53kirib9

LINKS:                  Drachen mon     Drachen sen
   Kirschblüten    ½ sen     1 sen     2 sen     4 sen     5 sen     6 sen     10 sen     20 sen     30 sen     Vogelmarken
   Koban               
½ bis 3 sen     4 bis 8 sen     10 bis 50 sen     Aufdrucke     Stempel     Andere



½ sen braun

Da die Post die Platte der 48 mon Marke, mit einem neuen Mittelteil der Wertangabe versehen, weiterverwendete und danach nur eine weitere Platte mit den gleichen Charakteristika anfertigte, gilt im Prinzip für diesen Wert bis hin zum Geheimzeichen genau dasselbe wie für die 48 mon Marke. Auch die meisten Fälscher druckten mit der Platte für die 48 mon weiter; die einzige Änderung war, dass sie die Marken in sen-Währung nun mit einer Zähnung versahen.
Die echten Marken der Post waren in einem sehr engen Abstand graviert worden, weshalb die Zähnung meist extrem knapp am Bildrand sitzt oder gar ins Markenbild hineingeht. Der abgebildete echte Viererblock zeigt, dass Verzähnungen die Regel sind und durch das Abreißen einzelner Marken mitunter groteske Markenformen entstehen können. Kein Fälscher imitierte diese misslichen Mängel, die, so bedauerlich sie für den Ästheten sind, als recht untrügliches Echtheitsmerkmal der gezähnten Drachenmarken gelten können. Fast alle Fälschungen weisen modernere, saubere Zähnungen und breitere Markenränder auf.


ahansmbl4

drhans

echter Viererbock und relativ schön gezähnte echte Einzelmarke



echt: der Markenrand ist extrem knapp oder die Zähnung trifft das Markenbild,
    falsch: normaler Markenrand, keine Verzähnung.
echt: innerer Rahmen waagrecht 6 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), endet Ost/West in Halbrhomben;
          senkrecht 11 freistehende Halbrhomben,

    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: die Marke weist das Geheimzeichen auf,
    falsch: das Geheimzeichen fehlt.

echt: normal geformte Drachenklauen,
    falsch: Drachenklauen sind rundlich (Wada alte Platte) oder lang und spitz (Wada neue Platte).
echt: die Haken des Schriftzeichens zeigen nach innen,
    falsch:  die Haken weisen nach außen oder nach oben.


Fälschungen von Wada:

whanssu 1a   whanu 1b   whansu 1b
                                           Wada-Fälschung mit sanko,                             dito, sanko fortretuschiert                     Wada-Fälschung ohne sanko/mozo,
                                                    
    alte Platte                                                                                                          neue Platte (lange, spitze Klauen)


Bei Wada weisen die Haken rechts am unteren Schriftzeichen fast immer nach Nordost. Das Geheimzeichen fehlt, und der Druck ist sauberer als beim Original mit seinen kleinen Verunreinigungen auf den weißen Flächen. Bei der alten Platte haben die Drachen Haare auf dem Rücken, bei der neuen stattdessen Stacheln. Alle Farbtöne zwischen Schwarzbraun und Ocker kommen vor.

Spiro:

shansu  2     shansvm  2 (kopfstehend)

Spiro druckte auf Hamburger Zigarettenpapier im Steindruck; es ist die gleiche Marke wie die zu 48 mon, nur mit anderen schwarzen Schriftzeichen und gezähnt. Weil die Drachen bei Spiro nahezu unkenntlich sind, kommt es logischerweise dazu, dass seine Drucker die Platte für die schwarze Inschrift auf einen kopfstehenden Bogen aufdruckten. Absicht war es bestimmt nicht, denn Spiro ging es nicht darum, Abarten herzustellen, sondern Lückenbüßer zu verkaufen. Das abgebildete Stück ist stempellos und stammt vermutlich aus Spiros Abfalleimer.

Kamigata:

khansu

Für seine Drachen-Imitate in sen-Währung verwendete Kamigata genau dieselben Platten wie für diejenigen in mon-Währung. Er änderte einzig das Cliché für die Wertbezeichnung und zähnte seine Papierchen. So sieht man auch hier den typischen Bruch im rechten Drachenschwanz und den linken Schwanz über dem rechten liegen, was bei keiner echten Marke jemals vorkommt. 



