verwendete japanische Sonderstempel war derjenige von 1902 anlässlich des 25.Jahrestages zum Beitritt zum Weltpostverein. Alle anderen Sonderstempel wurden und werden in Japan stets und ausschließlich in Violett oder Rot verwendet.
Alles Gerede von "Essays" und "Kommissionsmarken" ist hanebüchener Unsinn. Ein Nachfahr eines Mitglieds der US-Kommission hat wohl Briefmarken gesammelt und das historisch und philatelistisch wertvolle Erbe des Vorfahren
leider mit allerprimitivsten, falschen Aufdrucken verhunzt, mehr ist dazu nicht zu sagen.
As special cancels are fully valid postmarks in Japan, they would have been sufficient to cancel a postage stamp and would have been dated. Additional normal postmarks in Latin script, as can be seen in the photo, would have been unnecessary. Although the present illustration is only in black and white, the fake special postmark appears to have been stamped in black; the only Japanese special postmark ever used in black was that of 1902 on the occasion of the 25th anniversary of Japan's accession to the Universal Postal Union. All other special postmarks in Japan have always been and continue to be used exclusively in red or bluish purple.
All this talk of ‘essays’ and ‘delegation stamps’ is utter nonsense. A descendant of a member of the US commission probably collected stamps and unfortunately ruined his ancestor's historically and philatelically valuable legacy with most primitive forged overprints. There is nothing more to say about this.
In jüngster Zeit endeten auf einer online-Auktion in den USA die unten abgebildeten Angebote eines "Top rated seller"s aus Belgien, der unter dem hochstapelnden Titel "Japan 1919 Good RARE airmail set Very Fine used stamps High Value" die nachstehenden Cinderellas anbot und für über 80 $ auch abgekauft bekam. Man glaubt es einfach nicht, aber selbst die primitivsten, für jeden Bierdeckelsammler erkennbaren Gaunereien finden Dumme, die dafür echtes Geld anlegen. Nichts gegen Bierdeckelsammler....
Recently, an online auction in the USA ended with the offers shown below from a ‘top rated seller’ in Belgium, who offered the following cinderellas under the grandiose title ‘Japan 1919 Good RARE airmail set Very Fine used stamps High Value’ and sold them for over $80. It's hard to believe, but even the most primitive scams, recognisable to any beer mat collector, find imbeciles who invest real money in them. Nothing against beer mat collectors...

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Flieger in allen Himmelsrichtungen, sogar auf Heftchenmarke mit geschnittenem Rand und kopfstehend auf Marke mit Markenbild in deutlich anderem Format -
alle diese Sätze dümmlichster Fälschungen erhielten auf online-Auktionen hohe Gebote
Aircraft in all directions, even on partly imperforated booklet stamps and upside down on stamps with image in a clearly different size –
all of these sets of the most ridiculous forgeries received high bids at online auctions.

Als genügte es nicht, dass die Aufdrucke völlig unterschiedlich sind und wie Kraut und Rüben beliebig schief auf den Marken sitzen, haben einige der überdruckten Marken das falsche Papier und die falsche Bildgröße, vermutlich sogar ein anderes Wasserzeichen als die echte Urmarke. Sogar eine Heftchenmarke mit geschnittenem Rand ist dabei. Wer so etwas kauft, der sollte schnellstens mit Japanmarken aufhören und mit dieser Kraut- und Rübenware sein Glück als Gemüsehändler versuchen. Und jemand, der so etwas ohne mit der Wimper zu zucken als "RARE" und "high value" offeriert, kann wohl nur bei online-Auktionsfirmen, deren Management sich nicht mit Briefmarken, dafür aber umso mehr mit Profitmaximierung auskennt, als "top rated seller" bezeichnet werden. Wie, Sie glauben nicht, dass Japansammler auf derlei hereinfallen? Bitte sehr, hier der Beweis:
As if it weren't enough that the overprints are completely different and sit crookedly on the stamps like cabbage and turnips, some of the overprinted stamps have the wrong paper and the wrong size, and even a different watermark than the genuine original stamp. There are even partly imperforated booklet stamps. Anyone who buys something like this should stop collecting Japanese stamps as soon as possible and try his luck as a greengrocer with this haphazard merchandise. And anyone who offers such items as ‘RARE’ and ‘high value’ without batting an eyelid can be described as a ‘top rated seller’ only by online auction companies whose management knows nothing about stamps but all the more about maximising profits. What, you don't believe that Japan collectors fall for this? Here's the proof:

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Gut 150 $ (inclusive Versandpreis) für wertlosen Tinnnef in den Ofen geschossen. Als Spende für Ärzte ohne Grenzen wäre das Geld sinnvoller verwendet worden.
A good $150 (including shipping fee) wasted on worthless junk. The money would have been better spent as a donation to Doctors without borders.

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Teure ungebrauchte Heftchenmarken mit seltener Zähnung,
durch einen stümperhaften Falsch-Aufdruck wertlos gemacht.
Expensive mint booklet stamps with rare perforation,
made worthless by an amateurishly forged aeroplane overprint in black.

Auch bei diesem lithografischen Aufdruck fehlen Streben und Ösen, und der Schwanz des Fliegers besteht aus nur vier Elementen. Auch Position und Winkel der beiden Aufdrucke, die eigentlich identisch sein sollten, sind unterschiedlich. Nicht einmal die Farbe des Aufdrucks sieht dem Original ähnlich. Auch ist es Schwachsinn, Marken aus einem Markenheftchen mit dem Flieger zu überdrucken, denn jeder Japansammler weiß hinlänglich Bescheid, dass der Aufdruck nur auf Bogenmarken erfolgte. Aber schlimmer noch: Das ungebrauchte Markenpaar aus dem Heftchen mit einer seltenen Zähnung wäre beinahe ebenso viel wert wie eine Marke mit echtem Flieger-Aufdruck, wenn die fälschenden Stümper diese Rarität nicht mit ihrem "Aufdruck" verschandelt hätten.
This lithographic overprint, too, lacks vertical bars and eyelets, and the tail of the aeroplane consists of only four elements. The position and angle of both biplanes, which should actually be identical, are different. Not even the overprint colour resembles the original. It is also useless to overprint booklet stamps, because every Japan collector knows well that only sheet stamps had been overprinted. But worse still, the unused pair of booklet stamps with rare perforations would be worth almost as much as a stamp with a genuine aeroplane overprint if the amateur counterfeiters had not spoiled this rarity with their ‘overprint’.
Selbstverständlich existieren auch komplett gefälschte Belege wie die unten abgebildete Postkarte mit dem stark versetzten Aufdruck auf der Marke. Sie ist ein dreister Fake, auch für Laien erkenntlich am Stempeldatum 23.5.7 (= 7. Mai 1948). Andere Stempel als mit den Daten 8.10.3 bis 8.10.31 (Zeitraum der Gültigkeit der Marken) finden sich selbstredend nur bei falschen Aufdrucken. Und eine Inlandspostkarte kostete im Jahre 1948 aufgrund der Kriegsinflation nicht mehr 1½, sondern 50 sen. Und es soll noch einmal daran erinnert werden, dass diese Aufdruckmarken ausschließlich zum Gebrauch für den Sonderflug zugelassen waren, aber nicht für normale Post, geschweige denn ins Ausland. 
Of course, there are also completely forged mail items, such as the postcard shown below with a heavily shifted overprint on the stamp. It is a blatant fake, recognisable even to laymen by the postmark date 23.5.7 (= 7 May 1948). Stamps with dates other than 8.10.3 to 8.10.31 (the period of validity of the stamps) are, of course, only found on false overprints. And in 1948, due to war inflation, a domestic postcard fee was no longer 1½, but 50 sen. It should also be remembered that these overprinted stamps were only valid for use on the special flight, but not for normal post, let alone abroad.  

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Auch diese "schöne" Postkarte stammt von einer Auktion im Ausland.
This "splendid" postal card, too, was listed at an overseas auction.

Auf Nummer sicher geht, wer eine der offiziellen Gedenkkarten mit dem offiziellen Sonderstempel erwirbt, auf denen 99% aller echten gebrauchten Marken klebten, von eifrigen zeitgenössischen Sammlern als Andenken an das denkwürdige Ereignis hergestellt.
To be on the safe side, purchase one of the official commemorative cards with the official special postmark, on which 99% of all genuine used stamps were affixed, produced by enthusiastic contemporary collectors as a souvenir of the memorable event. 



Die China- und Korea-Aufdrucke von 1900 bis 1922                                 The China and Korea overprints 1900 to 1922

