53kirib5

LINKS:                  Drachen mon     Drachen sen
   Kirschblüten    ½ sen     1 sen     2 sen     4 sen     5 sen     6 sen     10 sen     20 sen     30 sen     Vogelmarken
   Koban                ½ bis 3 sen     4 bis 8 sen     10 bis 50 sen     Aufdrucke     Stempel     Andere



48 mon braun


Diese Marke wurde von zwei Platten gedruckt, die sich anhand einiger Details unterscheiden lassen. 

a48det1   a48det2          a48det3    a48det4     
Platte 1                                                                                                           Platte 2

Die Marken von Platte 1:      
Punkte in den Rhomben des Rahmens, glatte Drachenrücken  
Die Marken von Platte 2:      Kreise in den Rhomben des Rahmens, Drachenrücken mit Stacheln 
Geheimzeichen, beide Platten:
  Zwei Punkte im untersten senkrechten Mäander links

a48det5     Geheimzeichen der 48 mon Drachenmarke

Echte Marken existieren daher in zwei unterschiedlichen Versionen, sowohl mit Punkten als auch mit Kringeln in den Rauten, sowohl mit glattem als auch mit stacheligem Drachenrücken. Beiden Varianten gemeinsam ist aber das Geheimzeichen, das keiner der bekannten Fälscher imitierte. Marken, die das Geheimzeichen aufweisen, sind meist echt. Der Umkehrschluss hingegen lässt sich nicht ziehen; auf einigen Positionen der Druckplatten haben die Graveure der echten Marken nämlich das Geheimzeichen vergessen. Bei allen Drachenmarken liegt der rechts Schwanz immer über dem linken.

Allgemeines:
Das Ornament, das alle Drachenmarken umschließt, heißt Raimon. Weiter innen umfassen Rhomben und Halbrhomben die Drachen.
Wada imitierte nur Marken mit den Kennzeichen der Platte 2 und übersah das Geheimzeichen. 
Er verwendete für seine Imitationen der Drachenmarken jeweils zwei verschiedene Platten; bei seiner alten Platte sind die Drachenklauen rundlich, bei der späteren sind sie lang und spitz. Nur die alte Platte enthält zudem sanko oder mozo Zeichen, die jedoch auch fehlen (fortretuschiert) können; die neue Platte hingegen trägt niemals
sanko oder mozo.
Spiro und Kamigata druckten ihre Fälschungen immer nur im Steindruck anstelle des handgravierten Kupferstichs. Spiros Stempel tragen niemals japanische Schrift, und keines seiner Imitate ist mit 
sanko oder mozo Zeichen gekennzeichnet.
Die weichen Kupferplatten der echten Marken waren anfällig für Kratzer und Verunreinigungen. Daraus resultieren oft schwarze Pünktchen rund um die Wertangabe und braune Pünktchen am Bildrand. Die Platten der Fälscher waren sehr viel stabiler und weisen nur sehr selten Verunreinigungen auf, viele Drucke wirken klar und neu.
Es existieren auch Imitationen in mon-Währung, die gezähnt, und solche in sen-Währung, die ungezähnt sind. Sie werden oft als "proofs" (Probedrucke) echter Marken angepriesen und gehandelt; man sollte sich nicht ins Bockshorn jagen lassen: Es sind keine Probedrucke von Drachenmarken erhalten.


a48m1         a48m2

echte Marken Platte 1 (links) und Platte 2 (rechts)
Geheimzeichen und winzige schwarze Punkte um die schwarzen Schriftzeichen
sowie braune Punkte am Markenrand als wichtigste Echtheitsmerkmale

echt: innerer Rahmen waagrecht 6 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), endet Ost/West in Halbrhomben;
         senkrecht 11 freistehende Halbrhomben,

    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.

echt: die Marke weist das Geheimzeichen auf,
    falsch: das Geheimzeichen fehlt.
echt: normal geformte Drachenklauen,
    falsch: Drachenklauen entweder rundlich (Wada alte Platte) oder lang und spitz (Wada neue Platte).
echt: auf den weißen Flächen finden sich oft schwarze Punkte,
    falsch:
die weißen Flächen sind fast makellos weiß.
echt: die Haken des Schriftzeichens weisen nach innen,
    falsch:
die Haken weisen nach oben oder nach außen.
Sanko/mozo Zeichen (meist in Schwarz) können an verschiedenen Stellen der Marken auftreten.


