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LINKS:                  Drachen mon     Drachen sen
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10 sen dunkelgrün auf Japanpapier, ohne Silbenzeichen

Die drei Höchstwerte der Kirschblütenmarken wurden je dreimal parallel ausgegeben, und zwar in einem vergrößerten Format auf Japanpapier ohne Silbenzeichen, im gleichen Format in leicht geänderter Farbe auf Importpapier mit Silbenzeichen, und zuletzt im normalen Kleinformat in einer anderen Farbe auf Importpapier mit Silbenzeichen.

a10wgm        a10wm

echte Marken, links der gelbgrüne Farbton der ersten Auflage


Als diese Marke erstmals zum Druck gelangte, zeigte sich, dass den Graveuren, die mit arabischen Ziffern und Lateinschrift nicht vertraut waren, ein Lapsus unterlaufen war. Die westliche Wertangabe lautete nämlich 1 0SEN anstelle von 10 SEN. Um die mühsam gravierte Platte nicht auf den Müll werfen zu müssen, wurde jede einzelne Position per Hand retuschiert, weshalb ein gutes Kennzeichen echter Marken der mehr oder weniger stark sichtbare dunkelgrüne "Schatten" um die 0 ist. Obwohl auch die 20 sen Marken bei der Wertangabe entweder keinen oder einen sehr ungünstigen Abstand zwischen Ziffer und Buchstaben aufweisen, wurde allein die 10 sen Marke retuschiert.
Kaum waren die Platten retuschiert, gab es die nächste Beanstandung: Der Farbton war zu blass, zu gelblich. Nach der ersten Druckphase wurde der Farbton auf ein sattes Blaugrün umgestellt, die Standardfarbe dieser Marke.

echt:  die Wertbezeichnung lautet 10 SEN, an der 0 von der 10 ist ein leichter Schatten sichtbar,
   falsch:  die Wertbezeichnung lautet 1OSEN, keine Schatten um die Null.
echt:  die dicke Linie im Drachenleib erreicht die Mähne,
   falsch:  diese Linie endet oft kurz vor der Mähne.
echt:  die doppelte Locke links am Leib des rechten Drachen ist vom Drachenkörper durch eine Linie getrennt,
   falsch:  diese Trennlinie fehlt meist.

Fälschungen von Wada:
w10wrou 1a

Der Fälscher verlor bei der Marke zu 10 sen ganz offenkundig den Durchblick. Seine auf dünnem Japanpapier gedruckten Marken tragen das Silbenzeichen , obwohl das Original nur ohne Silbenzeichen gedruckt worden war. Marken dieser Wertstufe mit Silbenzeichen auf Japanpapier sind deshalb eindeutig Wada-Fälschungen.

Hirose:
h10gm  4b    h10gu  4b

Eine sehr gefährliche Fälschung schleuste Hirose in den Markt. Farbton, Papier und Design sehen echten Marken täuschend ähnlich, und wenn ein geschickter Stempel auf der Marke sitzt wie auf dem rechten Abbild, halten auch manche Experten das Stück für echt. Nie haben aber auch die besten Imitate den Retuschierschatten um die 0 im Repertoire, und bei stempellosen Hirose-Stücken erkennt man bei genauem Hinsehen, dass die Körperlinien der Drachens kurz vor der Mähne enden. Man erkennt diesen "echten Hirose" leicht an der unteren Lateinschrift: Der Fußstrich der 1 ist schief geraten, der obere Strich der 1 nach Nordost verlängert. Die 0 ist kleiner als die benachbarten Zeichen 1 und S. Der vertikale Balken in dem Kreuz im linken Kästchen ist ebenfalls windschief, und in der Kirschblüte rechts unten ist eine noch Ost weisende Linie nicht komplett. Zum Glück sind Hirose-Fälschungen relativ selten; möglicherweise stecken viele davon in guten Sammlungen....

Andere Fälschungen:

u10wau

Mindestens ebenso gefährlich wie Hiroses Produkte ist das abgebildete Stück, das in jeder Hinsicht auf den ersten Blick echt anmutet, Farbton, Papier, Stempel, alles sieht perfekt aus. Man darf sich aber nicht auf sein Bauchgefühl verlassen. Obwohl der unbekannte Fälscher sich viel Mühe gab, bekam er die Zierkringel links oben an der oberen rechten Kirschblüte nicht ganz in der Bildfläche unter (gelb markiert), und außerdem lautet auch bei ihm die sauber gestochene Nominale 1 OSEN, von Retuschierschatten keine Spur. Auch von dieser Sorte prangen mit hoher Sicherheit etliche Exemplare auch in fortgeschrittenen Sammlungen.