Die japanische Post unterhielt eigene Postagenturen in vielen großen Städten Chinas, in denen Post nach Japan mit japanischen Briefmarken frankiert nach Shanghai und von dort mit dem Schiff nach Yokohama spediert und in Japan ausgeliefert wurde. In Shanghai und Qingdao (Tsingtau) bestanden auch schon vor 1900 japanische Postagenturen, aber ab 1900 wurden in diesen Filialen japanische Briefmarken mit dem Aufdruck  那支 (China) verkauft. Zeitgleich kamen auch in allen japanischen Postämtern in Korea Dauermarken mit dem Aufdruck 鮮朝 (Korea) zum Verkauf. Taiwan war von Japan bereits annektiert worden und galt als Teil des japanischen Reichs, weshalb dort nur eine unterschiedliche Stempelform, aber die gleichen Briefmarken verwendet wurden wie im Reich selbst. Korea wurde 1901 de facto annektiert, weshalb die Marken mit dem Aufdruck 鮮朝 (Korea) nach nur 15 Monaten wieder verschwanden und durch reguläre japanische Marken ersetzt wurden.
Die Postagenturen in China hingegen bestanden noch bis Ende 1922, als China seine Hoheitsrechte geltend machte und alle ausländischen Agenturen schloss.
Alle in Japan verausgabten Dauermarken dieses Zeitraums (Kikumon-Serie, Tazawa-Serie und die hohen Werte "Regentin Jingu Kogo" ohne und mit Wasserzeichen) kamen in China auch mit Aufdruck an die Schalter, ferner die Sondermarke zur Hochzeit des Kronprinzen vom April 1900, die auch in Korea mit Überdruck verkauft wurde.
Die Gültigkeit dieser Marken war nicht beschränkt, es verhielt sich so wie mit den Berlin-Marken der deutschen Bundespost. Man konnte
auch im Mutterland Japan die Marken mit Aufdruck China / Korea verwenden, und umgekehrt waren auch in China und Japan Postsendungen gültig, die mit unüberdruckten japanischen Marken frankiert waren. So kommt es durchaus (aber eher selten) vor, dass Marken mit Aufdruck in Yokohama oder Nagasaki abgestempelt wurden; oft handelt es sich hierbei um philatelistische Spielereien.
The Japanese postal service maintained its own post offices in many large cities in China, where mail to Japan was franked with Japanese stamps, sent to Shanghai and from there shipped to Yokohama and delivered in Japan. Japanese postal agencies already existed in Shanghai and Qingdao before 1900, but from 1900 onwards, Japanese stamps with the overprint 那支 (China) were sold in these branches. At the same time, definitive stamps with the overprint 鮮朝 (Korea) went on sale in all Japanese post offices in Korea. Taiwan had already been annexed by Japan and was considered part of the Japanese Empire, which is why only a different postmark design, but the same stamps were used as in the Empire itself. Korea was de facto annexed in 1901, which is why the stamps with the imprint 鮮朝 (Korea) disappeared after only 15 months and were replaced by regular Japanese stamps.
The post offices in China, on the other hand, remained in existence until the end of 1922, when China asserted its sovereignty and closed all foreign agencies. All definitive stamps issued in Japan during this period (the Kikumon series, the Tazawa series and the high-value ‘Jingu Kogo’ stamps with and without watermarks) were also sold at post offices in China with overprints, as was the special stamp commemorating the Crown Prince's wedding in April 1900, which was also sold with an overprint in Korea.
The validity of these stamps was not restricted; stamps with the China/Korea overprint could also be used in mainland Japan, and conversely, mail franked with Japanese stamps without any overprint was also valid in China and Korea. It is therefore possible (but rather rare) for stamps with overprints to have been used in Yokohama or Nagasaki; these are often curiosities produced by philatelists

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Im Inland und in Taiwan verwendete Marken mit Aufdruck 
那支 (China):
links: Nagasaki, Mitte Tamsui (Taiwan), rechts Lateinschrift ANPING, TAIWAN JAPAN.
Stamps with "China" overprint used in mainland and in Taiwan:
Left: Nagasaki, Centre: Tamsui (Taiwan), Right: Latin ANPING, TAIWAN JAPAN.

tianjin

Philatelistische Stempel TIENTSIN auf Marke mit (links) und ohne Aufdruck
那支 (rechts);
der Unterschied zwischen I.J.P.O. und I.J.P.A. ist "International Japanese Post Office" bzw. "....Postal Agency".
Order cancels TIENTSIN on stamp with (left) and without overprint 那支 (right);
the difference between I.J.P.O. and I.J.P.A. is ‘International Japanese Post Office’ and ‘....Postal Agency’ respectively.

Seltener sind wirkliche Bedarfsstücke wie der nachstehend abgebildete, nach Nagasaki adressierte Bankbrief von 1912 aus Hankow. Das vergrößerte Detail zeigt, dass die Marke tatsächlich ohne Aufdruck ist.
Rarer is non-philatelic mail such as the bank letter from Hankow to Nagasaki dated 1912 shown below. The enlarged detail shows that the stamp is indeed without overprint. 

bankbrief      hankowdet

Marke ohne Aufdruck auf Bedarfsbrief von Hankow nach Nagasaki, rechts Detail.
Stamp without overprint on a non-philatelic cover from Hankow to Nagasaki, right: enlarged detail.

Hingegen ist es unverständlich, warum einige Händler um Marken mit Aufdruck "China" ein gewaltiges Bohei machen, wenn sie beispielsweise einen TIENTSIN-Stempel tragen ("japanische Marke mit chinesischem Stempel, Rarität!!!") - chinesische Ortsnamen auf diesen Marken sind nun einmal das Allerüblichste, wurden sie doch in China verkauft und verwendet. Sicher, die japanische Postagentur in Shanghai hatte tausendmal mehr Sendungen abzufertigen als diejenige in Hankow (heute Wuhan), wo nur wenige japanische Firmen tätig waren, so dass sich für den einen oder anderen selteneren, sauberen Stempel höhere Preise rechtfertigen lassen, aber generell sind zuvörderst die Korea-Aufdrucke, die nur wenige Monate in Gebrauch waren, und die wenig verwendeten hohen Nennwerte der Überdruckmarken fälschungsgefährdet.
On the other hand, it is incomprehensible why some dealers make such a big fuss about stamps with ‘China’ overprint when they bear for example a TIENTSIN postmark (‘Japanese stamp with Chinese postmark, a rarity!!!’) – Chinese place names on these stamps are the most common thing in the world, as they were sold and used in China. Certainly, the Japanese post office in Shanghai had a thousand times more mail to process than the one in Hankow (now Wuhan), where only a few Japanese companies were active, so that higher prices can be justified for some rarer, clean postmarks, but in general it is primarily the Korea overprints, which were only in use for a few months, and the little-used high denominations of the overprinted stamps that are at high risk of forgery.

Die echten Marken:                                       The genuine stamps:
 korotkas   korblkas 
  Aufdruck 鮮朝 (Korea) in rot                                                 Aufdruck 鮮朝 (Korea) in schwarz
red overprint "Korea"                                                              black overprint "Korea"

chinrotkas    
chinblkas

Aufdruck 那支 (China) in rot,                                                   Aufdruck 那支 (China) in schwarz,
eine Marke mit zusätzlichem Aufdruck 本
(Muster).                  eine Marke mit zusätzlichem Aufdruck 本 (Muster).
Red overprint "China",                                                              Black overprint "China", 
one stamp with additional specimen overprint.                           one stamp with additional specimen overprint.

korkron     
chinkron 
Krönungsmarke mit Aufdruck 鮮朝 (Korea),                              Krönungsmarke mit Aufdruck 那支 (China),
Marken in unterschiedlicher Zähnung.                                         Marken in unterschiedlicher Zähnung.
Coronation stamp with overprint "Korea",                                   Coronation stamp with overprint "China",
stamps with different perforations.                                              
stamps with different perforations.

Die Aufdrucke erfolgten bei den Nennwerten 5 rin, ½, 1, 2, 5, 8 und 25 sen der Kikumon-Serie in Rot, bei allen anderen Marken in Schwarz.
Wie die Abbildungen zeigen, sind die Aufdrucke alle gleich groß, die Schriftzeichen stehen im selben Abstand von einander und an der gleichen Stelle bei allen Marken. Sie sind sehr sorgfältig ausgeführt; grobe Abweichungen sind unbekannt und können als Fälschungen aussortiert werden.
The overprints of the kiku (chrysanthemum crest) series were printed in red on the 5 rin, ½, 1, 2, 5, 8 and 25 sen, and in black on all other stamps.
As the illustrations show, the overprints are all the same size, the characters are spaced at the same distance from each other and are in the same position on all stamps. They are very carefully executed; no significant deviations are known and any such deviations can be identified as forgeries.


Die Fälschungen - Korea                                                                         The forgeries - Korea

Hier zuerst einmal der echte Aufdruck in Vergrößerung:
First, here is the genuine overprint enlarged:

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Der echte Aufdruck "Korea" in Vergrößerung
The genuine overprint "Korea" enlarged

Es ist wichtig, bei diesen Aufdrucken auf die kleinsten Details zu achten, denn sie sind leicht nachzuahmen und leider auch sehr clever imitiert worden. Unglücklicherweise gibt es auch keinen Wada, der immer wieder die gleichen Fehler macht, sondern nur vereinzelte Fälschungen aus unterschiedlicher Hand, was das Auffinden von "typischen Fehlern" erschwert.
Der einfachste Weg, Aufdruckfälschungen gestempelter Marken in der eigenen Sammlung oder im Handel zu vermeiden, ist für nicht-japanische Sammler etwas schwer zu beschreiten. Man braucht nämlich im Prinzip nur zu schauen, ob der Stempel mit dem Aufdruck übereinstimmt, also ob bei "Korea"-Aufdrucken auf dem Stempel der Zipfel eines koreanischen Ortsnamens dingfest zu machen ist. Dann ist der Aufdruck nämlich in aller Regel echt. Leider wurden Stempel in Lateinschrift in Korea erst nach Abschaffung der Marken mit Aufdruck eingeführt, weshalb man sich nur die unten angeführten Schriftzeichen merken sollte. Alle Stempel tragen irgendwo die Schriftzeichen "Korea" plus Ortsnamen. In anderen Orten als diesen existierten keine japanischen Postämter.

韓   Korea  (andere Schriftzeichen als im Aufdruck!)
Incheon       山 Busan       Seoul     Weonsan     Mokpo  

Bei Stempeln in senkrechter Schreibweise steht jeweils das rechte Schriftzeichen oben und das linke unten. Bei Stempeln, die nur teilweise auf der Marke abgeschlagen sind, kann man sich an den Zeichen für "Korea" im Stempel orientieren; wenn nur eines der beiden Zeichen sichtbar ist, wird das 韓 entscheidend; das andere Schriftzeichen 國 kommt auch in japanischen und chinesischen Ortsnamen vor.

Noch eins: Die Marken mit dem Korea-Aufdruck waren nur 1900 und 1901 gültig, können also keine anderen Jahreszahlen im Stempel aufweisen. In japanischer Schrift wird es so dargestellt: 三丗(1900) bzw. 四丗 (1901). Zu finden ist die Jahreszahl rechts direkt unter der Trennlinie der Segmente. Links neben der Jahreszahl steht immer das Zeichen 年 (Jahr). In diesen beiden Jahren war nur eine einzige Stempelform, wie unten abgebildet, in Gebrauch: Dicker Außenrand und etwas über der Mitte eine waagrechte Trennlinie, und darüber mindestens 2 Zeilen. Senkrechte Stempel haben das Datum über der Trennlinie, und unten drei Spalten, deren rechte stets die Schriftzeichen  zeigt (Abb. linke Marke). Alle anderen Stempelformen erzählen auch dem Ausländer, dass der Aufdruck "Korea" nicht koscher sein kann.
It is important to pay attention to the smallest details on these overprints, as they are easy to imitate and, unfortunately, have been cleverly counterfeited. Unfortunately, there is no Mr Wada who repeatedly makes the same mistakes, but only isolated counterfeits from different hands, which makes it difficult to find ‘typical mistakes’.
The easiest way to avoid counterfeit overprints on used stamps in your own collection or in trade is somewhat difficult for non-Japanese collectors to follow. In principle, you only need to check whether the postmark matches the overprint, i.e. whether the cancel on ‘Korea’ overprints shows the tip of a Korean place name. If so, the overprint is usually genuine. Stamps in Latin script were only introduced in Korea after the abolition of overprinted stamps, which is why the only thing you can do is to remember or compare the characters listed below. All stamps bear the characters ‘Korea’ plus the place name somewhere. There were no Japanese post offices in places other than these.  