Andere Fälschungen:

Ein Fälscher namens Kasahara fertigte sehr gute Imitationen an; wer das fehlende Geheimzeichen übersieht, könnte die Marken mit dem hervorragend imitierten, seinerzeit gebräuchlichen Stempel von Osaka "auf Briefstück" für echt ansehen.

uhanuspair

Die Marken tragen weder sanko noch mozo Zeichen, der Farbton entspricht dem Original, ja sogar Papier und Zähnung unterscheiden sich nicht sichtlich vom Original. Genaueres Hinsehen entlarvt die Fälschung aber auch daran, dass das angebliche "Paar auf Briefausschnitt" versetzt daherkommt und aus zwei identischen Marken besteht, während ein Paar bei echten Marken doch wegen der Handgravur einige Abweichungen aufweisen müsste.


 uhansm1 u1  fhansm  u1        uhansu2 u2         
                                   
links und Mitte Fälschungen aus der Filzfabrik, rechts vom Replikenproduzenten

              
Den obigen Imitationen aus der Filzfabrik u1 (links und Mitte) ist der saubere Rand, die gleichmäßige Zähnung und das fehlende Geheimzeichen gemeinsam. Sie dürften in Japan oder Taiwan (Marke rechts) als "Replica" hergestellt worden sein. Aus den Fälscherwerkstätten aller Imitate stammen auch andere Werte der handgravierten Marken, wir werden ihnen noch mehrfach begegnen. Kennzeichen der Fälschung links: Bei den Drachenmarken gequetschte schwarze Wertangabe und etwas grob geratene braune Markenzeichnung. Die Fälschung Mitte zeigt ein Miniatursitzkissen mit schönen Franseln dran, denn auch das Papier wirkt sehr filzig. Die sehr grobe Zähnung L8 oder L9, die es bei echten Drachenmarken nicht gibt, franst aus (rechte Seite der Abb.), wenn sie nicht mit der Schere abgeschnitten wird. Natürlich fehlt auch das Geheimzeichen.
Fälschung rechts: Solche leichten Rundstempel wie von der Sammlerstelle in Weiden sind auf Drachenmarken unbekannt, von der wundervollen modernen Zähnung mit breitem Rand ganz zu schweigen. Damit sind wir gleich bei modernen Imitationen, die dank neuer Techniken vor allem den online Auktionsmarkt überschwemmen.
Erinnern wir uns daran, dass alle Drachenmarken, wiewohl sehr ähnlich aussehend, doch unterschiedlich sind. Das ist für Reproduzenten sehr lästig, weshalb nicht wenige von ihnen nur eine Zeichnung (hier diejenige der Marke zu 5 sen) für alle Wertstufen verwenden. Das sieht dann so aus:

          modrep

Ein leider zu schöner Briefmarkensatz dreier gleichartiger Produkte, die sich nur die Druckfarbe und die schwarze Inschrift im Zentrum unterscheiden, aber bedauerlicherweise keine antiken Drachenmarken. So modern die heutige Technik ist, die alte Handarbeit der Graveure und der Handwerksmeister mit Hammer und Zähungskamm, sie lässt sich nicht imitieren. 

    
nyhansm

re: Ausriss aus dem Jubiläumsblock des Sammlervereins Nagaoka

Die Sammlergemeinschaft in Nagaoka (Nagaoka Yushukai) ließ anlässlich einer Jubiläumsfeier Souvenir sheets auf Japanpapier herstellen, die ungezähnte Reproduktionen der Drachenmarken enthielten. Das Design wurde freihändig erstellt und ähnelt nur entfernt den echten Vorbildern. Die Marken sind ungezähnt und ungummiert. Das abgebildete Exemplar ist zähnungsartig aus dem Block herausgerissen worden.




