Weil das Rosa relativ blass ist, soll die Marke in Zinnoberrot als Exempel für die Spezifika
der echten Marke dienen im Vergleich zu einer typischen Wada-Fälschung:
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Detail (echt) |

Detail (Wada) |
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echte Marke |
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Wada-Imitation ohne sanko / mozo,
Chrysanthemum mit glattem Außenrand |
Die Unterscheidungsmerkmale zwischen echt und falsch sind für alle Sorten und Farben dieser Wertstufe weitgehend identisch.
echt: die Ziffer 2 hat einen stark geschwungenen Fuß
und endet in einem scharfen Haken nach oben,
falsch: Boden und Haken der 2 sind nur schwach geschwungen.
echt: die Girlande links hat einen großen und einen kleinen Stengel,
falsch: links findet sich nur ein Stengel (aber etwa 50% der Fälschungen haben ebenfalls zwei Stengel).
echt: zwischen dem Battwerk schaut der Stengel hervor,
falsch: dieser Stengel fehlt.
echt: die Punkte der inneren Eckornamente sind bei echten Marken abgesetzt,
falsch: die Punkte sind mit dem
Ornament verbunden.
echt: die Blüten haben ein Glöckchen an der
Blütenöffnung, die Blüte links unten enthält ein kleines x,
falsch: beides fehlt bei den Fälschungen.
echt: die mit dem Pfeil
bezeichnete Blüte hängt bei echten Marken am linken Stengel,
falsch: diese Blüte hängt am rechten Stengel. Einige
Fälschungen haben überhaupt nur einen Stengel.
Fälschungen von Wada:
Wada-Imitat mit mozo,
Wada-Imitat mit sanko,
Wada-Imitat ohne sanko / mozo,
Platte 1 links
nur 1 Stengel,
Platte 1 links nur 1 Stengel,
Platte 2 links 2 Stengel,
Chrysanthemum
nur
15 Blätter Chrysanthemum
nur
15 Blätter,
Chrysanthemum mit glattem
Außenrand
auf gemaschtem Importpapier
Fälschungen
mit nur einem Stengel kommen recht häufig vor und sind ein gutes
Merkmal, um eine Fälschung sofort zu erkennen, damit geht es
schneller als durch das Abzählen der Chrysanthemumblätter.
Meist fehlt auch das Stengelstück im Blattwerk. Wadas Japanpapier
ist eine billigere, dünnere Sorte als das Papier der echten
Marken.
Spiro:
2
Bei
Spiro sieht die Marke zu 2 sen, die wie alle Spiro-Produkte lithografiert ist, nicht sehr japanisch aus mit ihren
ungeschickten Schriftzeichen, und auch das Papier mutet sehr
europäisch an. Mehr deutsch als europäisch oder gar japanisch
ist der bekannte JO(KOHAM)A-Stempel.
Andere Fälschungen:
Die Produkte der Scherzkekse von u1 zeigen, dass sie mit dem
Anmischen der Farben weiterhin Probleme haben: Mal in Orange, mal
in Amarenarot (es sind unterschiedliche Clichés), beide nicht
gerade auf Japanpapier gedruckt - kaum glaublich, aber sogar Produkte
dieser Stümper finden bei online-Auktionen zahlkräftige
Abnehmer. Vielleicht sind es ja keine Japansammler, sondern
Kuriositätenjäger.
Der Replikenproduzent u2 ist bei dieser Wertsufe ebenfalls am Werk und stellte auch die
2 sen in Rot und Gelb (siehe unten) in sein Imitatenschaufenster. Es handelt sich um
dasselbe Cliché, das nur in unterschiedlichen Farben gedruckt
wurde. Das Papier ist für alle Repliken das Gleiche und alles
andere als echtes Japanpapier.