韓   Korea  (characters are different from the overprint!)
Incheon       山 Busan       Seoul     Weonsan     Mokpo

On postmarks with vertical writing, the right-hand character is at the top and the left-hand character at the bottom. On stamps that are only partially cancelled, you can use the characters for ‘Korea’ in the stamp as a guide; if only one of the two characters is visible, the 韓 is decisive; the other character 國 also appears in Japanese and Chinese place names.

One more thing: the stamps with the Korea overprint were only valid in 1900 and 1901, so they cannot have any other years in the postmark. In Japanese script, this is represented as 三丗 (1900) and 四丗 (1901). The year can be found on the right, directly below the dividing line between the segments. The character 年 (year) always appears to the left of the numeral characters. In these two years, only one cancel form was in use, as shown below: a thick outer circle and a horizontal dividing line slightly above the centre, with at least two rows above it. Vertical cancels have the date above the dividing line and three columns below, the right-hand column of which always shows the characters 國 (Fig. left stamp). All other postmark forms also tell foreigners that the imprint ‘Korea’ cannot be trustworthy.
     
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Suchbilder: Jede (echte) Marke weist die Schriftzeichen "Korea" 國韓 und die Jahreszahl 三丗 im Stempel auf,
 dazu die Ortsnamen (v.l.n.r.) Incheon, Weonsan, Busan, Incheon/Incheon;
der Lesbarkeit der Stempel zuliebe sind einige Marken kopfstehend oder seitlich abgebildet.
Search images: Each (genuine) stamp bears the characters ‘Korea’ 國韓 and the year 年三丗 in the postmark,
 along with the place names (from left to right) Incheon, Weonsan, Busan, Incheon, Incheon;
for the sake of legibility, some stamps are shown upside down or sideways.

Nun aber zu den gefälschten Aufdrucken. Gemeinsam ist allen, dass sie im Stempel keine koreanischen, sondern, wo lesbar, japanische Ortsnamen aufweisen. Beginnen wir mit den besseren Exemplaren.
But now to the forged overprints. What they all have in common is that they do not feature Korean but Japanese place names in the postmark where legible. Let us begin with the better forgeries.

chofaux1      fauxchosblu      chofaux2

"Besser" bedeutet, dass zumindest die Stempel koreanischer Natur sein könnten. Die blaue 1½ sen kostet mit Korea-Aufdruck laut Katalog gebraucht 280 €, weshalb sie kritisch beäugt werden sollte. Hier fällt die unterschiedliche Größe und Form des Aufdrucks auf. Der schief sitzende ist deutlich zu groß, und der gerade sitzende hat einen Punkt im rechten Teil des linken Schriftzeichens des Aufdrucks, wo keiner hingehört. Also: Finger davon lassen ! Wer sich die Mühe macht, den Stempel streng anzusehen, wird entdecken, dass die linke Marke zu 1½ sen die Jahreszahl 十四 (1907), und die rechte die Jahreszahl 七丗 (1904) zeigt. Das bedeutet die rote Karte für beide Exemplare. Der 2 sen Marke, wiewohl nicht übermäßig teuer, traut man deshalb besser nicht über den Weg, weil der Aufdruck wiederum ziemlich stattlich geraten und außerdem deutlich nach links verschoben ist.
‘Better’ means that at least the unclear postmarks could be Korean. According to the catalogue, the blue 1½ sen stamp with the Korean overprint costs €280 when used, which is why it should be viewed critically. The different size and shape of the overprint is striking here. The crooked one (central fig.) is clearly too large, and the straight one (left fig.) has a dot in the right part of the left character of the overprint where there should be none. So: steer clear! Anyone who takes the trouble to look closely at the postmark will discover that the left 1½ sen stamp shows the year 十四 (1907) and the central one shows the year 七丗 (1904). That means a red card for both copies. The 2 sen stamp, although not overly expensive, is best avoided because the overprint is again quite large and also clearly shifted to the left. 

   
fakorea5    chofaux3    choskasatzfaux   fauxchos25
Und was sagt die Kunstkritik zu den obigen Aufdrucken? Mal zu mickrig, mal zu groß, und einmal sogar in Orange! Vom Aufdruck her könnte allein der mittlere der drei 20 sen Marken notfalls als "echt" durchgehen, aber der rechte Teil des linken Schriftzeichens (羊) ist leider asymmetrisch (senkrechte Linie nach links verrutscht, die drei waagrechten Balken unterschiedlich dick) geraten. Dem Stempelkenner fällt auf, dass die beiden linken Marken in Japan verwendet wurden, und zwar in Hayashi / Präfektur Hyogo (links) bzw. in Kurume in Kyushu (rechts daneben), und diese zeigt das disqualifizierende Datum 六 丗 (1903). Der Stempel der dritten 20er hat im oberen Stempelsegment nur eine Zeile, kein Wunder, denn die Marke wurde als Quittung für ein bezahltes Telefongespräch auf einem japanischen Fernmeldeamt entwertet. Die Entwertung trägt weder Datum noch Ortsangaben. Die mit Aufdruck ebenfalls teure Marke zu 25 sen trägt den Stempel eines Telegrafenamts. So etwas gab es zwar auch in Korea, aber nie einen lustigen Aufdruck in Orange!
And what do art critics say about the above overprints? Some ares too small, some too large, and one even in orange! In terms of the overprint, only the middle of the three 20 sen stamps could pass as ‘genuine’ if necessary, but unfortunately the right-hand part of the left-hand character (羊) is asymmetrical (vertical line shifted to the left, the three horizontal bars are of different thicknesses). The cancel expert will notice that the two left-hand stamps were used in Japan, namely in Hayashi / Hyogo Prefecture (left) and in Kurume in Kyushu (right next to it), and the latter shows the disqualifying date 六 丗 (1903). The postmark on the third 20-sen stamp has only one line in the upper segment, which is not surprising, as the stamp was cancelled as a receipt for a paid telephone call at a Japanese telegraph office. The cancel bears neither a date nor a location. The 25 sen stamp, too, which is also expensive with Korea overprint, bears the cancel of a telegraph office. Although telegraph offices existed in Korea, there was never a funny orange overprint!


          chosfaux0nnmchosencoronfaux

Jetzt kommen wir zum wahren Handwerk. Die 1½ sen Marke zeigt die Fleißarbeit eines Malers, der den auf dieser Marke, die laut Stempel in der Provinz Sanuki auf Shikoku entwertet wurde, leider fehlenden Korea-Aufdruck in Handarbeit ergänzte. Ob er damit den erhofften Reibach machte, ist uns nicht bekannt, aber auf einer online-Auktion war die Marke für Liebhaber der Fälscherhandwerkskunst im Angebot. Der Preis ist für den investierten Zeit- und Arbeitsaufwand sicher nicht zu hoch, aber für Käufer, die eine echte Marke zu erwerben wünschen, eine Zumutung....
Der Fälscher des Aufdrucks auf der Krönungsmarke dürfte sich gegrämt haben, dass der verdächtige japanische Ortsname "Osaki" (?) im Poststempel potentielle Käufer misstrauisch machen könnte. So schwärzte er diese Schriftzeichen mit Tusche. Auf die Idee, dass erst diese Schwärzung die Marke so recht in Verdacht bringen würde, kam er nicht. So wird der potenzielle Käufer sich den Aufdruck näher ansehen und über die starke Dezentrierung des senkrechten Strichs im linken Schriftzeichen () stolpern.

Wer bisher alles aufmerksam gelesen hat, der wird keine der nachstehenden Marken für gutes Geld erwerben, selbst ohne den eigentlichen Aufdruck näher zu prüfen, denn alle tragen Stempeltypen (Kammgitterstempel, dreigeteilter Kreisstempel), die erst in späterer Zeit in Gebrauch kamen. Auf einer ist sogar JAPAN" in Lateinschrift zu lesen. Die Aufdrucke können samt und sonders als Exempel für gefälschte Aufdrucke gute Dienste leisten. Besonders staunen dürfte man über den schwarzen Aufdruck auf der 8 sen Marke, die doch eigentlich nur in Rot überdruckt worden sein sollte.... Auch die 8 sen mit Audruck ist sehr teuer und hat deshalb viele Fälscher verlockt.

Now we are going to meet real craftsmanship. The 1½ sen stamp shows the painstaking work of a painter who manually added the Korea overprint that was unfortunately missing on this stamp, which, according to the postmark, was cancelled in the province of Sanuki on Shikoku island. We do not know whether he made the hoped-for windfall, but the stamp was offered at an online auction for lovers of counterfeit craftsmanship. The price is certainly not too high for the time and effort invested, but it is unreasonable for buyers who wish to purchase a genuine stamp....
The forger of the imprint on the coronation stamp must have been distressed that the suspicious Japanese place name ‘Osaki’ (?) in the postmark could make potential buyers mistrust. So he blacked out these characters with ink. It did not occur to him that this blacking out would actually make the stamp look even more suspicious. Potential buyers will take a closer look at the overprint and stumble over the strong decentring of the vertical stroke in the left-hand character (羊).