Fälschungen von Wada:
w48sm1a     w48u 1b

Wada-Fälschung alte Platte                               Wada-Fälschung neue Platte    
(rundliche Klauen),
mit sanko (gelb markiert)         (lange, spitze Klauen), ohne sanko / mozo
 

Wada sparte gerne an der teuren Druckfarbe, streckte und verdünnte sie und panschte vor allem beim Braun dieser Marke gerne Farbreste anderer Farben mit hinein, wodurch sich allerlei graubraune bis rotbraune Töne ergeben, die jedoch meist dünner ausfallen als das satte Braun der echten Marken.    
                     
Spiro:
s48m 2      s48uinv 2 (kopfstehend)

Spiros Produkte sind nicht graviert, sondern lithografiert und auf Zigarettenpapier anstelle des Japanpapiers gedruckt. Seine Stempel weisen nie japanische Schriftzeichen auf, seine Markenränder sind breit. Die Marken sind so amateurhaft hergestellt, dass für Sammler, die Stichtiefdruck und Steindruck unterscheiden können, eigentlich keine Verwechslungsgefahr mit einer echten Marke besteht. Überdies sind die Drachen"gesichter" nicht erkennbar und die meisten weiteren Details nur sehr grob imitiert, dazu zahlreiche kalligrafische Fehler bei den Schriftzeichen. Echte Drachenmarken in der mon-Währung können weder Rund- noch Lateinstempel aufweisen, da diese erst nach Ende der Gültigkeit dieser Marken eingeführt wurden. Ob bei dem rechten Exemplar die Drachen oder die schwarze Inschrift kopfstehen, mögen Andere entscheiden, zusammen passt es jedenfalls nicht. Spiro wird es nicht bemerkt haben; er konnte kein Japanisch.

Kamigata:
k48u1 3b    k48u2 3b

Wie Spiro arbeitete auch Kamigata im Steindruck, der sich vom Stichdruck der Originale deutlich unterscheidet. Seine Marken weisen oft üppig weite Ränder auf. Er hatte wohl bis zu fünf verschiedene Designs für seine Drachenmarken kreiert, aber alle ähneln irgendwelchem Ziefer, nur nicht den originalen Drachen. Die Drachen der linken Marke wirken stocksteif, der linke hat den Kopf eines Waschbärs, der rechte ähnelt einem wütenden Zwergspitz. Die Armhaltung der Viecher auf der rechten Marke, dem Dachs und dem Makaken als Drachenersatz, ist vollkommen anders als beim Original. Dies rührt daher, dass Kamigata alle seine Drachen bildgleich, aber in unterschiedlichen Farben druckte und nur die Inschrift mit der Wertangabe änderte. Eine Besonderheit der Kamigata-Variante rechts ist der Bruch im Drachenschwanz rechts neben der Schwanzkreuzung, bei der auch noch der linke über dem rechten zu liegen kommt. Dieser Bruch ist bei allen Werten in dieser Zeichnung mehr oder weniger stark ausgeprägt und findet sich auch bei den gezähnten Kamigata-Imitationen in sen-Währung. Kamigata hat auch Marken mit sanko im Repertoire, das meist, welch unseliger Zufall, durch einen fett aufgesetzten Stempel verdeckt wird.

Hirose:
h48u 4b

Hiroses Drachen sind alle gleich gezeichnet, nur die Druckfarbe und die schwarze Wertbezeichnung sind jeweils abgeändert. Man erkennt sie sofort an der Halbglatze des linken Punk-Drachens und den Kulleraugen der rechten Drächin, die in der Disco miteinander zu tanzen scheinen.