2 sen gelb auf Japanpapier, ohne Silbenzeichen
Als die Post eine Marke zu 4 sen verausgabte, bekam diese den rosa Farbton, und die 2 sen wurde fortan in Gelb gedruckt. Das
deutlich gestreifte
Japanpapier auf der abgebildeten gelben Marke ohne Silbenzeichen ist
eine der vielen
Papiersorten, mit denen die Post experimentierte, und keineswegs
für diese Marke kennzeichnend. Trotz der unterschiedlichen
Papiersorten wurden nie so dünne Arten verwendet wie vom
Fälscher Wada. Die
echt-falsch-Merkmale sind dieselben wie oben aufgelistet. Hinzu kommt,
dass diese Marke zugleich mit der Farbänderung ein Geheimzeichen
erhielt, das auf der roten Version
nicht zu finden ist und das weder
Wada noch sonst ein Fälscher bemerkte. Das innere Eckornament
rechts oben erhielt nämlich ein Segment mehr als die anderen
Ornamente. Das Loch in der abgebildeten Marke ist ein sogenanntes,
herstellungsbedingtes pin hole (Nadelloch), weil die fertig gedruckten
Bögen zum Perforieren auf ein Nagelbrett gespießt wurden.
echte Marke, Farbänderung in Gelb mit neuem Geheimzeichen
Fälschungen von Wada:
1a |
1a |
1b |
1b |
mit mozo,
extrem dünnes Papier |
mit mozo, normales Papier |
ohne sanko / mozo,
auf zu
dünnem Papier,
das
fast durchsichtig wirkt |
neue Platte ohne sanko / mozo,
aber mit mozo-Stempel |
Wegen der sehr hellen Farbe sind die Fälschungsmerkmale oft
schwer zu erkennen. Hier hilft es weiter, nicht nur auf die
Details im
Design zu schauen. Man sollte zum Beispiel den
mozo-Stempel kennen, den
die Marke rechts aufweist. Das beinahe durchsichtige Papier der
jeweils linken Fälschungen 1a und 1b hat die Post nie verwendet.Beim
Druck mit der neuen Platte (Marke rechts) griff Wada zu etwas
stärkerem Papier, wodurch jedoch die Zähnung der Marke nicht
immer ganz durchs Papier drang. Der schlaffe Boden der 2 ist auch
bei dünner Farbe ein meist gut sichtbares, auffälligesKennzeichen der Fälschung.
Mihon:
5
Das blau markierte Mihon Zeichen
ist bei dieser dünnen gelblichen Farbe leicht zu übersehen.
Glücklicherweise treffen aber alle Kennzeichen der
Wada-Fälschungen auch auf diese Produkte zu, weshalb auch die
Ansicht, diese Stücke seien ebenfalls in Wadas Werkstatt
entstanden, zu hören ist. Es kann aber auch sein, dass die
Mihon-Leute Wada-Fälschungen als Vorlagen genommen haben, denn das
Design mit nur einem Stengel links kommt sonst nur bei Wada vor.
Andere Fälschungen:
u2
Hier ist das Pendant zur obigen roten Replik der 2 sen Marke. Marken
mit Silbenzeichen wurden in der Werkstatt u2 nur dann produziert, wenn
sie ohne Silbenzeichen nicht existieren, weshalb es von 2 sen Marken mit Silbenzeichen (bisher noch) keine Repliken dieser Art gibt.
2 sen gelb auf Japanpapier, mit Silbenzeichen
Als
die japanische Post kurz nach Ausgabe der 2 sen in Gelb begann, die neu
gravierten Platten durch die Einfügung unterschiedlicher
Silbenzeichen zu kennzeichnen, wurde diese Marke auf Japanpapier auch
mit den Silbenzeichen イ und タ hergestellt. Das Silbenzeichen findet
sich an der Stelle, an der sich die Blütengirlanden unten kreuzen.
Zur postalischen Verwendung kamen nur Marken von der Platte イ, während die fertig gedruckten Bögen mit dem Silbenzeichen タ direkt an Briefmarkenhändler im Ausland verkauft wurden und deshalb nur ungebraucht existieren.