Anyone who has read everything carefully so far will not purchase any of the following stamps for good money, even without examining the overprint itself, as they all bear postmark types (comb type cancel, trisected circle cancel) that only came into use later. One even has ‘JAPAN’ written on it in Latin script. All items can serve as good examples of forged overprints. The black overprint on the 8 sen stamp, which actually was overprinted in red, is particularly astonishing.... The 8 sen with overprint is also very expensive and has therefore attracted many forgers.
     
fake2chosen   korkas8sn   chofaux4   fakorea1

fakorea4   15chosfaux   fakorea3   chosfaux5


Manche Fälscher fälschten einfach drauflos und machten es dem fachkundigen Käufer relativ leicht, ihre Machwerke zu entlarven. Nur sind leider nicht alle Philatelisten so fachkundig, wie sie sein sollten.
Some forgers simply forged away, making it relatively easy for buyers with knowledge to recognise their fakes. Unfortunately, not all philatelists are as knowledgeable as they should be. 



Die Fälschungen - China                                                                         The forgeries - China

Marken mit Aufdruck China waren 22 Jahre lang in Gebrauch, weshalb sie bei weitem nicht so selten sind wie die von Korea. Sie standen nur in den japanischen Postagenturen zur Verfügung, weshalb Stempel sowohl in Lateinschrift als auch in japanischer Schrift nur von bestimmten Orten vorkommen können. Diese Agenturen vermehrten sich freilich wie Pilze im Herbst und eröffneten an Brennpunkten wie Tianjin oder Shanghai weitere Zweigstellen; sie können hier nicht alle aufgelistet werden. Es genügt, wenn der Sammler einen Lateinschriftstempel etwa mit der Inschrift SWATOW oder CHEFOO als chinesischen Ortsnamen identifizieren kann. Für Stempel in japanischer Schrift suche man außer nach 那支 (China) auch nach 満 (Mandschurei) oder nach 清 oder 國清, was ebenfalls "China" bedeutet, genauer gesagt "Reich der Qing-Dynastie", die dort gerade in ihren letzten Zuckungen lag und 1911 durch Sun Yatsen gestürzt wurde. Den letzten Spross der Dynastie setzten die Japaner später in ihrem Protektorat Manshukuo als Marionettenkaiser, als "last emperor", ein.
Hier noch einmal der echte und ein falscher Aufdruck zum Vergleich in Vergrößerung. Die nachstehend gekennzeichneten Unterschiede sind nur Beispiele und keineswegs repräsentativ, weil es zahlreiche Fälscher gibt, die jeweils ihre eigenen Glyphen fabrizierten.
Stamps with the overprint "China" were in use for 22 years, which is why they are not nearly as rare as those from Korea. They were only available at Japanese post offices, which is why postmarks in both Latin and Japanese script can only be found in certain locations. However these offices increased steadily and further agencies opened in hotspots such as Tianjin and Shanghai; they cannot all be listed here. It is sufficient for collectors to be able to identify a Latin script stamp with the inscription SWATOW or CHEFOO as a Chinese place name. For cancels in Japanese script, look for 那支 (China) as well as 満 (Manchuria) or 清 or 國清, which also means ‘China’, or more precisely ‘Empire of the Qing Dynasty’, which was in its final throes and was overthrown by Sun Yatsen in 1911. The Japanese later installed the last scion of the dynasty as a puppet emperor, the ‘last emperor’, in their protectorate of Manshukuo.

Here again is the genuine and, as an example, one of the better counterfeit overprints for comparison in enlarged form. The differences indicated below are only examples and by no means representative, because there are numerous counterfeiters who each produced their own glyphs.

chinakas         chinkasf
echter Aufdruck                                                                                      gefälschter Aufdruck (Beispiel)
                                                                   genuine overprint                                                                                       forged overprint (example)

Dank der langen Verwendungszeit sind gestempelte Marken mit dem China-Aufdruck nicht so teuer, dass sie Fälscher inspirieren könnten. Fälschungen des Aufdrucks lohnen sich eigentlich nur bei ungebrauchten Marken und bei den hohen Werten zu 5 yen und 10 yen. Die anderen Marken sind nur schwach fälschungsgefährdet und leicht durch echte zu ersetzen. Hier einige Beispiele für Marken mit plumpem Falschaufdruck:
Due to their long period of use, stamps with the China overprint are not so expensive that they could inspire counterfeiters. Counterfeiting the overprint is really only worthwhile for unused stamps and for the high values of 5 yen and 10 yen. The other stamps are only at low risk of counterfeiting and can be easily replaced with genuine ones. However there are some examples of stamps with amateurishly faked overprints:

hans fake  falsch1  falsch2 
fakesina3s  fakesina8s

aufdrf1mmaufdrf2
Marken mit gefälschtem China-Aufdruck
Stamps with forged "China" overprints

Bei der ½ sen Marke ist der falsche Aufdruck zu dünn und zu schief geraten. Der Stempel ist lesbar; "Fukushima" plus noch weitere Schriftzeichen, also ein kleines Zweigpostamt in der Stadt. Fukushima ist seit der Katastrophe von 2011 weltweit bekannt geworden, und dass es nicht in China liegt, weiß man gemeinhin auch. Zwar muss eine Inlandsverwendung nicht zwangsläufig falsch sein, sollte aber stutzig machen. Es wäre wohl denkbar, dass jemand von einer Dienstreise nach China übrige Marken mitbrachte und im Inland aufbrauchte, was jedoch postalische Stempel zeitigen sollte. Der Stern im unteren Stempelsegment weist den Stempel indes als fiskalisch aus, also eine postinterne Verwendung. Eher passt ein Kamel durchs Nadelöhr, als dass Marken mit dem Aufdruck CHINA in einem kleinen Postamt in Fukushima postintern verbraucht worden wären. 
Die Aufdrucke der 3 sen Kikumon und der weiter unten abgebildeten 50 sen Tazawa kommen vermutlich beide aus derselben Werkstatt, denn hier haben die Fälscher dasselbe Cliché und dieselbe dünn verlaufene Federhaltertinte benutzt. Japanisch lesen konnten sie vermutlich nicht, sonst hätten sie gesehen, dass auf der Marke zu 3 sen die Schriftzeichen ...goya von Nagoya sichtbar sind.
Bei der Marke zu 8 sen hat der Malermeister gekleckert, und die extra angemischte rote Farbe wurde von seinem Finger malerisch auf der Marke verteilt, um aus einer Briefmarke, die im Katalog mit 13
€ bewertet ist, eine zu 20 € zu machen - was die Raffkes dieser Welt doch für einen Aufwand treiben um 7 !  Mit Rauchen aufhören bringt wesentlich mehr Gewinn, auch für die Gesundheit....
Die beiden unteren Marken tragen sehr schöne deutliche Korea-Stempel, die ab 1908 Verwendung fanden, als japanische Marken längst ohne Audruck in Korea verwendet wurden. Vielleicht meinten die Fälscher ja, den fehlenden Aufdruck ergänzen zu müssen, aber warum sie darauf ausgerechnet die Schriftzeichen für "China" placierten, bleibt ihr Geheimnis.
On the ½ sen stamp, the forged overprint is too thin and crooked. The postmark is legible: ‘Fukushima’ plus some other characters, indicating a small branch post office in the city. Fukushima has become known worldwide since the disaster in 2011, and it is common knowledge that it is not located in China. Although domestic use is not necessarily incorrect, it should raise eyebrows. It is conceivable that someone brought back leftover stamps from a business trip to China and used them domestically, but this should have resulted in postal cancels, but the star in the lower segment of the cancel indicates that it is a fiscal cancel, i.e. for internal postal use. It is easier for a camel to go through the eye of a needle, than a stamp with the CHINA overprint to be used internally in a small post office in Fukushima.
The overprints on the 3 sen Kiku and the 50 sen Tazawa shown below probably come from the same workshop, as the counterfeiters used the same cliché and the same thin fountain pen ink. They probably couldn't read Japanese, otherwise they would have seen that the characters ...goya of "Nagoya" are visible on the 3 sen stamp's postmark.
The master painter spilled some paint on the 8 sen stamp, and the carefully mixed red paint was artistically spread over the stamp by his finger to turn a stamp valued at €13 in the catalogue into one worth €20 – what lengths the greedy people of this world will go to for €7! Quitting smoking brings much greater benefits, including for your health...
The two lower stamps bear very beautiful, clear Korean postmarks, which were used from 1908 onwards, when Japanese stamps had long been used in Korea without any overprint. Perhaps the forgers felt they had to add the missing overprint, but why they chose to place the characters for ‘China’ on it remains a mystery.

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 Marken mit gefälschtem China-Aufdruck
Stamps with forged "China" overprints

Auch über die Tazawa-Serie haben sie sich hergemacht. Bei der Aufdruckfälschung der ungebrauchten Marke enden alle drei senkrechten Linien des linken Schriftzeichens auf einer Ebene, während die unteren Haken des rechten Schriftzeichens etwas zu weit ausladend sind. Der falsche Aufdruck der zweiten Marke fällt durch die starke Asymmetrie des Kreuzes am Kopf des rechten Schriftzeichens auf. Außerdem weist die Marke einen Lateinstempel KOBE ONOYA auf, der wiederum Alarm auslösen sollte. Sensationell ist die Entdeckung eines Aufdrucks auf der Ausgabe mit Wz.3 im deutlich kleineren Bildformat vom Juni 1937, obwohl die Postämter in China bereits 1922 geschlossen worden waren. Auch der Stempel von Yamaguchi -der Ortsname ist tatsächlich auf dem Ministückchen des Eckstempels deutlich lesbar!- trägt nicht gerade zu der Glaubwürdigkeit dieses China-Aufdrucks bei. Nicht minder sensationell ist der bisher unbekannte kopfstehende Aufdruck auf der blauen 1½ Tazawa. Spielverderber ist dabei der Stempel mit den waagrechten Gitterlinien. Diese Stempelform wurde nur in Taiwan verwendet, aber auf Marken ohne Überdruck, denn Taiwan war zur Verwendungszeit dieser Marke ein Teil Japans.
Da ohnehin mit falschen "China"-Aufdrucken nicht viel Profit zu machen war, gaben sich etliche Fälscher keine besondere Mühe. Ins Extrem trieb es der Witzbold, der seinen "Aufdruck" mit rotem Kuli per Hand aufmalte, auf eine Marke, die in Tokushima abgestempelt war. Leider sind nicht alle Fälscher so humorvoll....
They have also targeted the Tazawa series. In the forged overprint of the unused stamp, all three vertical lines of the left-hand character end on the same level, while the lower hooks of the right-hand character are slightly too wide. The counterfeit overprint on the second stamp is conspicuous due to the strong asymmetry of the cross at the top of the right-hand character. In addition, the stamp bears a Latin stamp KOBE ONOYA, which should also raise alarm bells. The discovery of an overprint on the June 1937 issue with Showa wmk in a significantly smaller image format is sensational, because the post offices in China had already been closed in 1922. The Yamaguchi postmark – the place name is actually clearly legible in spite of the small piece of the corner postmark! – does not really contribute to the credibility of this China overprint. No less sensational is the previously unknown upside-down overprint on the blue 1½ Tazawa. The spoilsport here is the postmark with the horizontal grid lines. This type of postmark was only used in Taiwan, but on stamps without overprints, because Taiwan was part of Japan at the time this stamp was in use.
Since there was not much profit to be made from fake ‘China’ overprints anyway, many counterfeiters did not put much effort into their work. One joker took it to the extreme by hand-drawing his ‘overprint’ in red ballpen on a stamp that had been postmarked in Tokushima. Unfortunately, not all counterfeiters have such a sense of humour...

sinajoke

Scherz oder Fälschung?
Joke or intended forgery?