Andere Fälschungen:

 u48u4      u48sm     u48u6     

An der Form der japanischen Schriftzeichen erkennt man, dass die obigen Fälschungen (in der Mitte mit sanko) in Japan hergestellt worden sind, die Urheber sind jedoch meist unbekannt. Das rechte Imitat darf man als relativ gelungen bezeichnen, es fehlt aber das Geheimzeichen. Diese Marke wird dem Fälscher Kasahara zugeordnet, der durchaus gefährliche Stücke produzierte und auch die auf Drachenmarken üblichen Kastenstempel imitierte.

u48u5        u48u1  u1    u48u3  u1

Die linke Fälschung dürfte aus dem Ausland kommen, denn derart amateurhafte Schriftzeichen sind östlich des Urals nicht üblich. Auch mit dem Raimon oben, nur vier Paare, ging der Entwerfer eher geizig um. Senkrecht und waagerecht des Eckstücks rechts oben machte er es wie ein Fliesenleger und schnitt überstehende Stücke ab. Markenaus der hier mit u1 gekennzeichneten Fälscherwerkstatt existieren von allen Drachenmarken; ihr Kennzeichen sind die groben, kaum erkennbaren Drachen und die fetten schwarzen Schriftzeichen. Vor allen die Drachenmarken in der sen-Währung, bei denen dem Stecher die Drachen deutlicher geraten sind, sind ein wenig gefährlich für unerfahrene Sammler. Die Abbildungen von u1 zeigen (links) frühe, schlecht gelungene Versuche bzw. (rechts) spätere Drucke der Werkstatt. Für echte Marken sind jedoch Druck und Schriftauch der späteren Drucke noch immer zu grob; außerdem haben alle Drachenwerte dieselbe Zeichnung, weshalb die Armstellung bei drei der vier Wertstufen anders ist als beim Original. 

Zu den in jüngster Zeit erfolgten Neuentdeckungen zählt sicher auch eine Marke in einfarbig Rosarot, säuberlich gezähnt wie Rabattmarken, und im Internet für SEHR kenntnisarme Käufer teuer offeriert, nämlich als Originaldrachenmarke von 1871, Proof oder Fehldruck, und wer's glaubt, der glaubt vermutlich auch an das heilige Spaghettimonster. Ein Fall für Kuriositätensammler.
Das daneben abgebildete "Briefstück" aus der Werkstatt u1 sollte man etwas ernster nehmen, denn als es bei yahoo Japan in der Auktion feil war, hatte es 42 Gebote, die das Ding auf über 150 Euro getrieben haben.
Ein echtes Briefstück mit vier authentischen 48 mon Drachenmarken wäre nicht unter 1000 Euro zu haben, aber für Papierschnipsel, die nicht mal den Wert einer Rolle Klopapier haben, sind 150 Euro ein Ehrfurcht gebietender Preis. Weder das moderne Schreibpapier, auf dem die braunen, ein wenig Drachenmarken ähnelnden Zettelchen pappen, noch der aus Gummi geschnitzte "Stempel" in der modernen schwarzvioletten Stempelkissenfarbe weisen auch nur einen Hauch von Echtheit auf. Bedenklich ist die Anzahl der Sammler, die für diesen Schamott echtes Geld zu investieren bereit sind, nur weil das Los als "garantiert echt" angepriesen wurde und andere Leute ebenfalls Gebote abgeben - all das ist leider keine Garantie für die Authentizität des vermeintlichen Schnäppchens ! Das japanische Sprichwort yasumono kai, zeni ushinai ("nach Schnäppchen gieren heißt Geld verlieren") trifft in diesem Fall sicherlich den Nagel auf den Kopf.


u48m5     
   
                                            



bold

     


100 mon blau


Auch diese Marke wurde von zwei Platten gedruckt, die sich anhand der Klauenstellung unterscheiden lassen. Die Marken beider Platten tragen ein Geheimzeichen.

  a100det2            a100det3              a100det1
Platte 1                                Platte 2                           Geheimzeichen