10 sen maigrün auf Importpapier, mit Silbenzeichen

a10gm

echte Marke, Sz.

Für die in maigrüne Farbe abgeänderte 10 sen auf Importpapier wurden die Silbenzeichen  ,  und verwendet. Sie finden sich unter den gekreuzten Schweifen der Drachen. Die Null hat keinen Schatten, obwohl auf dieser neu gefertigten Platte schon wieder 1 OSEN als Wertangabe prangt. 

echt:  das Chrysanthemum hat 16 Blätter,
   falsch:  es hat nur 15 Blätter.
echt:  der rechte Rand der Wolken innen links unten löst sich von der Grundlinie,
   falsch:  die Wolken sitzen links wie rechts ganz auf der Grundlinie.
echt:  die Wolke rechts unten wirbelt linksdrehend,
   falsch:  sie wirbelt rechtsdrehend.


Fälschungen von Wada:

w10gsm 1b w10gmu 1b w10gru 1a
mit sanko,
Wolke rechts rechtsdrehend
mit mozo,
Wolke rechts rechtsdrehend

mit starken
 Retuschierspuren
w10gm 1b w10gbu 1a
sanko / mozo  fortretuschiert,
Wolke rechts rechtsdrehend
mit sanko, 
versehentlich in falscher Farbe gedruckt

Bei dieser neuen Platte hat Wada viele Fehler korrigiert; die Locke hat die Trennungslinie, die Linien im Drachenleib berühren die Mähne, aber ob alte oder neue Platte, Wada druckte sein Chrysanthemum immer mit 15 Blättern, was neben den sanko/mozo Zeichen, wenn diese fehlen, neben dem billigen Papier oft das einzige eindeutige Merkmal der Wada-Imitate bleibt. Bei einigen Exemplaren wirbelt die Wolke in der inneren Ecke rechts unten aber in der falschen Richtung.
Die Marke in Blau ist ein Versehen, es ist die Farbe der 10 sen in Kleinformat, aber versehentlich in Großformat in der Zeichnung der maigrünen Marke gedruckt. Bei dieser Wertstufe hatte Wada offenkundig den Überblick verloren.
Da Wada bei Marken in dieser Zeichnung nur das Silbenzeichen
verwendete, sind Marken mit den beiden anderen Silbenzeichen mit hoher Wahrscheinlichkeit echt.

Spiro:
s10gu 2

Spiro placierte seine Stempel-Evergreens auch auf einem Imitat dieser Marke, das sich hier bestaunen lässt. Es weist immer das Silbenzeichen auf. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Original lässt sich diesem Versuch nicht ganz absprechen, aber gefährlich für ernsthafte Japansammler kann man diese lithografierten Papierschnipsel nicht nennen.

Andere Fälschungen:

     u10g2m  u1  u3i10u  u1          r10gm  u2  


Das Kunsthandwerk hat sich auch mit dieser Marke befasst und erfreut die Sammlerherzen mit billigen Reproduktionen, die aber nur selten als solche offeriert werden. Die Imitatorenwerkstätten u1 und u2 sind auch von anderen Werten her bekannt, und wer echte Marken sucht, der soll sich die Ware vorher gut ansehen, bevor er tief in die Geldbörse greift. Als Lückenbüßer sind diese Souvenirs notfalls tauglich, eine Altjapansammlung ergeben sie jedoch nicht, denn es sind Produkte des 21.Jhs. Anzumerken bleibt nur, dass die Filzfabrik u1 diese verwaschen gedruckte Marke auch mit dem Silbenzeichen im Sortiment hat, wie die Abbildung in der Mitte zeigt.



10 sen blau, Kleinformat auf Importpapier, mit Silbenzeichen

Die Platten für die kleinere Marke in blau sind neu graviert und unterscheiden sich, vor allem bei den Drachenlocken und im korrigierten Abstand zwischen 10 und SEN, ein wenig vom vorigen Design; dementsprechend ergeben sich hier auch neue Kriterien zur Unterscheidung zwischen echt und falsch. Auf dieser Marke finden sich nur die Silbenzeichen und . Das letztere ist wesentlich seltener und wurde von keinem Fälscher imitiert.

a10bm
echte Marke, Sz.

Diesmal sollte man sich die Doppellocke am Rücken des rechten Drachen ansehen:

echt: die eine Locke entspringt aus der anderen,
   falsch:  beide Locken entspringen dem Drachenleib.
echt: die Wolke über der 0 der unteren 10 ist von der Randlinie stark abgesetzt,
   falsch:  diese Distanz fehlt, die Wolke liegt am Rahmen an.
echt: die zentrale Linie im Drachenleib reicht bis an die Mähne,
   falsch:  die zentrale Linie endet manchmal kurz vor der Mähne.
echt: beim untersten zentralen Schriftzeichen wahrt die senkrechte Linie einen minimalen Abstand zur oberen waagrechten Linie,
 
  falsch:  beide Linien sind fest miteinander verbunden.