echte Marken
in Gelb
mit Silbenzeichen タ
gebraucht mit
Silbenzeichen イ
Fälschungen von Wada:

ohne sanko / mozo,
aber mozo-Stempel,
mit Silbenzeichen タ
Wada stand vor dem Problem, dass er keine ungebrauchten Postwertzeichen in Umlauf bringen durfte. Deshalb setzte er auch auf diese Marke mit Sz. タ, die nie in den Postverkehr kam, seinen mozo-Stempel. Durch Beimischung restlicher brauner oder roter Druckfarbe ist sein Gelb hier ein wenig rötlich geraten.
Andere Fälschungen:
u1
Die Filzfabrik u1 ist eine der wenigen Klitschen, die sich an der
Imitation der Marken auf Japanpapier mit Silbenzeichen versucht hat.
Das Ergebnis ist das filzig-verwaschene Exemplar mit dem
Unwucht-Chrysanthemum, bei dem man nur mit Mühe das Silbenzeichen
als タ vermuten kann. Ein so dünnes, durchscheinendes Japanpapier wurde für echte Marken niemals verwendet.
2 sen gelb auf Importpapier, mit Silbenzeichen
Die
Marke zu 2 sen war für das normale Briefporto gedacht, es ist eine der am
meisten verwendete Marken unter den frühen Dauermarken Japans.
Entsprechend viele Platten wurden graviert, und jede neue Platte
erhielt ein neues Silbenzeichen, so dass man auf 23 verschiedene
Platten (und Silbenzeichen) kommt, bis die Silbenzeichen wieder
abgeschafft und im Design durch ein hübsches Schleifchen ersetzt
wurden. Diese Marke zählt in der Klassik zu denjenigen, bei denen man auch in Europa
eine gute Chance hat, ein echtes Stück zu finden, denn das Verhältnis
von echt zu falsch der im Handel befindlichen Marken beträgt bei
diesem Wert etwa 50:50. Auch die Marken auf Importpapier weisen das oben genannte Geheimzeichen auf.
Hier noch einmal alle Silbenzeichen, die auf dieser Marke vorkommen können:
イ
ロ ハ ニ ホ ヘ ト チ リ ヌ
ル ヲ ワ カ ヨ タ レ ソ ツ
子 ナ ラ ム

echte Marke, Sz. レ
echt: Fuß der 2 stark geschwungen, markanter Haken,
falsch: Fuß der 2 wenig geschwungen, schwacher Haken.
falsch: leerer Raum zwischen den Blütenstengeln.
echt: zwischen dem Blattwerk links schaut der Stengel hervor,
falsch: der Stengel zwischen dem Blattwerk fehlt.
Fälschungen von Wada:
Imitation mit sanko, Sz. ハ Imitation mit sanko (kaum sichtbar), Sz. ヘ, Imitation mit sanko, Sz. タ
versehentlich auf Japanpapier gedruckt
Schon am Farbton kann man Wada-Fälschungen oft leicht erkennen.
Die echten Marken weisen immer ein sattes, leuchtendes Gelb
auf, während der Fälscher durch Verdünnung und
Beimengung von anderen
Farbresten an dieser teuren Druckfarbe sparte. Gelb ist sehr
empfindlich; schon geringe Beimengungen anderer Farbe verändern
den Farbton sehr deutlich. Die Marke links ist etwas grünstichig geraten, und außerdem haftet sie
auch auf Papier, ein weiteres Kennzeichen der Wada-Produkte. Auch Marken mit Silbenzeichen へ auf Japanpapier waren ausschließlich bei der Firma Wada im Sortiment. Vorsicht: Bei dieser dünnen gelben Farbe sind die sanko Zeichen oft nahezu unsichtbar.