Die Marken von Platte 1:          
Die unteren Klauen der oberen Drachenarme weisen auf einander, die der unteren Arme beide nach Ost    
Die Marken von Platte 2:          
Die unteren Klauen der oberen Drachenarme weisen nach Ost/Südost, die der unteren Arme jeweils zum                                                                                                           Drachenkörper
Geheimzeichen, beide Platten:
  Zwei Punkte im mittleren senkrechten Mäander (jap. raimon) links (fehlt auf einigen Positionen)



    a100m       a100m2    
         echte Marken, Platte 1 (links) und Platte 2 (rechts)
Geheimzeichen und winzige schwarze Punkte um die schwarzen Schriftzeichen
und blaue Punkte am Markenrand als wichtigste Echtheitsmerkmale


echt: innerer Rahmen waagrecht 6 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), endet Ost/West in Halbrhomben;
         
senkrecht 6 freistehende Halbrhomben,
    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: die Marke weist das Geheimzeichen auf,
    falsch: das Geheimzeichen fehlt.
echt: normal geformte Drachenklauen,
    falsch: Drachenklauen entweder rundlich (Wada alte Platte) oder lang und spitz (Wada neue Platte).
echt: auf den weißen Flächen finden sich oft schwarze Punkte,
    falsch:
die weißen Flächen sind fast makellos weiß.
echt: die Haken des Schriftzeichens 錢 weisen nach innen,
    falsch:
die Haken weisen nach oben oder nach außen.
echt: die Drachenköpfe füllen immer den Raum ganz aus,
    falsch:
freie Fläche bleibt um einige Drachenköpfe.
Sanko/mozo Zeichen (meist in Schwarz) können an verschiedenen Stellen der Marken auftreten.

Für die meisten Fälschungen gilt generell hinsichtlich Druckart, Druckfarbe und Papier das Gleiche wie für die obigen Marken. Das Blau der Originale missriet den Fälschern oft und schwankt zwischen einem dünnen Graublau und einem wässerigen Dunkelgraublau. 


Fälschungen von Wada:

     w100sm 1a   
w100u1 1b   w100u2 1b
Wada-Fälschungen in unterschiedlichen Farbtönen, links mit sanko, links und Mitte alte Platte, rechts neue Platte,
Mitte und rechts ohne sanko/mozo und zu breite Ränder
            
Wada arbeitete auch bei diesem Wert mit zwei verschiedenen Platten, imitierte aber nur die Klauenstellung von Platte 1, mit einem Fehler bei der unteren Klaue rechts auf seiner alten Platte mit den rundlichen Klauen; die Merkmale der Platte 2 finden sich bei Wada nie. Er mischte auch die Druckfarbe per Hand immer wieder neu an, offenbar nach der Formel  π mal Daumen. Das Resultat sind recht unterschiedliche Scheindrachen, mal klar, mal verwaschen, mal in Blau, mal in Grau, meist in den Tönen der neuesten Bluejeans-Mode.

Spiro:
s100m   2    s100r

Spiro-Fälschung, Vorder- und Rückseite

Die Spiro-Version dieser Marke, wie immer lithografiert auf Zigarettenpapier, mit Riesenklauen und krakeligen Schriftzeichen, hat einen so breiten Rand, wie er bei echten Marken vollkommen ausgeschlossen ist; daneben ein Blick auf die Rückseite, Liebhabern selbstgedrehter Stinknudeln wird das Papier bekannt vorkommen. Die Drachen haben endlich Gesichter bekommen, aber dafür sind die Hälse skelettiert. Ist ja auch schon lange her, dass sie ausgestorben sind....

Kamigata:        
k100su  3a    k100u  3b

Kamigatas Kreationen haben generell wenig Ähnlichkeit mit echten Marken. Seine Kennzeichen sind meist breite bis überbreite Markenränder (bei der linken Marke allerdings knapp geschnitten); außerdem wirken alle grazilen Linien dick und grob, eine Folge des Steindrucks. Die sanko Zeichen sind, natürlich rein zufällig, leider vom Stempel verdeckt. Bei der Zeichnung der Marke rechts finden sich wieder der Bruch im rechten Drachenschwanz und der linke fälschlicherweise über dem rechten liegende Schwanz. 