Aber hier noch einige Abbildungen gestempelter Marken mit echten Aufdrucken, bei denen man aus den japanischen Stempeln die Schriftzeichen 那支, , 清 oder herausfinden kann, die auf China verweisen; die mühsame Suche lohnt sich, man kann diese Marken mit hoher Sicherheit als echte Aufdrucke akzeptieren, und allzu teuer sind sie auch nicht. Probieren Sie es einfach einmal....
But here are a few images of cancelled stamps with genuine overprints, where you can make out the Japanese characters 那支, 満, 清 or 國清, which refer to China. The painstaking search is worth it, as these items can be accepted with a high degree of certainty as genuine overprints, and they are not overly expensive either. Just give it a try...

xqing    xman 
Suchbilder: Mal verbirgt sich ein oder, mal verbirgt sich ein im Stempel...
Search images: sometimes 
or, or sometimes   is found in the postmark...

xsina

.... und manchmal ein 那支, mal mit, mal ohne 清.
...and sometimes 
那支, combined with or without 清.

Leider ging die japanische Post bei den neuen Kammgitterstempeln immer mehr dazu über, das 清, 那支 oder 清 fortzulassen und nur noch den Ortsnamen im Stempel anzugeben.
Unfortunately, the Japanese postal service increasingly tended to omit 清, 那支 or 國清 from the new comb grid postmarks and only indicate the place name in this cancel type. 


Die hohen Nominalen 5 yen und 10 yen, Aufdruck CHINA
The high denomination stamps 5 yen and 10 yen, with overprint CHINA

Die einzigen Marken mit weitem Abstand zwischen den Schriftzeichen des Aufdrucks sind die hohen Nennwerte zu 5 yen und 10 yen mit dem Porträt der Kaiserin Jingu Kogo, die von den Chauvis der Meiji-Zeit zur 'Regentin' herabgestuft wurde. Die erste Ausgabe von 1908 wurde auf wasserzeichenlosem Papier gedruckt, und beim Aufdruck beträgt der Abstand satte 8,6 Millimeter. 1916 bzw. 1919 wurden diese Marken auf Faserpapier mit Wasserzeichen erneut ausgegeben, aber der Abstand beträgt nur 6,6 Millimeter. Alle diese Marken sind so selten und teuer, dass viele Fälscher sie nie zu Gesicht bekommen haben.  
Einige echte Marken sollen hier möglichst vergrößert vorgestellt werden.
The only stamps with a wide spacing between the characters of the overprint are the high denominations of 5 yen and 10 yen featuring the portrait of Empress Jingu Kogo, who was downgraded to “regent” by the chauvinists of the Meiji period. The first issue of 1908 was printed on paper without a watermark, and the spacing of the overprint is a full 8.6 millimetres. In 1916 and 1919, these stamps were reissued on watermarked granite paper, but the spacing is only 6.6 millimetres. All of these stamps are so rare and expensive that many counterfeiters have never seen them. 
Some genuine stamps are presented here, enlarged as much as possible.. 
  
jinkasmint

Echte Marke mit weitem Abstand der Schriftzeichen des Aufdrucks
Genuinely overprinted stamp with wide spacing of the overprint characters

Die Quetschspuren und die schwarzen Flecken über dem rechten Schriftzeichen, die dort eigentlich nichts zu suchen haben, sind beim Überdrucken entstanden. Sie finden sich bei sehr vielen 5 yen Marken, auch bei unzweifelhaft echt gebrauchten, weshalb man sie sogar als Echtheitsmerkmal betrachten kann; allerdings existieren auch sauber gelungene Aufdrucke. Quetschspuren vor allem am rechten Schriftzeichen des 5 yen Wertes sind auch bei den unteren Abbildungen echter Marken zu sehen:
The smudged ink and black spots above the right-hand character, which should not be there, were caused by the overprinting process. They can be found on many 5 yen stamps, including those that are undoubtedly genuine, which is why they can even be considered a sign of authenticity; however, there are also cleanly executed overprints. Smudged ink, especially on the right-hand character of the 5 yen stamp, can also be seen on the genuine stamps in the figures below:

jingumintset     5yowz
 
jingukas       

Das gebrauchte Markenpaar trägt den Stempel "Qingdao Militärpost Telegrafendienst" - es ist die häufigste Verwendung für diese Marke, und wer diesen Stempel auf einer Marke mit Überdruck findet, darf sie getrost als echt ansehen. Auf diesem Telegrafenamt setzten die Soldaten ihre Depeschen in Richtung Heimat ab. Die Marke zu 5 yen weist die gleichen Quetschspuren auf wie die ungebrauchten Marken.
Ungebrauchte Marken dürften so gut wie nie falsche Aufdrucke tragen, da die aufdrucklosen Marken im Inland verbraucht wurden und wegen der hohen Nominale nur relativ wenige postfrische Exemplare aufgehoben wurden. Deshalb sind bei Aufdrucken auf ungebrauchten Marken nicht nur die Aufdrucke, sondern die ganzen Marken gefälscht, wie die folgende Abbildung zeigt.
The used set of stamps bears the postmarks ‘Qingdao Military Post Telegraph Service’ – this is the most common use for this stamp, and anyone who finds this cancel on a stamp with overprint can confidently consider it to be genuine. Soldiers sent their messages home from this telegraph office. The 5 yen stamp shows the same smudged ink traces as the unused stamps.
Unused stamps are unlikely to bear false overprints, as the stamps without overprint were used domestically and, due to their high denomination, relatively few mint copies were kept. Therefore, on unused stamps usually there are no forged overprints, but stamps as a whole have been counterfeited, as the following illustration shows.

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Fotomechanische, gezähnte Reproduktion der Marken mit Aufdruck.
Photomechanical, perforated reproduction of the overprinted stamps.


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Dreht man diese Repliken um, wird der Schwindel offenbar.
Turning these replicas around, the swindle becomes apparent.

Die abgebildeten Reproduktionen auf modernem, weißem Papier wurden gezähnt auf Hochglanzpapier mit Beschreibung der Marken, einem Foto-Attest nachempfunden, angebracht und im Internet offeriert. Die Aufdrucke selbst sehen natürlich echt aus.
Von den echten Marken mit Aufdruck blieben unverbrauchte Restbestände erhalten, weshalb sie mit einem Katalogpreis von 1400 €
deutlich billiger sind als ohne Aufdruck (2500 €). Fälschungen rentieren sich deswegen nur bei gebrauchten Exemplaren.
Weil viele Fälscher (und manche Sammler) echte Marken nie gesehen haben, wurden in den Fälscherwerkstätten die Clichés für die normalen Werte auch für das Bedrucken der hohen Werte verwendet, ohne zu beachten, dass der Abstand weit sein müsste. Die Stempel, wenn überhaupt lesbar, sind in der Regel fiskalische Inlandsstempel.
The reproductions on modern white paper shown above were perforated, attached to high-gloss paper with a description of the stamps modelled on a photo certificate, and offered for sale on the internet. The overprints themselves look genuine, of course.
Unused genuinely overprinted stamps have been preserved in a certain number, which is why they are significantly cheaper with a catalogue price of €1,400 than without overprint (€2,500). Counterfeits are therefore only profitable for used items.
Because many counterfeiters (and some collectors) have never seen
stamps with a genuine overprint, the clichés for the Kiku stamps were also used in the forgers' workshops for overprinting the high values, without taking into account that the spacing would have to be wide. The cancels, if legible at all, are usually domestic fiscal cancels. 

fakejingu5opt     fakejingu10opt  

Falscher Aufdruck:  Zu hoch, zu schief und zu enger Abstand.
Forged overprints:  Placed too high, too inclined, and with too narrow space.

Der geänderte Abstand der Aufdruck-Schriftzeichen fällt bei den Marken mit Wasserzeichen sofort ins Auge. Sie sind sehr selten, da sie erst relativ kurz vor dem Ende der Verwendung von Marken mit Aufdruck zum Verkauf gelangten. Von der 10 yen Marke liegt dem Autor leider keine Abbildung vor.
The changed spacing of the overprinted characters is immediately noticeable on the stamps with watermarks. They are very scarce, as they only went on sale relatively shortly before the end of the use of stamps with overprints. Unfortunately, the author does not have an illustration of the 10 yen stamp.

jinguchefoo     5wzu                  fakejingu5b         
                                                                               echter Aufdruck ...                                                                                           ... und echtes Gekritzel
                 genuine overprint...                                                                                           ...and genuine scribble

Diese Marken kamen vor allem in Chefoo (heutige Stadt Yantai) zur Verwendung und wurden meist mit Lateinstempel entwertet. Hier sind zwei verschiedene gebrauchte Marken abgebildet. Bei der Marke mit Bogenrand sind das Wasserzeichen und das Faserpapier gut erkennbar, und auch das Datum November 1919. Es dürfte sich um die Frankatur von Geldbriefen ins Ausland, nämlich Japan, gehandelt haben, die eine so hohe Gebühr erforderten, weshalb die postalischen Stempel in Lateinschrift zu der Marke "passen".
Die einzige bisher gefundene Fälschung trägt keinen Aufdruck, sondern ein Tuschegemälde, das ein künstlerisch begabter Mensch in Mußestunden der Dame unter die Halskette setzte; vielleicht hielt er die Schriftzeichen ja für den Namen der antiken Schönen.
These stamps were mainly used in Chefoo (now Yantai) and were usually cancelled with a Latin postmark. Two different used stamps are shown here. Watermark and granite paper are clearly visible on the stamp with the sheet margin, as is the date November 1919. These were probably used to frank registered cash letters sent to mainland Japan, which required such a high fee that the postmarks in foreign mail Latin script ‘match’ the stamp.
The only forgery found so far does not bear an overprint, but an ink painting that an artistically gifted person placed under the lady's necklace in his spare time; perhaps he mistook the characters for the name of the ancient beauty.



