53kiriw5

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2 sen rot auf Japanpapier, ohne Silbenzeichen


Alle Kirschblütenmarken sehen auf einen Blick recht ähnlich aus, und doch hat jede Wertstufe ihr eigenes Design. Geändert wurden zwar die Farben, das Papier und einige Details (Silbenzeichen, Schleifchen), aber niemals das grundlegende Design jeder Wertstufe.
Die ersten Marken zu 2 sen hatten die zinnoberrote Farbe der 2 sen Drachenmarke; als die Post mit dem Druck, den die Firma Matsuda bisher ausgeführt hatte, die neue Reichsdruckerei beauftragte, wählte sie einen Farbton, der mehr zu rosa hin tendierte. Alle Marken wurden von denselben zwei Druckplatten gefertigt. Hier die echten Marken:

a2rm              a2rm2
Matsuda-Druck in Zinnoberrot                                                 
Reichsdruck in Rosarot
                                                                                                                                       
Weil das Rosa relativ blass ist, soll die Marke in Zinnoberrot als Exempel für die Spezifika der echten Marke dienen im Vergleich zu einer typischen Wada-Fälschung:

a2rm3 2det

De
tail (echt) 
w2rdet

Deta
il (Wada)
w2rm
echte Marke Wada-Imitation ohne sanko / mozo,
Chrysanthemum mit glattem Außenrand


Die Unterscheidungsmerkmale zwischen echt und falsch sind für alle Sorten und Farben dieser Wertstufe weitgehend identisch.
echt:  die Ziffer 2 hat einen stark geschwungenen Fuß und endet in einem scharfen Haken nach oben,  
   falsch:  Boden und Haken der 2 sind nur schwach geschwungen.

echt:  die Girlande links hat einen großen und einen kleinen Stengel,
   falsch: links findet sich nur ein Stengel (aber etwa 50% der Fälschungen haben ebenfalls zwei Stengel).

echt:  zwischen dem Battwerk schaut der Stengel hervor,
   falsch: dieser Stengel fehlt.
echt:  die Punkte der inneren Eckornamente sind bei echten Marken abgesetzt,
   falsch: die Punkte sind mit dem
Ornament verbunden.

echt:  die Blüten haben ein Glöckchen an der Blütenöffnung, die Blüte links unten enthält ein kleines x,
   falsch:  beides fehlt bei den Fälschungen.
echt:  die mit dem Pfeil bezeichnete Blüte hängt bei echten Marken am linken Stengel,    
   falsch: diese Blüte hängt am rechten Stengel. Einige Fälschungen haben überhaupt nur einen Stengel.

zierstücke         2sen

Fälschungen von Wada:

w2rmm2 1a    w2rsm 1a    w2rm  1b

                                       Wada-Imitat mit mozo,                                     Wada-Imitat mit sanko,                                 Wada-Imitat ohne sanko / mozo,

                                   Platte 1 links nur 1 Stengel,                         Platte 1
links nur 1 Stengel,                                            Platte 2 links 2 Stengel,
                                  Chrysanthemum nur 15 Blätter                        Chrysanthemum nur 15 Blätter,                        Chrysanthemum mit glattem Außenrand
                                                                                                        auf gemaschtem Importpapier

Fälschungen mit nur einem Stengel kommen recht häufig vor und sind ein gutes Merkmal, um eine Fälschung sofort zu erkennen, damit geht es schneller als durch das Abzählen der Chrysanthemumblätter. Meist fehlt auch das Stengelstück im Blattwerk. Wadas Japanpapier ist eine billigere, dünnere Sorte als das Papier der echten Marken.

Spiro:
s2ru  2

Bei Spiro sieht die Marke zu 2 sen, die wie alle Spiro-Produkte lithografiert ist, nicht sehr japanisch aus mit ihren ungeschickten Schriftzeichen, und auch das Papier mutet sehr europäisch an. Mehr deutsch als europäisch oder gar japanisch ist der bekannte JO(KOHAM)A-Stempel.