Hirose:
h100sm 4a

Das Exemplar von Hirose trägt die 
sanko Zeichen nicht nur riesig eingraviert, sondern auch noch mit rotem Handstempel zusätzlich aufgestempelt. Das Postministerium oder die Polizei hatte die Imitatoren offenbar nachdrücklich verwarnt. Die Rahmenzeichnung ist diejenige der 48 mon, also falsch. Wegen der dick aufgetragenen Farbe sind Details der Zeichnung leider nicht erkennbar. Es handelt sich offenbar um Drachen, die im Bergbau tätig sind.

Andere Fälschungen:
u100m1 u1        u100u4 u1

Die frühen Drachen der u1-Serie sind sehr grob ausgeführt, die zentralen Schriftzeichen dafür umso fetter. Es gibt aber auch Sammler, die derlei trotz der 9 senkrechten Halbrhomben (6 bei echten Marken) und der falschen Armstellung als wahrhaftige Drachenmarken erwerben. Besser, wenn auch ein wenig mickrig, sind die zentralen Schriftzeichen bei der späteren, korrigierten u1 Imitation rechts, deren Drachen über der Halbglatze mit den E.O.Plauen-Augenbrauen eine moderne Frisur aufweisen. Die Armstellung des Drachens ist nur bei dieser Wertstufe korrekt. Der Druck hätte durchaus ein wenig konturenreicher ausfallen können, um weitere modische Accessoires dieser Jungdrachen zu entdecken.

u100pm

Wem die ungezähnten, schmalrandigen Drachenmarken zu primitiv sind, der kann bei yahoo auctions Japan auch sehr breitrandige, gezähnte Stücke entdecken, die  -Luxus ist eben teuer-  dort für 130 $ zu haben sind, aber ausnahmsweise auf wenig Gegenliebe stoßen.  



200 mon zinnober


Auch diese Marke wurde von zwei Platten gedruckt, die sich anhand eines Punktes (nur Platte 1) im linken oberen Eck-Ornament unterscheiden lassen. Dieser Punkt gilt als das Geheimzeichen der Platte 1, während Platte 2 ohne Geheimzeichen ist.

 a200det1                      a200det2
Platte 1                             Platte 2


Es dauerte lange, bis Wada bemerkte, dass die innere Rahmenzeichnung anders ist als bei den vorigen Drachenmarken. Alle Drachenmarken, auf einen Blick nahezu identisch, haben nämlich leicht variierte Rahmen. Bei 48 und 100 mon
hat der innere waagrechte Rahmen 6 vollständige und rechts und links je eine halbe Rhombe. Senkrecht sind es elf freistehende Zinken bei der 48 mon, und sechs bei der 100 mon. Die 200 mon hat nun sieben ganze Rhomben waagrecht, und neun senkrechte Halbrhomben. Etwa 75% der Wada-Fälschungen lässt sich sofort erkennen, weil sie waagerecht das gleiche Design zeigen wie bei 48 und 100 mon, also mit je einer halben Rhombe beginnen und enden. Erst auf seiner zweiten Platte korrigierte Wada den Fehler. Dafür sparte er beim späteren Druck auf der zweiten Platte an der Druckfarbe, die er stark verdünnte. Wadas Produkte haben niemals den Punkt im Eckornament, der für die Platte 1 der echten 200 mon kennzeichnend ist. 



a200m1           a200m2     
echte Marken, Platte 1 (links) und Platte 2 (rechts)
Geheimzeichen und winzige schwarze Punkte um die schwarzen Schriftzeichen
als wichtigste Echtheitsmerkmale


                                                                             
echt: innerer Rahmen waagrecht 7 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), Ost/West keine Halbrhomben; senkrecht 9 Halbrhomben,
    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: Marken von der häufigeren Platte 1 immer mit Geheimzeichen (Punkt im Eckornament links oben),
    falsch: alle Wada-Imitate sind ohne Geheimzeichen.
echt: auf den weißen Flächen finden sich oft schwarze Punkte,
    falsch:
die weißen Flächen sind fast makellos weiß.
echt: die Haken des Schriftzeichens 錢 weisen nach innen,
    falsch:
die Haken weisen nach oben oder nach außen.
echt: die Drachenköpfe füllen immer den Raum ganz aus,
    falsch:
freie Fläche bleibt um einige Drachenköpfe.