Die Militärpost-Aufdrucke von 1910 bis 1938                                         The Military Mail overprints 1910 to 1938

Für Post japanischer Soldaten, die in Garnisonen in China oder Korea stationiert waren, herrschte für Postkarten und Briefe in die Heimat Portofreiheit. Postkarten erhielten nur einen Stempel oder Vordruck "Militärpost" anstelle einer Briefmarke, dazu den Zensurstempel, und konnten in großer Anzahl versandt werden, aber da es beim Militär auch viel Leerlauf und Wartezeiten gibt, vertrieben sich dermaßen viele Soldaten mit dem Verfassen langer Brieftagebücher die Langeweile, dass die Militärpost wegen Überlastung ein Limit einführen musste. Zwischen 1910 und 1938 wurde deshalb eine bestimmte Anzahl von Briefmarken zum Inlandsportosatz von 3 sen mit Aufdruck "Militärpost" kostenlos an Unteroffiziere und Mannschaften abgegeben - mehr Briefe waren portofrei nicht gestattet.
Wörtlich übersetzt lautet der Aufdruck 事軍 "Militärsache", aber bleiben wir bei "Militärpost". Gemeint ist das Gleiche.
Diesen Aufdruck findet man auf den roten 3 sen Werten der Serien Kikumon und Tazawa. Letztere Marke wurde zuerst ohne Wasserzeichen, dann mit Wasserzeichen auf Faserpapier, und schließlich in einem geringfügig verkleinerten Format in Goebel- und Rotationsdruck verausgabt; alle Sorten wurden überdruckt, aber für den Aufdruck wurde stets dasselbe Cliché verwendet.
Postcards and letters sent home by Japanese soldiers stationed in garrisons in China or Korea were exempt from postage. Postcards were only stamped or pre-printed with ‘Military Post’ instead of a postage stamp, along with the censorship mark, and initially could be sent in unlimited numbers. However, as there is a lot of downtime and waiting time in the military service, so many soldiers passed the time by writing long letter diaries that the military post had to introduce a limit due to overload. Between 1910 and 1938, a certain number of stamps in the domestic postage rate of 3 sen and the overprint ‘Military Matter’ were therefore distributed free of charge to non-commissioned officers and enlisted men – more letters were not allowed to be sent postage-free.
Literally translated, the overprint reads 事軍 ‘military matter’, but catalogues name it ‘military mail’. It means the same thing.
This overprint can be found on the red 3 sen values of the Kikumon and Tazawa series. The latter stamp was first issued without watermark, then with watermark on granite paper, and finally in a slightly reduced format in Goebel and rotary printing; all varieties were overprinted, but the same cliché was always used for the overprint.

g1 g2 g3 g4
                 Marken mit echtem Militärpost-Aufdruck:                                                   stamps with genuine military mail overprint:                     
auf Kikumon auf Tazawa ohne Wasserzeichen
auf Tazawa Faserpapier mit Wz.
 
Abstand der Schriftzeichen 4 mm
auf Tazawa Faserpapier mit Wz.,
 Goebel-Druck, kleineres Markenformat, Abstand der Schriftzeichen ca. 2 mm
on Kiku stamp on unwatermarked Tazawa stamp on watermarked granite paper Tazawa, 4 mm space between the characters on watermarked granite paper Tazawa,
Goebel print, small size stamp picture,
2 mm space between the characters
                 
Zur Unterscheidung zwischen echt und falsch sollte man sich an den folgenden Merkmalen der Detailabbildung orientieren:
To distinguish between genuine and fake, you should refer to the following characteristics of the detailed illustration:

gfa gfb gf8
 echter Aufdruck, Detail
genuine overprint, detail
 einer der vielen Falschaufdrucke, Detail
one of many forged overprints, detail
Marke mit falschem Aufdruck
stamp with fake overprint

Der linke Tropfen am oberen Querbalken ragt nicht über diesen hinaus. Der rechte ist herzförmig und weist deutlich nach innen. Der linke senkrechte Rahmen des "Fensters" ist geringfügig schmaler als der rechte und steht ebenso weit wie der rechte nach unten über. Auch liegen die senkrechten zentralen Linien beider Schriftzeichen im Original immer auf einer Achse und sind niemals seitlich zueinander verschoben.
Bei der Fälschung sind die schmalen waagerechten Linien unregelmäßig und es zeigen sich parallel zu machen Linien "Stempellinien". Die beiden waagerechten Balken, die rechts in einem Dreieck enden, zeigen bei der Fälschung unregelmäßige Dreiecksformen.
Leider gibt es auch bei diesen Aufdrucken keinen Wada, von dem die überwältigende Mehrzahl aller Fälschungen stammte, sondern es sind alles Kleinganoven, die in Heimarbeit aus billigen Marken teure Raritäten zu fabrizieren suchen. Der Sammler ist daher auf eine gute Lupe und die Vorlage eines echten Aufdrucks angewiesen, um kleinste Abweichungen davon ausfindig zu machen. Nicht alle, aber viele Fälschungen sind glücklicherweise so plump wie die nachstehenden:
The west drop on the horizontal top bar does not extend beyond it. The east one is heart-shaped and points clearly inwards. The west vertical frame of the ‘window’ is slightly narrower than the east one and protrudes downwards as far as the east one. In the original, the vertical central lines of both characters always lie on the same axis and are never shifted sideways relative to each other.  
In the forgery, the narrow horizontal lines are irregular and parallel ‘print lines’ appear. The two horizontal bars ending east in a triangle show irregular triangular shapes in the forgery.
It is regrettable that for these overprints we have no Mr Wada, who was responsible for the overwhelming majority of all counterfeits, but there are rather small-time crooks who try to fabricate expensive rarities from cheap stamps in their home workshops. Collectors therefore need a good magnifying glass and a genuine overprint as a template in order to detect the slightest deviations. Not all counterfeits are as clumsy as the ones below, but fortunately many are:
       
fauxgun             gunjia            aufdrkopfst

In dem Marktviertel Aimonocho im schönen Hafenstädtchen Toyama, das der Stempel ausweist, waren unseres Wissens keinerlei japanische Besatzungstruppen stationiert, die per Feldpost mit der fernen Heimat kommuniziert hätten, obwohl das lädierte "Dach" des obersten Schriftzeichens auf heftigen Artilleriebeschuss hinzudeuten scheint. Der Besitzer der mittleren Marke wähnte sich auf dem Weg zum Millionär, als er den sensationellen kopfstehenden Aufdruck (echte kopfstehende Aufdrucke sind nicht bekannt) bei eBay teuer einstellte, aber abgesehen davon, dass bei dem oberen Schriftzeichen (kopfstehend = unteren) direkt unter dem Dach der Knubbel vergessen worden ist, liegen die zentralen Striche beider Schriftzeichen nicht auf einer Achse, sondern sind zueinander verschoben, was auch ohne die gelbe Achsenlinie mit bloßem Auge problemlos zu erkennen ist. Der ebenfalls kopfstehend aufgebrachte Aufdruck der rechten Marke hat offenbar einem Volltreffer erlitten, nahezu Totalschaden, mit schwarzen Bruchstücken über die Marke verteilt - ein Falls fürs Kuriosenkabinett.

Das untenstehende Abbild links zeigt einen hervorragend gemachten Falschaufdruck auf einer Marke der Tazawa Serie, der auf den ersten Blick echt wirkt. Allerdings sind die senkrechten Achsen der beiden Schriftzeichen minimal versetzt zueinander, ist das obere Schriftzeichen minimal schräger geneigt als das untere, und schließlich schlägt die Aufdruckfarbe bis auf die Rückseite durch, was bei echten Aufdrucken niemals vorkommt. Ein Trost ist, dass die meisten Fälschungen
viel, viel schlechter gemacht sind, nämlich so wie die rechts abgebildete mit einem Stempel des unmilitärisch-friedlichen Städtchens Shizuoka am Fuß des Mt. Fuji.
To our knowledge, there were no Japanese occupation troops stationed in the market district of Aimonocho in the beautiful port town of Toyama, which is indicated by the postmark, who would have communicated with their distant homeland via field post, although the damaged ‘roof’ of the top character suggests heavy artillery fire. The owner of the middle stamp thought he was on his way to becoming a millionaire when he listed the sensational upside-down overprint (genuine upside-down overprints are not known to exist) on eBay at a high price. However, apart from the fact that the knob directly below the roof has been omitted from the top character (upside down = bottom), the central strokes of both characters are not on the same axis but are offset from each other, which is easily visible to the naked eye even without the yellow axis line. The overprint on the right-hand stamp, which is also upside down, has obviously suffered a direct hit, almost a total damage, with black fragments scattered across the stamp – a case for the cabinet of curiosities.