Andere Fälschungen:

         u3m2r u1   u2rm u1      r2rm u2

Die Produkte der Scherzkekse von u1 zeigen, dass sie mit dem Anmischen der Farben weiterhin Probleme haben: Mal in Orange, mal in Amarenarot (es sind unterschiedliche Clichés), beide nicht gerade auf Japanpapier gedruckt - kaum glaublich, aber sogar Produkte dieser Stümper finden bei online-Auktionen zahlkräftige Abnehmer. Vielleicht sind es ja keine Japansammler, sondern Kuriositätenjäger.
Der Replikenproduzent u2 ist bei dieser Wertsufe ebenfalls am Werk und stellte auch die 2 sen in Rot und Gelb (siehe unten) in sein Imitatenschaufenster. Es handelt sich um dasselbe Cliché, das nur in unterschiedlichen Farben gedruckt wurde. Das Papier ist für alle Repliken das Gleiche und alles andere als echtes Japanpapier.



2 sen gelb auf Japanpapier, ohne Silbenzeichen

Als die Post eine Marke zu 4 sen verausgabte, bekam diese den rosa Farbton, und die 2 sen wurde fortan in Gelb gedruckt. Das deutlich gestreifte Japanpapier auf der abgebildeten gelben Marke ohne Silbenzeichen ist eine der vielen Papiersorten, mit denen die Post experimentierte, und keineswegs für diese Marke kennzeichnend. Trotz der unterschiedlichen Papiersorten wurden nie so dünne Arten verwendet wie vom Fälscher Wada. Die echt-falsch-Merkmale sind dieselben wie oben aufgelistet. Hinzu kommt, dass diese Marke zugleich mit der Farbänderung ein Geheimzeichen erhielt, das auf der roten Version nicht zu finden ist und das weder Wada noch sonst ein Fälscher bemerkte. Das innere Eckornament rechts oben erhielt nämlich ein Segment mehr als die anderen Ornamente. Das Loch in der abgebildeten Marke ist ein sogenanntes, herstellungsbedingtes pin hole (Nadelloch), weil die fertig gedruckten Bögen zum Perforieren auf ein Nagelbrett gespießt wurden.

a2gm      2gsecmark
echte Marke, Farbänderung in Gelb mit neuem Geheimzeichen

Fälschungen von Wada
:

w2gmm1 1a w2gmm2  1a w2gu2 1b w2gu1 1b
 mit mozo, extrem dünnes Papier   mit mozo, normales Papier ohne sanko / mozo,  
auf zu dünnem Papier,
 das fast durchsichtig wirkt
neue Platte ohne sanko / mozo,
aber mit mozo-Stempel

Wegen der sehr hellen Farbe sind die Fälschungsmerkmale oft schwer zu erkennen. Hier hilft es weiter, nicht nur auf die Details im Design zu schauen. Man sollte zum Beispiel den mozo-Stempel kennen, den die Marke rechts aufweist. Das beinahe durchsichtige Papier der jeweils linken Fälschungen 1a und 1b hat die Post nie verwendet.
Beim Druck mit der neuen Platte (Marke rechts) griff Wada zu etwas stärkerem Papier, wodurch jedoch die Zähnung der Marke nicht immer ganz durchs Papier drang.

Mihon:
m2gu  5

Das blau markierte Mihon Zeichen ist bei dieser dünnen gelblichen Farbe leicht zu übersehen. Glücklicherweise treffen aber alle Kennzeichen der Wada-Fälschungen auch auf diese Produkte zu, weshalb auch die Ansicht, diese Stücke seien ebenfalls in Wadas Werkstatt entstanden, zu hören ist. Es kann aber auch sein, dass die Mihon-Leute Wada-Fälschungen als Vorlagen genommen haben, denn das Design mit nur einem Stengel links kommt sonst nur bei Wada vor. 

Andere Fälschungen:
r2gm  u2

Hier ist das Pendant zur obigen roten Replik der 2 sen Marke. Marken mit Silbenzeichen wurden in der Werkstatt u2 nur dann produziert, wenn sie ohne Silbenzeichen nicht existieren, weshalb es
von 2 sen Marken mit Silbenzeichen (bisher noch) keine Repliken dieser Art gibt.