1 sen blau

Bei diesem Wert gilt im Prinzip genau dasselbe wie für die 100 mon Marke. Auch die Fälscher druckten überwiegend mit der Platte für die 100 mon weiter; die einzige Änderung war, dass sie die Marken in sen-Währung nun mit einer Zähnung versahen. Wadas Platten zeigen weiterhin die Klauenstellung der Platte 1 der echten Drachen-mon-Marken, die für den Druck der echten Marken in sen-Währung nur sehr kurz verwendet wurde, weil die Platte schon sehr abgenutzt war. Weit über 90% aller echten 1 sen Drachenmarken haben die Klauenstellung der Platte 2 (Abb. s. Teil 1 bei "100 mon").


a1m1

relativ schön gezähnte echte Marke


echt: innerer Rahmen waagrecht 6 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), endet Ost/West in Halbrhomben;
         
senkrecht 6 freistehende Halbrhomben,
    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: die Stellung der Klauen ist je nach Platte unterschiedlich,
    falsch: Marke mit mozo und fehlerhafte Klauenstellung (Wadas alte Platte).
echt: sehr enge Ränder, Zähnung berührt leicht das Markenbild,
    falsch:
breite Ränder, die Zähnung berührt das Markenbild nicht oder nur an einer Seite.
echt: die Haken des Schriftzeichens weisen nach innen,
    falsch:
die Haken weisen nach oben oder nach außen.

Fälschungen von Wada:             

w1mm 1a w1u 1b w1m 1b
    Wada-Fälschung mit mozo,
graublau
Wada-Fälschung ohne sanko/mozo,
 tiefblau
Wada-Fälschung ohne sanko/mozo
            in Hawaiian Blue
                                                                                                                                           
Das Farbenmischen war gewiss nicht Wadas Stärke, aber für seinen Souvenirhandel taugte ein ungefährer Farbton schließlich durchaus.

Spiro:
s1u 2


Auch das Kunstwerk der Gebrüder Spiro soll hier Würdigung finden, obwohl es sich von dem 100 mon Imitat nur durch die neue Kakografie für die Wertangabe und eine graustichige Druckfarbe unterscheidet. Die Hälse der armen Drachen sind leider so dürr geblieben wie zuvor.

Kamigata:  
k1u  3b

Wie bei fast allen anderen Imitatoren ist auch bei Kamigata das Druckcliché beibehalten worden; von der ungezähnten Fälschung ohne 
sanko unterscheidet sich dieses Elaborat nur durch die geänderte Wertangabe und die Zähnung.

Mihon:
m1u

Von der Farbe her möchte man dieses Stück als ein 5 sen Imitat ansehen, aber die Inschrift lautet auf 1 sen. Die im Vergleich zu den Originalmarken relativ gleichmäßige Zähnung 9 mit den großen Löchern kommt bei Drachenmarken nicht vor. Die Drachen haben Haarwuchsmittel genommen und sehen aus wie Struwwelpeter und -liese. Das mihon ist wohl nur durch Zufall der Schwärzung durch den Stempel entgangen.

Andere Fälschungen:

 u3d1m u1      u1u2 u2          ny1m 

     wie eine filzige Fußmatte                                     elegante grauschwarze Replik                                     Ausriss aus dem Jubiläumsblock
                                                                             
unbekannter Urheberschaft                                         des Sammlervereins Nagaoka

Die Werkstatt u1 protzt wieder mit üppigem Farbauftrag auf dieser prächtig gezähnten Marke, die einem Fußabtreter aus Filz fürs Badezimmer ähnelt. Die Hersteller der Drachenmarken wären seinerzeit froh gewesen, über so gutes Papier westlicher Machart und eine so gute Zähnungsmaschine zu verfügen wie bei dem modernen Imitat u2. Dafür waren sie beim Anrühren der Druckfarbe wesentlich besser. Das rechte Stück wurde aus dem ungezähnten Jubiläumsblock des Sammlervereins Nagaoka herausgetrennt.

u3d1ucut

die filzige Fußmatte u1 zweimal auf Klopapier gepappt,
ein "Stempel" in Stempelkissenfarbe drauf,
und fertig ist ein tolles Schnäppchen für unbedarfte Japansammler