The image below on the left shows an excellently made counterfeit overprint on a stamp from the Tazawa series, which at first glance appears to be genuine. However, the vertical axes of the two characters are slightly offset from each other, the top character is slightly more slanted than the bottom one, and finally, the overprint ink shows through to the reverse side, which never happens with genuine overprints. One consolation is that most forgeries are much, much worse, such as the one shown on the right with a fiscal cancel of the non-military, peaceful town of Shizuoka at the foot of Mt. Fuji.

gf2gf4 gf1
Falschaufdruck, schlägt rückseitig durch
Forged overprint, shining through to the back
falscher Gummihandstempel-Aufdruck, Stempelkissenfarbe
fake rubber stamp overprint, inkpad ink

gunjifox
Was alles mühsam zu Militärpostmarken aufgepeppt worden ist:
Stempel Nihonbashi (1.Marke) und Kanda (2.Marke), beides PAs im höchst unmilitärischen Geschäftszentrum von Tokyo,
Aufdruck auf Mi-Nr.78, die mit echtem Gunji-Aufdruck gar nicht existiert (4.Marke), Stempel Herai (Dorf in Präf.Aomori)
Quite an effort for jazzing up ordinary stamps into military mail items:
Nihonbashi (1st stamp) and Kanda (2nd stamp) postmarks, both post offices
in the highly unmilitary business centre of Tokyo,
overprint on Kiku 3 sen in slate purple, which does not exist with such an overprint (4th stamp), Herai postmark (village in Aomori Prefecture)

Schön wäre es, wenn hiermit das Kapitel "Militärpost"-Aufdrucke schon abgeschlossen wäre. Aber in Qingdao kamen irgendwelche Dösköpfe im japanischen Feldpostamt auf die Idee, die Lieferung von offiziellen Militärpostmarken nicht abzuwarten, sondern auf eigene Faust die vorrätigen Marken mit dem 那 支 (China)-Aufdruck mit einem zusätzlichen Aufdruck "Militärpost" aufzupeppen. Diese Marken wurden nicht nur angefertigt, sondern auch in Verkehr gebracht und tatsächlich verwendet, bis die Regierung mit einem Eil-Ukas dieser Eigenmächtigkeit ein Ende setzte. Dieses "Tsingtau-Provisorium" erreichte verständlicherweise nur eine geringe Stückzahl und in Sammlerkreisen einen entsprechend hohen Preis. Wen wundert's, dass sich alle Fälscher dazu berufen fühlten, echt falsche Aufdrucke en masse zu fabrizieren.
It would be nice if this chapter on forged "Military Mail" overprints could be closed at this point. But in Qingdao, some dimwits in the Japanese field post office came up with the idea of not waiting for the delivery of official Military mail stamps, but instead of altering the existing stamps with the 那 支 (China) overprint with an additional "Military matter" overprint. These stamps wer not only produced but also distributed to the soldiers and actually used, until the government put an end to this arbitrary practice by an emergency decree. This "Qingdao provisional issue" understandbly reached only a small number of pieces, and a correspondingly high price in collector circles. No wonder that all counterfeiters felt called upon to produce forged overprints en masse.

qingdaoecht qecht2
 Echter Viererblock ungebraucht -
drei ungebrauchte Viererblocks
dieser Rarität sind erhalten.
Genuine mint block of four -
three mint blocks of four of this rarity are known.
Echte gebrauchte Marke, auf dem Stempel ist ein Teil
des Schriftzeichens ...dao (Qingdao) erkennbar.
Genuine used stamp, on the postmark a part of the character
...dao (Qingdao) is legible.

Da diese seltene Marke (ein ungebrauchtes Exemplar kostet um die 12000 €) leider nicht im Besitz des Autors ist, lässt sich die Abbildung nicht weiter vergrößern, aber es genügt, um zu erkennen, dass der Aufdruck auf Marken mit 那支 (China)-Aufdruck angebracht wurde, eine deutlich andere Schriftart und eine nicht immer gleichmäßige Farbe aufweist. Auch die auffällige Asymmetrie am "Dach" des obersten Schriftzeichens und der nach links und rechts überstehende unterste waagrechte Balken sind Kennzeichen, die man sich gut merken sollte. Zum Glück ist das Foto der gebrauchten echten Marke etwas größer und detaillierter.
Since this rare stamp (a single mint copy costs about €12,000) is not in the author's possession, the figure above cannot be enlarged any further, but it is sufficient to recognise that the overprint was applied to stamps with 那 支 (China) overprint, has a significantly different font, and the colour is not always uniform. The striking asymmetry of the "roof" of the top character and the lowest horizontal bar projecting to both sides east and west are also features worth remembering. Fortunately the picture of the used genuine stamp right-hand is somewhat larger and more detailed.

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Gefälschter Aufdruck, in Japan als echt zertifiziert.
Forged overprint, in Japan expertised as "genuine".

Die obige Marke wurde von einem japanischen Experten für eine Auktion als echt zertifiziert und zum entsprechenden Preis verkauft. Den Ausschlag für die Expertise könnte der Stempel gegeben haben, auf dem der Ortsname Qingdao 島青 klar zu erkennen ist. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass es sich um eine geschickte Fälschung handelt. Da der 那支 (China)-Aufdruck echt ist, ist diese Marke durchaus im japanischen Postamt von Qingdao entwertet worden, aber es handelt es sich eindeutig nicht um den Feldpostamt-Stempel, sondern um einen zivilen Poststempel der Zweigstelle im Hafen (港大). Obwohl der Militärpost-Aufdruck in Handarbeit gefertigt wurde, ist uns keine Marke bekannt, bei welcher der Aufdruck derart brüchig ausfällt, derart tief auf dem Markenbild sitzt, in der Länge der waagrechten Balken des unteren Schriftzeichens und der fehlenden Asymmetrie am oberen Dach derart stark vom Original abweicht. Auch Experten können irren - wir schließen uns selbstverständlich von dieser Erkenntnis nicht aus.
The above stamp was certified as genuine by a Japanese expert for auction and sold at the appropriate price. The decisive factor for the expertise could have been the postmark on which the place name Qingdao 島青 is clearly visible. However we firmly believe that it is a clever forgery. Since the 那 支 (China) overprint is genuine, this stamp was indeed cancelled in the Japanese post office in Qingdao, but it is not the field post office cancel, but a normal postmark of the postal branch office in the port (港大). Although the "Military Matter" overprint was handicrafted, we do not know about any overprint which looks so fragile, is placed so low on the stamp, and deviates so greatly from the original in the length of the horizontal bars of the bottom chracter and the lack of asymmetry on the top character's 'roof'. Even experts can be wrong - and we do not exclude ourselves from this statement.

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ungebrauchte Marke
mit gefälschtem Aufdruck,
Gummihandstempel
ungebrauchte Marke
mit gefälschtem Aufdruck

gebrauchtes Imitat,
beide Aufdrucke sind falsch,
japanischer Inlandsstempel Hosoe
gebrauchtes Imitat,
beide Aufdrucke sind falsch,
Inlandsstempel Kyoto

Bei der ungebrauchten Marke links ist der Militärpostaufdruck ein billiger Gummistempel, den man leicht in Heimarbeit anfertigen kann. Ausnahmsweise wurde hier der breite untere Balken imitiert, obwohl er der üblichen kalligrafischen Eigenschaft des Schriftzeichens widerspricht. Ebendies vergaß der Fälscher, der die rechte ungebrauchte Marke produzierte; kalligraphisch korrekt, aber ebendeswegen leider falsch. Auf den beiden gebrauchten Fälschungen brachten die Fälscher es auch nicht über sich, die übliche Schreibweise, bei der der zweite Balken von unten am längsten ist, zu missachten. Überdies sind auch die Schriftzeichen 那 支 gefälscht, und keiner der Stempel wurde je im Feldpostamt zu Qingdao gesichtet - wie sollte auch ein Poststempel vom Hauptpostamt Kyoto oder vom Zweigpostamt Hosoe in Shizuoka nach Qingdao gelangen?  Man ahnt schon, dass im Zweifelsfall der Stempel den Ausschlag geben wird: Wer mit dem Kauf eines gebrauchten Exemplars liebäugelt, der sollte darauf achten, dass die Schriftzeichen 島青 (Qingdao, Tsingtau) zumindest teilweise irgendwo auf der Briefmarke zu sehen sind, das wäre schon die halbe Miete, wenn auch noch immer keine Garantie für die Echtheit der Marke! Auf eine gute Expertise darf bei dieser Marke, allein schon wegen des hohen Preises, keinesfalls verzichtet werden.

Jetzt stellen wir noch Aufdrucke vor, die es auf japanischen Marken nie gegeben hat, die jedoch als "seltene Aufdrucke" durch die Welt geistern.
The 'Military Matter' overprint on the mint stamp on the left is a cheap rubber eraser stamp which can be easily made at home. Exeptionally, the protruding bottom bar was imitated here, although it contradicts the usual calligraphic shape of the character. This is precisely what the forger forgot who produced the overprint of the mint stamp on the right; calligraphically correct, but a forgery for that very reason. On the two used examples, too, the forgers could not bring themselves to ignore the calligraphic rule that the second horizontal bar from bottom must be the longest. Moreover, the characters 那 支 (China) are forged as well, and none of the stamps has ever been seen at the field post office in Qingdao, not even anywhere else in China - how could a postmark of Kyoto GPO or the Hosoe branch PO in Shizuoka be placed on a stamp in Qingdao? This is why in case of a doubt, the postmark will be the decisive factor: if you consider buying a used 'Qingdao provisional issue', make sure that the characters 島青 (Qingdao) are at least partly visible somewhere on the postmark. That would be half the battle, but still it is not a guarantee of the item's authenticity. A reliable expertise is essential for this stamp, given its high price.

Now we present overprints that have never appeared on Japanese stamps, but circulate around the world of online auctions, labelled as 'rare overprints'.

fancy

Offensichtlich war jemand so bescheuert, den Wertstempel aus einer ungebrauchten Ganzsache auszuschneiden, und weil ihm kein Mensch diesen Schnipsel abnehmen wollte, hat er wohl einen geheimnisvollen Aufdruck fabriziert, den man mit ein wenig Fantasie in umgekehrter Reihenfolge als Japanese Office in Wladiwostok interpretieren könnte, aber nicht sollte. In Wladi gab es nie ein jap. Post- oder sonstiges Office, und wenn, dann wäre der Aufdruck in Japanisch oder allenfalls noch auf Russisch erfolgt. Wie man es auch dreht, es handelt sich schlicht um ein selbstgebasteltes Fantasieprodukt.
Apparently, someone was stupid enough to cut out the denomination imprint from an unused postal stationery, and since no one wanted to buy this snippet, he fabricated a mysterious overprint that, with a little imagination, could (but shuold not) be interpreted in reverse as "Japanese Office in Wladivostok". There was never a Japanese post or any other office in Wladivostok, and even if there had been, the overprint would have been in Japanese, or at most, in Russian. Whichever you may look at it, it is nothing else but a fancy homemade bogus.