Spiro:
2
Das Ergebnis der Bemühungen der Spiro-Brüder fällt
wegen der gelben Farbe auf dem verwendeten Gilbpapier
dermaßen kontrastarm aus, dass man
selbst unter der Lupe kaum erkennen kann, ob die Marke mit oder ohne
Silbenzeichen oder womöglich mit Schleifchen ist. Da hilft die
Technik, denn am PC kann man den Kontrast verstärken, so dass ein
schwaches Silbenzeichen レ sichtbar
wird unterhalb der Krakel, die Spiro als "japanische Schriftzeichen" in
die Mitte gemalt hat.
Andere Fälschungen:
Auch
die hier abgebildete "Marken" zählen zu den von der Forschung als
"early forgery" bezeichneten Exemplaren. Die
ungelenken Schriftzeichen verraten
die westliche Herkunft. Sie gehen vermutlich auf den spanischen Fälscher Plácido Ramón de Torres zurück.
Torres hatte keine echten Marken als Vorlagen, weshalb seine Imitate
den versierten Sammler nicht verwirren sollten. Gezähnte wie
ungezähnte Stücke sind bei diesem Fälscher üblich,
aber sehr selten. Die
Imitate dieser Wertstufe tragen das Silbenzeichen ヨ und sind auf dünnem Briefpapier gedruckt. Das ungezähnte Paar beweist, dass nur ein einziges Cliché für den Steindruck verwendet wurde,
das mitunter Farbkleckse verursachte. Das viel echter anmutende,
feinfaserige Briefpapier und
die ebenfalls original wirkende Zähnung unterscheiden sich
deutlich von den gilbigen Billigsorten und Techniken, die Spiro
verwendete, aber dafür sind die Blüten links von dem beuligen
Chrysanthemum schon am Verwelken und müssen sich an die Rahmenlinie anlehnen, um nicht umzufallen.
Die gegenwärtig sehr aktive Filzmanufaktur produziert weitere
Stücke am laufenden Band in einer breiten Farbskala, ungebraucht, gestempelt, auf Klopapier
und Packpapier gepappt. Auch die Stempel variieren sehr reichhaltig;
nur die Stempelfarbe ist überwiegend Discounterware. Bei der 2 sen
kommt den Fälschern die Farbe zupass, denn der filzige und
verschwommene Druck tritt dadurch weniger deutlich zutage und die
Marken ähneln den Originalen mitunter beträchtlich. Die
Beispiele der Abbildungen tragen die Silbenzeichen イ, ニ und ヘ, und es steht zu befürchten, dass weitere folgen werden. Die Angewohnheit, die grobe Zähnung L9 lieber
mit der Schere durchzuschneiden, weil das verwendete Papier entweder
ausfranst oder die Zähne mit abgerissen werden, lässt sich
hier verifizieren.
2 sen gelb auf Importpapier, mit Schleifchen
echte Marke
Diese
Ausgabe ist auf einem etwas porösen, leicht wattig anmutenden
Papier
gedruckt worden. Diese Papiersorte ist nicht importiert, sondern in
Japan hergestellt worden. Die Silbenzeichen wurden wieder abgeschafft,
und an ihrer Stelle ziert jetzt ein Schleifchen die Stelle, an der die
Stengel sich kreuzen.
Die Unterscheidungsmerkmale echt / falsch sind die gleichen wie bei den entsprechenden Marken mit Silbenzeichen.
Fälschungen von Wada:
1b
1b
Version A: zwei
Stengel
Version B: leerer Raum zwischen den Stengeln
Wada-Fälschungen
dieser Marke findet man relativ selten, oder besser gesagt, echte
Marken dieser Nominale mit Schleifchen sind auf dem Markt durchaus
häufig anzutreffen und keineswegs teuer. Fast alle Imitate aus dem
Hause Wada sind auf Anhieb an der blassen, bisweilen ins
Rötliche, Bräunliche oder Grünliche tendierenden Druckfarbe und dem recht dünnen Paper
zu erkennen. Auch der schlapp geschwungene Boden der Ziffer 2 entlarvt den Fälscher.