2 sen zinnober

Bei diesem Wert gilt im Prinzip genau dasselbe wie für die 200 mon Marke, sowohl für die Originale als auch für die Fälschungen. Die echten Marken zu 2 sen haben kein Geheimzeichen, aber der wichtigste Fälscher macht uns die Entdeckung seiner Produkte bei diesem Wert sehr leicht, denn die leicht erkennbare schwarze Wertangabe unterscheidet sich zumindest bei allen Wada-Drucken sehr stark von den echten Marken, weshalb es nicht nötig ist, bei diesen farblich meist schwachen Marken mit der Lupe nach Details zu suchen. Wir brauchen nur die Wertangabe zu betrachten.

a2m  a2mdet 
echt
w2udet
falsch
relativ schön gezähnte echte Marke

echt: innerer Rahmen waagrecht 7 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), Ost/West keine Halbrhomben; senkrecht 9 Halbrhomben,
    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: der obere waagerechte Strich der Wertangabe ist durch einen Haken mit dem unteren Strich verbunden,
    falsch: beide Striche verlaufen parallel.
echt: der Bodenstrich des "Kästchens" ragt am linken Ende deutlich hervor,
    falsch: alle Striche des Kästchens schließen links gleichermaßen ab.
echt: der Haken am unteren Ende des senkrechten Bogens weist nach innen,
    falsch:
der Haken am unteren Ende des senkrechten Bogens weist nach außen.
echt: das waagerechte Rhombenmuster hat West und Ost eine ganze Rhombe und senkrecht 9 halbe Rhomben,
    falsch:
das waager. Rhombenmuster hat West und Ost je eine halbe Rhombe und senkrecht 8 halbe Rhomben.
Generell gilt außerdem: Satte Farbe, knappe Zähnung beim Original, dünne Druckfarbe, relativ breiter Markenrand bei der Fälschung.

Fälschungen von Wada: 

                                                           w2sma  1a   w2smb   1a    w2u   1b                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   
Die Fälschungen mit sanko an verschiedenen Stellen sind von der alten Platte, zeigen die falsche Zeichnung des Rhombenmusters, rundliche Drachenklauen und alle sonstigen Merkmale der Wada-Fälschungen. Sie sind auf stark gefasertem Japanpapier gedruckt, das Wada mitunter verwendete. Es gibt sie natürlich auch auf gewöhnlichem Japanpapier. Auf der neuen Platte ohne sanko und mit spitzen Klauen ist zwar das Rhombenmuster korrigiert, aber die schwarzen Schriftzeichen im Zentrum enthalten weiterhin den Fehler im oberen Zeichen und die Haken nach Nordost.

Spiro:
s2m 2

Bei diesem Kunstwerk der Spiro-Werkstatt ist das
obere Schriftzeichen supergut gelungen, womöglich hat der Spiro-Lithograf unseren Rat beherzigt, Kalligrafiestunden genommen und den Titel eines Kallithografen erworben. Allerdings stimmt der innere Rahmen nicht, denn er beginnt links oben mit einer halben Rhombe - da haben die Spiros nicht aufgepasst.

Kamigata:

k2su 3a   k2u  3b

Sehr prächtig ist der breite Markenrand bei Kamigata, dessen Drachen wieder im Steindruck erscheint und bei 3a rechts-links des untersten Schriftzeichens große schwarze sanko Zeichen aufweist, wie (fast) immer vom Stempel verdeckt. Auffällig sind die deutlich andere Schriftform des oberen schwarzen Schriftzeichens und der total missglückte Druckfarbton. Die Zeichnung der sankolosen Marke rechts entspricht der Marke 3b zu 200 mon, samt Bruchlücke im Drachenschwanz unten im Zentrum.

Hirose:
h2u 4b

Auch bei Hiroses Produkt haben wir einen prächtigem Rand und elegante Zähnungslöcher, auf die jeder echte Drache zweifellos ebenso neidisch würde wie auf die riesigen Klauen des Kollegen von Hirose. Die Farbe ist sehr blass geraten und für diese Abbildung eigens mit einer Bildbearbeitungs-Software verstärkt worden, um die Kulleraugen und Irokesenpunkfrisuren der typischen Discodrachen würdigen zu können.