Zum Schluss sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass es auch bei Ryukyu-Ausgaben Aufdrucke gab, von denen einige imitiert worden sind. Besonders gern wurden die wirklich raren Handstempel-Provisorien der frühen Nachkriegszeit imitiert. Auf vielen der kleinen Inselchen versahen die Postmeister ihren Markenvorrat mit ihrem persönlichen, ovalen Namenssiegel ('hanko') zur Kenntlichmachung gültiger Nachkriegsmarken, mit der frisch ausgegebenen Währung der Besatzungsmacht bezahlt. Diese lokalen Provisorien wurden auch nur lokal verwendet, so dass bei gebrauchten Stücken der Stempel mit dem verausgabenden Postamt übereinstimmen muss. Bei ungebrauchten Exemplaren ist eine Prüfung erforderlich. Wer sich nicht gut mit der Materie auskennt, sollte die Finger davon lassen, denn die Zahl der in Handel und www angebotenen Exemplare übersteigt bei Weitem die Anzahl aller Inselchen des Ryukyu-Archipels.
Finally, it should perhaps be mentioned that there were also overprints in stamp issues for the Ryukyu islands, some of which have been imitated. The truly scarce hand-stamped overprints of the early postwar period are particular popular among counterfeiters. On many of the US occupied small islands, postmasters used their personal oval name seals ('hanko') to identify valid postwar stamps purchased with the special occupation bills issued by the US forces. These local provisionals were also used only locally, so that for genuine pieces the postmark must be of the issuing post office. Mint items require examination by an officially licensed expert. Collectioners who are not well-versed in the matter should steer clear of it, as the number of fakes offered in stores and in the www far exceeds the number of all islands in the Ryukyu archipelago.

 rqfix          nnagoya   n      koreastpl  

Ob es auf den Amami-Oshima Inseln (Abb. links) Rollstempel für Auslandspost gab, die in Blau abgerollt wurden, muss noch erforscht werden. Sicher ist jedoch, dass der rote Rahmen des Aufdrucks an genau derselben Stelle (Nordost) einen deutlichen Bruch aufweist wie der auf der mittleren, in Nagoya gebrauchten Marke und der garantiert falsche Aufdruck auf den unten abgebildeten Marken. Sollte das reiner Zufall sein?
Dem Postmeister Miyara Kenpuku, dessen Siegel die rechte Marke ziert, unterstanden die Yaeyama-Inseln, deren größte mit dem Postamt die Insel Ishigaki war. Dass eine solche Marke, die erst nach der US-Besetzung den Audruck verpasst bekam, nicht den zu erwartenden Stempel des PAs Ishigaki aufweist, sondern auf legalem Weg zu einen Stempel von Anyang in der koreanischen Provinz Gyeonggido gelangt sein sollte, ist ein ebenso großes Wunder wie die Auferweckung des Lazarus von den Toten. Aber in der Philatelie geschehen noch ganz andere Wunder, wie die folgenden Beispiele zeigen:
Whether roller cancels in pale blue for foreign mail (fig.left) were in use on the Amami Oshima islands remains to be explored. What is certain, however, is that the red border of the overprint hanko (oval seal) has a distinct break in exactly the same place (northeast) as the one on the middle stamp used in Nagoya and the guaranteed forged overprints on the stamps shown below. Could this be a mere coincidence?
The postmaster Miyara Kenpuku whose seal adorns the right-hand stamp, was in charge of the Yaeyama islands, the largest of which was the island of Ishigaki, where the post office was located. The fact that such stamp, overprinted right after the US occupation, does not bear the expected Ishigaki postmark but received legally a postmark which reads Anyang in the Korean province of Gyeonggido, is as great a miracle as the raising of Lazarus from the dead. But in philately, even more surprising miracles may happen, as the following examples show:

rqkasatz    nfauxrq    rqfix        miyarahoax

Diese provisorischen Aufdrucke wurden auf den Ryukyu-Inseln vom August 1947 bis zum Juli 1948 auf Restbeständen von Vorkriegsmarken angebracht. Weil diese Region ab Kriegsende bis April 1972 von den USA verwaltet wurde, kamen dort keine japanischen Nachkriegsmarken an die Schalter, sondern die Marken, die man im Katalog unter "Ryukyu-Inseln" findet. Umso erstaunter wird der Sammler sein, dem die Handstempelaufdrucke von den Amami-Oshima Inseln (drei Abb. von links) in unterschiedlichen Farben auf Japanmarken von 1947/49 vorgelegt wurden, mit Lateinstempel von Kobe, das seit dem Zerbrechen des Urkontinents Gondwana eigentlich auf der deutlich größeren Insel Honshu liegt. Kurzum, der Fälscher hat seinen falschen Hanko praktisch in allen Stempelkissenfarben und auf alle Marken aufgestempelt, deren er habhaft wurde, und hoffte vermutlich, dass man sie ihm teuer abkauft. Und das Dienstsiegel des langlebigen Postmeisters Miyara begegnet uns gar auf einer Marke von 1962, als auf den Ryukyu-Inseln der US-$ offizielles Zahlungsmittel war. Hatte sich Herr Miyara womöglich einer bislang unbekannten antiamerikanischen Guerrillabewegung angeschlossen und sein Dienstsiegel zur Tarnung nun in Schwarz abgeschlagen?

Bekannt sind auch die sogenannten "Gushikawa-Fälschungen".
Es soll aber gleich betont werden, dass diese falschen Aufdrucke nicht zum Schaden der Sammler, sondern der Post gefertigt und alle 1952/53 vom Postamt Gushikawa in der Stadt Uruma verschickt worden sind, weshalb man sie "Gushikawa-Fälschungen" nennt. Von diesen gibt es zwei Arten; der leicht zu identifizierende Aufdruck weist unten nur drei Balken auf, echte Aufdrucke haben fünf Balken unterschiedlicher Dicke. Gebrauchte Fälschungen tragen immer Stempel des Postamts Gushikawa 具志川. Dieses Postamt verwendete freilich auch Roll- und Maschinenstempel, bei denen der Ortsname oft nicht auf den Marken zu sehen ist. Die für den Aufdruck verwendeten Marken sind alle echt. Es ist der niedrigste Wert der Dauerserie, deren Aufdruck aus 50 sen einen Nennwert von 10 yen macht, das bedeutet für den unbekannten Postkunden den 19fachen Gewinn seiner Investition.
Genuine provisional overprints were applied on remaining Japanese prewar stamp stocks from August 1947 to July 1948. Since the Ryukyus were under US administration until April 1972, no Japanese postwar stamps were sold at the post offices but only the stamps which are listed in your catalogue under "Ryukyu Islands". The collector will be the more astonished when he finds Japanese postwar issues overprinted with hankos of the Amami Oshima islands (three figs. from left) in different colours and with Latin postmarks for example from Kobe, which since the breakup of the ancient continent of Gondwana is known to be situated on the much larger mainland island of Honshu. In short, the forger has placed his fake hankos in all available inkpad colours on every stamp in reach, probably hoping that people would buy them at high prices. And the personal seal of the really long-living postmaster Miyara even appears on a Japanese 30 yen stamp of 1962, when the US $ was the official currency in the Ryukyu islands. Had Mr Miyara probably joined a previously unknown anti-American guerrilla movement and now stamped his seal in black as a camouflage?

The so-called "Gushikawa forgeries" are also well-known among Ryukyu collectors. It must be emphasised, however, that these counterfeits were not created to harm collectors, but rather the postal service, and were all used in 1952/53 in the Gushikawa PO in the city of Uruma. This is why they are called "Gushikawa forgeries". There are two types of these; the easily identifiable overprint has only three bars at the bottom, while genuine overprints consist of five bars of varying thickness. Used forgeries always bear postmarks with Gushikawa
具志川 as place name, but this PO also used roller and machine cancels which often do not show the place name on the stamp. All overprinted stamps as such are genuine; it is the lowest value of the current definitive series, whose overprint uprates a 50 sen stamp into a 10 yen stamp, which means for the unknown postal customer a 19-fold return of his investment.

                gushikawa fakemm  gushiu

Gushikawa-Fälschung, 3 Balken

Gushikawa forgery with 3 bars

Aber es gibt auch Aufdruckfälschungen mit 5 Balken, die sehr gut gemacht sind und ungebraucht nur von Prüfern von echten unterschieden werden können.
But there are also counterfeits with 5 bars that are very well made and, when unused, can only be identified by officially licensed experts.

gushiecht          gushifauxm
echter Aufdruck        genuine overprint                                                            falscher Aufdruck      forged overprint
Alle Aufdrucke sind leicht unterschiedlich geraten, die Tinte des falschen Aufdrucks erscheint minimal dünner, aber Schriftzeichen und Asterisk sind klarer.
Each overprint resulted differently, the ink of the fake opt. seems a tiny bit thinner, characters and asterisk look cleaner.

Das deutlichste Merkmal ist das Schriftzeichen im Aufdruck, dessen beiden Elemente einander bei echten Marken nicht berühren, bei den Fälschungen aber immer oben mehr oder weniger zusammenwachsen. Meist, aber nicht immer sind bei den Fälschungen die Abstände der drei Ziffern der Wertangabe regelmäßig, während bei echten Aufdrucken die Null sich ein wenig mehr dem japanischen (yen) zugehörig zu fühlen scheint als der Eins. Auch kommt es vor, dass die Ziffer 10 bei den Fälschungen dem oberen Balken sehr nahe kommt oder gar aufsitzt.
The most obvious feature is the character of the overprint, the two elements of which do not touch each other in genuine overprints, but in forgeries they tend to grow together more or less at the top. Most, but not always, forged overprints have regular spaces between the digits of the value, while on genuine opts. the zero seems to belong a little more to the Japanese  (yen) than to the cypher 1. In some cases the forgery 10 gets very close to the upper bar or even touches it.
 
gushifauxu      gushifalsu
Gebrauchte Gushikawa-Fälschungen mit 5 Balken und deutlichem Stempel Gushikawa, rechts Wertangabe auf den Balken aufsitzend.
Used Gushikawa forgeries with 5 bars, right: denomination touches the upper bar.

Gushikawa-Fälschungen sind sehr selten, teurer und gesuchter als Marken mit echtem Aufdruck.
"Gushikawa forgeries" are really scarce, more expensive and more sought after than genuinely overprinted stamps.




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