2 sen gelb auf Japanpapier, mit Silbenzeichen

Als die japanische Post kurz nach Ausgabe der 2 sen in Gelb begann, die neu gravierten Platten durch die Einfügung unterschiedlicher Silbenzeichen zu kennzeichnen, wurde diese Marke auf Japanpapier auch mit den Silbenzeichen und hergestellt. Das Silbenzeichen findet sich an der Stelle, an der sich die Blütengirlanden unten kreuzen. Zur postalischen Verwendung kamen nur Marken von der Platte , während die fertig gedruckten Bögen mit dem Silbenzeichen  direkt an Briefmarkenhändler im Ausland verkauft wurden und deshalb nur ungebraucht existieren.


a2gtam                  a2giu
echte Marken
in Gelb mit Silbenzeichen
タ                                     gebraucht mit Silbenzeichen


Fälschungen von Wada:
 w2gtau
ohne sanko / mozo,
aber mozo-Stempel,
mit Silbenzeichen


Wada stand vor dem Problem, dass er keine ungebrauchten Postwertzeichen in Umlauf bringen durfte. Deshalb setzte er auch auf diese Marke mit Sz. , die nie in den Postverkehr kam, seinen mozo-Stempel. Durch Beimischung restlicher brauner oder roter Druckfarbe ist sein Gelb hier ein wenig rötlich geraten.

Andere Fälschungen:

 f2gwtam  u1

Die Filzfabrik u1 ist eine der wenigen Klitschen, die sich an der Imitation der Marken auf Japanpapier mit Silbenzeichen versucht hat. Das Ergebnis ist das filzig-verwaschene Exemplar mit dem Unwucht-Chrysanthemum, bei dem man nur mit Mühe das Silbenzeichen als vermuten kann. Ein so dünnes, durchscheinendes Japanpapier wurde für echte Marken niemals verwendet.



2 sen gelb auf Importpapier, mit Silbenzeichen

Die Marke zu 2 sen war für das normale Briefporto gedacht, es ist eine der am meisten verwendete Marken unter den frühen Dauermarken Japans. Entsprechend viele Platten wurden graviert, und jede neue Platte erhielt ein neues Silbenzeichen, so dass man auf 23 verschiedene Platten (und Silbenzeichen) kommt, bis die Silbenzeichen wieder abgeschafft und im Design durch ein hübsches Schleifchen ersetzt wurden. Diese Marke zählt in der Klassik zu denjenigen, bei denen man auch in Europa eine gute Chance hat, ein echtes Stück zu finden, denn das Verhältnis von echt zu falsch der im Handel befindlichen Marken beträgt bei diesem Wert etwa 50:50. Auch die Marken auf Importpapier weisen das Geheimzeichen auf.
Hier noch einmal alle Silbenzeichen, die auf dieser Marke vorkommen können:
イ  ロ  ハ  ニ  ホ  ヘ  ト  チ  リ  ヌ  ル  ヲ  ワ  カ  ヨ  タ  レ  ソ  ツ  子  ナ  ラ  ム

a2grem

echte Marke, Sz.

echt:  Fuß der 2 stark geschwungen, markanter Haken,
   falsch: Fuß der 2 wenig geschwungen, schwacher Haken.
   falsch:  leerer Raum zwischen den Blütenstengeln.
echt:  zwischen dem Blattwerk links schaut der Stengel hervor,
   falsch: der Stengel zwischen dem Blattwerk fehlt.
echt:  die Punkte an den Eckornamenten sind vom Ornament getrennt,
   falsch:  die Punkte sind mit dem Ornament verbunden.

Fälschungen von Wada:

w2gsham 1a    w2ghem 1a    w2gtam 1a
                     Imitation mit sanko, Sz. ハ                            Imitation mit sanko (kaum sichtbar), Sz. ヘ,                     Imitation mit sanko, Sz.                       
versehentlich auf Japanpapier gedruckt


Schon am Farbton kann man Wada-Fälschungen oft leicht erkennen. Die echten Marken weisen immer ein sattes, leuchtendes Gelb auf, während der Fälscher durch Verdünnung und Beimengung von anderen Farbresten an dieser teuren Druckfarbe sparte. Gelb ist sehr empfindlich; schon geringe Beimengungen anderer Farbe verändern den Farbton sehr deutlich. Die Marke links ist etwas grünstichig geraten, und außerdem haftet sie auch auf Papier, ein weiteres Kennzeichen der Wada-Produkte. Auch Marken mit Silbenzeichen
auf Japanpapier waren ausschließlich bei der Firma Wada im Sortiment. Vorsicht: Bei dieser dünnen gelben Farbe sind die sanko Zeichen oft nahezu unsichtbar.      