Andere Fälschungen:

  u2u1m u1   u3d2m u1  u2u2 u2    ny2m       

Man kann sicher nicht behaupten, dass die Wunderwerke der Manufaktur u1 bei den Drachen in der sen-Währung besser gelungen seien als diejenigen in der mon-Währung. Eigentlich fehlt auf dem abstrakten Gemälde links eine lesbare Inschrift "dies sollte eine Drachenmarke werden". Immerhin gelang den Leuten auch
eine filzige Stickerei, aber die Zähnung ist modern. Obwohl die Marke auf einen flüchtigen Blick echt wirkt, braucht man nur näher hinzusehen, um zu erkennen, dass es senkrecht nur 8 Halbrhomben sind und die waagerechten Rhombenleisten an beiden Enden keine ganze, sondern nur eine halbe Rhombe aufweisen - derselbe Fehler wie auf Wadas alter Platte. Das schöne Imitat u2 daneben hat einen wundervollen Rand und regelmäßige Zähnung, wie sie auf keinem noch so gut zentrierten Original je anzutreffen ist, denn das ist Technik des 21.Jahrhunderts. Abgesehen davon, dass der linke Drache keinen Unterkiefer hat und dem rechten ein langes Barthaar übers Gesicht fließt, sind sowohl das Rhombenmuster als auch das oberste Schriftzeichen fehlerfrei und gleichen dem Original.
Das rechte Stück wurde so aus dem ungezähnten Jubiläumsblock des Sammlervereins Nagaoka herausgetrennt, dass es beinahe gezähnt aussieht. Die betrügerische Absicht ist offenkundig.

u2m

Drachen- und Rahmenzeichnung der 5 sen Marke, falsche Form des oberen schwarzen Schriftzeichens in der Mitte. Nähere Erläuterung zu diesem Imitat siehe oben bei ½ sen.



5 sen grün

Bei diesem Wert gilt im Prinzip genau dasselbe wie für die 500 mon Marke, sowohl für die Originale als auch für die Fälschungen, denn die echten Marken zu 5 sen wurden von Platte 2 der 500 mon gedruckt. Nur die Wertangabe ist neu.

    a5m   
relativ schön gezähnte echte Marke

echt: innerer Rahmen waagrecht 7 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), Ost/West keine Halbrhomben; senkrecht 13 Halbrhomben,
    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: der untere waagrechte Balken des oberen zentralen Schriftzeichens ist erheblich länger als der obere,
    falsch: beide Längen sind kürzer, der Unterschied zwischen oben und unten ist gering.
echt: die Haken der japanischen Schriftzeichen weisen nach innen,
    falsch:
die Haken weisen nach oben oder nach außen.
Hinzu kommen die satte Farbe und knappe Zähnung beim Original, wogegen die Imitate meist verdünnte Druckfarbe, breitere Markenränder und, wie bei der 500 mon Marke, häufig mehr oder minder starke Retuschen in weiten Teilen des Markenbilds aufweisen.


Fälschungen von Wada: 

w5sm1 1a w5sm 1a w5u 1b w5u2
1b
Wada-Fälschungen mit sanko an unterschiedlichen Stellen Wada-Fälschung ohne sanko / mozo,
Marke stark retuschiert,
auf Papier aufgeklebt
Wada-Fälschung ohne sanko / mozo,
unretuschiert, smaragdgrün

                                                                                                                                               
Spiro:                                                                                                                                                                              
s5m

Das Zigarettenpapier, das die Spiros mit Drachenbildnissen bedruckt haben, dürfte ihnen für ewig dankbar sein. Nur ein Riss, das ist ja gar nichts im Vergleich zu dem traurigen Schicksal des unbedruckten, längst zu Asche gewordenen Papiers aufrichtiger Zigaretten. Es finden sich immer Leute, die solche Spirografien für wertvoll ansehen und jahrhundertelang in Ehrfurcht aufbewahren. Nur sollte der Japansammler sein echtes Geld lieber in echte Marken investieren.