Fälschungen von Wada:

w10bsm1 1a w10bsm2 1a w10bu 1b
mit sanko senkrecht,
graublauer Farbton,
 nur 15 Blätter im Chrysanthemum,
Linie endet vor der Mähne
mit sanko waagerecht,
graublauer Farbton,
nur 14 Blätter im Chrysanthemum
neue Platte,
ohne sanko / mozo

Bei der neuen Platte dieser 10 sen im Kleinformat (Abb. rechts) hat Wada die Anzahl der Blätter im Chrysanthemum endlich korrigiert. Auch den Lapsus um sein doppeltes Löckchen hat er bemerkt und ausgebessert, weshalb man hier stärker auf das Papier, die graublaue Farbe und die nicht abgesetzte Wolke unten links achten muss.

Spiro:
s10bu  2     
 
Auch von dieser Marke gibt es ein Wunderwerk aus der Werkstatt der Gebrüder Spiro, das das Silbenzeichen trägt. Diesmal sind Spiro ausnahmsweise nur 15 Blätter im Chrysanthemum geglückt, und die Kirschblüten sind arg zerbeult.

Kamigata

k10bsu 3a   u10blsu  3a
 
Kamigata mit sehr breitem Rand und mit sanko


Kamigatas Papierchen haben an zentralen Stellen eine entfernte Ähnlichkeit mit Briefmarken, aber echte Marken in diesem seltsamen Format gab es seinerzeit noch nicht. Vielleicht besaß Kamigata ja einen Papierhandel, dass er mit dem Material so verschwenderisch umgehen konnte. Vom Stempel verdeckt sind in der Mitte eine Menge Schriftzeichen erkennbar, wo nur vier hingehören; die überflüssigen zwei unteren Zeichen sind das wohlbekannte sanko, deutlicher sichtbar auf der rechten Marke. Je nach verwendetem Papier und Abnutzung der Platte lassen sich von demselben Cliché durchaus unterschiedlich anmutende Papierschnipsel herstellen.

Mihon:
u10bmu  5  mh10sblu

Auch der unbekannte "Mihon-Fälscher" hat Exemplare dieses Wertes produziert, mit dem Schriftzeichen 本見 mihon im Bild. Das Design wirkt echt, aber in die Druckfarbe ist ihm zu viel Schwarz geraten, was der Marke einen starken Graustich verpasst. Die Kirschblüten in den vier Ecken sind zum Teil ein wenig gequetscht und sehen nicht sehr gleichmäßig aus. Das gigantische E im den Schriftbändern oben und unten ist neben dem mickrigen S nur schwer zu übersehen, und die Gitterschraffierung in den senkrechten Kästchen ist sehr ungleichmäßig. Derselbe Stempel auf beiden abgebildeten Marken; einmal verdeckt er, und einmal verfehlt er die mihon Zeichen.

Andere Fälschungen:

    u10nim u1      r10rim u2      u10bsu   n

Die Filzfabrik u1 ist mit einem Exemplar auf dem Markt, das sogar das richtige Silbenzeichen aufweist. Die graublaue Druckfarbe ist zwar dick aufgetragen, lässt aber dennoch die Wolken im inneren Eck rechts oben unvollendet und die Gitterlinien grob und verwaschen wirken. Wer einmal ein echtes Exemplar gesehen hat, zum Beispiel weiter oben auf dieser Website, wird durch ein solches Zettelchen nicht in Versuchung geraten, die Brieftasche zu zücken. Diese Marke wurde auch in anderen Farbtönen gedruckt, denn die Mode wechselt mit den Jahren. Sie existiert auch in Grau und Schwarzgrün, und bis sie auch in Violett oder Zinnoberrot erhältlich sein wird, ist sicher nur eine Frage der Zeit.
Die u2 Replicas kommen mit einem originellen Silbenzeichen auf den Markt. Es ist auch nicht sicher, ob mit dem Design dieser Marke überhaupt die 10 sen im Kleinformat gemeint ist, aber von der Farbe und dem Kästchen für das Silbenzeichen リ (!) sollte man sie hier einordnen, obwohl die Latein-Inschrift unverändert von der Marke im Großformat übernommen worden ist. Mit Fotoshop kein Problem.
Die rechts abgebildete Fälschung eines unbekannten Künstlers mit unübersehbarer Vorliebe für lange Serifen am E führt ein großes sanko im Bild, an ungewohnter Stelle. Anstelle der Wolken hat der Graveur Korallen dargestellt.   
 
         


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