Spiro:
s2greu 2


Das Ergebnis der Bemühungen der Spiro-Brüder fällt wegen der gelben Farbe auf dem verwendeten Gilbpapier dermaßen kontrastarm aus, dass man selbst unter der Lupe kaum erkennen kann, ob die Marke mit oder ohne Silbenzeichen oder womöglich mit Schleifchen ist. Da hilft die Technik, denn am PC kann man den Kontrast verstärken, so dass ein schwaches Silbenzeichen
sichtbar wird unterhalb der Krakel, die Spiro als "japanische Schriftzeichen" in die Mitte gemalt hat.                                                                   

Andere Fälschungen:
earl2yom   u2yom          u1

Auch die hier abgebildete "Marken" zählen zu den von der Forschung als "early forgery" bezeichneten Exemplaren. Die ungelenken Schriftzeichen verraten die westliche Herkunft. Sie gehen vermutlich auf den spanischen Fälscher Plácido Ramón de Torres zurück. Torres hatte keine echten Marken als Vorlagen, weshalb seine Imitate den versierten Sammler nicht verwirren sollten. Gezähnte wie ungezähnte Stücke sind bei diesem Fälscher üblich, aber sehr selten. Die Imitate dieser Wertstufe tragen das Silbenzeichen  und sind auf dünnem Briefpapier gedruckt. Das ungezähnte Paar beweist, dass nur ein einziges Cliché für den Steindruck verwendet wurde, das mitunter Farbkleckse verursachte. Das viel echter anmutende, feinfaserige Briefpapier und die ebenfalls original wirkende Zähnung unterscheiden sich deutlich von den gilbigen Billigsorten und Techniken, die Spiro verwendete, aber dafür sind die Blüten links von dem beuligen Chrysanthemum schon am Verwelken.

filz2to u1  f2gim  u1  f2gniu  u1  f2gheu  u1

Die gegenwärtig sehr aktive Filzmanufaktur produziert weitere Stücke am laufenden Band in einer weiten Farbskala, ungebraucht, gestempelt, auf Klopapier und Packpapier gepappt. Auch die Stempel variieren sehr reichhaltig; nur die Stempelfarbe ist überwiegend Discounterware. Bei der 2 sen kommt den Fälschern die Farbe zupass, denn der filzige und verschwommene Druck tritt dadurch weniger deutlich zutage und die Marken ähneln den Originalen mitunter beträchtlich. Die Beispiele der Abbildungen tragen die Silbenzeichen,
ニ und  ヘ, und es steht zu befürchten, dass weitere folgen werden. Die Angewohnheit, die grobe Zähnung L9 lieber mit der Schere durchzuschneiden, weil das verwendete Papier entweder ausfranst oder die Zähne mit abgerissen werden, lässt sich hier verifizieren.



2 sen gelb auf Importpapier, mit Schleifchen


a2grm
 
echte Marke


Diese Ausgabe ist auf einem etwas porösen, leicht wattig anmutenden Papier gedruckt worden. Diese Papiersorte ist nicht importiert, sondern in Japan hergestellt worden. Die Silbenzeichen wurden wieder abgeschafft, und an ihrer Stelle ziert jetzt ein Schleifchen die Stelle, an der die Stengel sich kreuzen.
Die Unterscheidungsmerkmale echt / falsch sind die gleichen wie bei den entsprechenden Marken mit Silbenzeichen.

Fälschungen von Wada:
w2fm 1b    w2gru 1b
              Version A: zwei Stengel                          Version B: leerer Raum zwischen den Stengeln


Wada-Fälschungen dieser Marke findet man relativ selten, oder besser gesagt, echte Marken dieser Nominale mit Schleifchen sind auf dem Markt durchaus häufig anzutreffen und keineswegs teuer. Fast alle Imitate aus dem Hause Wada sind auf Anhieb an der blassen, bisweilen ins Rötliche, Bräunliche oder Grünliche tendierenden Druckfarbe und dem recht dünnen Paper zu erkennen.



 
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