Kamigata:
k5su 3a     k5u  3b

Diesmal war der Stempel nicht fett genug und zu schlecht gezielt, um bei 3a das sanko zu verbergen. Oder das sanko war zu groß geraten. Kamigatas üppiger Rand nötigt Sammlern echter Japanmarken viel Respekt und Neid ab. Für den Farbton beider Lithografien wäre ein wenig Grün durchaus brauchbar gewesen. Bei der rechten Marke sieht man den Verschleiß der steinernen Druckplatte, denn sie hatte schon zum Druck der Imitate in mon Währung gedient.

Hirose:
h5u  4b

Hiroses typische Irokesen- und Discodrachen sollten inzwischen allen Drachenfreunden wohlbekannt sein.

Mihon:
m5m 5


Die beiden zusätzlichen Mini-Zeichen unter dem unteren zentralen Zeichen für "sen" bedeuten weder sanko noch mozo, sondern mihon. Hier liegt eine der seltenen ungebrauchten Mihon-Fälschungen unbekannter Herkunft vor. Der Farbton dieses Stücks ist leidlich gut getroffen, die Zähnung aber viel zu regelmäßig und modern, und die Warzen am Unterleib der steifen Gardedrachen sollen vermutlich Klauen und nicht etwa irgendwelche drachigen Genitalien darstellen.

Andere Fälschungen:

    u1d5m u1  u3d5m u1  u5u2 u2    ny5m

 
.
Die u1 Produkte tun sich durch ein wundervolles Smaragdgrün hervor; dass die Marken gleich sind, sieht man an der links oben fehlenden Linie über dem Raimon. Für die Schrift wurden jedoch unterschiedliche Typen verwendet. Aus der u2 Werkstatt liegt auch ein Exemplar der 5 sen vor, bei dem der Sammler sich angesichts des breiten Randes, des hauchzarten Rundstempels und der professionellen Zähnung sicher sein kann, dass es sich um ein Produkt des 21.Jhs. handelt. Rechts das Bild mit den Ziegenköpfen ist wieder ein Ausriss aus dem ungezähnten Jubiläumsblock des Sammlervereins Nagaoka, bei dem der Farbton nicht sehr gut getroffen ist. Aber im Ausreißen waren sie wirklich gut.

u5u        u5m


Eine weitere Fälschung unbekannter (vermutlich japanischer) Herkunft in hellem Bleigrau und verwaschenem Druck liegt nur als Abbildung vor, weshalb zu Druckart und Papier nichts gesagt werden kann. Die Zähnung ist jedoch zu regelmäßig, die Zentrierung zu gut, um echt zu sein; generell stimmt die Zeichnung zwar mit derjenigen echter Marken überein, aber ein Blick auf ein echtes Exemplar wie oben abgebildet genügt, um zu sehen, wie groß der Unterschied ist.
Nähere Erläuterung zu dem Imitat rechts in smaragdgrün siehe oben bei ½ sen.


        
Wer sich näher mit den japanischen Drachenmarken befassen möchte, sollte versuchen, antiquarisch oder auf Auktionen das Buch von Dr. Soichi ICHIDA: "The Dragon Stamps Of Japan 1871 - 1872" zu erwerben. Es ist zwar nicht brandneu, aber noch nicht so alt wie die Drachenmarken selbst und enthält im Anhang Schwarzweißfotos (vor dem Kauf vergewissern, ob sie dem angebotenen Buch nicht entnommen sind !) in Originalgröße aller Bögen und eine detaillierte Beschreibung der Merkmale jeder einzelnen Drachenmarke, so dass man anhand dieses Buches jede Drachenmarke nach Platte und Position im Bogen bestimmen kann. Jede Marke, die mit diesen Abbildungen und Details übereinstimmt und rückseitig keinen 模刻 Aufdruck oder moderne Zähnung aufweist, kann man zunächst einmal als echt ansehen und hoffnungsvoll dem Prüfer vorlegen. Offen bleibt allenfalls bei gestempelten Stücken, ob auch der Stempel echt ist.



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