Fälschungen von Wada:
 
w200sm11a  w200sm21a   w200u1 1b
 
w200u21b
                     
Wada/Fälschungen mit sanko, alte Platte:
 falsche Rahmenzeichnung, rundliche Klauen
Wada-Fälschung alte Platte,
ohne sanko, 
falsche Rahmenzeichnung
Wada-Fälschung neue Platte
ohne sanko,
lange spitze Klauen, korrigierte Rahmenzeichnung

Wadas ältere Platte zeigt Drachen mit rundlichen Klauen und meist, aber nicht immer, auch die sanko/mozo Zeichen. Überdies weisen die Haken am Ende des oberen Zeichens nicht nach innen wie beim Original. Auf der neueren Platte sind Rahmenzeichnung und Haken des oberen Schriftzeichens zwar korrigiert, aber die Drachenklauen sind ungewöhnlich lang und spitz, und die Druckfarbe ist mitunter stark verdünnt.

Spiro:
   s200m 2

Spiros Produkte sind nicht graviert, sondern lithografiert, was sehr unscharfe Bilder ergibt; die Drachenköpfe erinnern an Disneys Panzerknacker. Gedruckt sind sie auf Zigarettenpapier anstelle des Japanpapiers. Die Schriftzeichen der Wertangabe sind zu groß, unsymmetrisch und unbeholfen. Seine Stempel weisen niemals japanische Schriftzeichen auf.

Kamigata:
 k200su 3a     k200u 3b

Die breitrandigen, lithografierten Imitate von Kamigata tragen nur auf einigen Platten sanko Zeichen (vom Stempel halb verdeckt), aber nicht auf allen (rechts). Der Farbton ist meist verfehlt, entweder blassrosa oder rot. Der Bruch im rechten, unter dem linken liegenden Drachenschwanz ist bei der Marke rechts sehr ausgeprägt und augenfällig

Hirose:
h200sm 4a

Stempellose Hirose-Imitate, die ursprünglich ohne schwarzes sanko waren, tragen es oft nachträglich per Hand in Rot aufgestempelt; es hat den Anschein, als habe Hirose wegen seiner Punkdrachen Ärger mit der Ordnungsbehörde bekommen. Das abgebildete Exemplar ist in Orange mit stark verschobener Wertangabe gedruckt. Die Rahmenzeichnung ist mit der von Hiroses 100 mon Marke identisch.
           
Andere Fälschungen:

u200m1 u1   u200m2 u1  u200u u1  u200m3 

Unglaublich, aber diese Marke existiert auch in Gelb ! Dem Drucker der Werkstatt u1 musste vermutlich erst üben; das Schwarz geriet ihm dafür umso fetter. Ohne die Schriftzeichen in der Mitte könnte kein Mensch erkennen, dass es sich hier um eine japanische Drachenmarke handeln soll. Die Marken Mitte und rechts sind etwas besser gelungen, auch farblich; sie sind offenkundig verbesserte Produkte der Filzfabrik u1, die sowohl stempellose als auch mit Stempelimitat versehene Papierchen in die Welt setzte, aber mit der Platte für die schwarzen Schriftzeichen lief es nicht gut: Mal hat das Untere einen Beinbruch erlitten, mal das Obere einen Schädelbruch. Auch hätten sich die strubbeligen Drachen besser noch gekämmt, um als echte durchzugehen. Der wunderbare Stempel in Blaulila ist exakt derselbe, der oben das "teure Briefstück" ziert (Abb. s. 48 mon).
Eine weitere Rarität ubekannnter Herkunft mit grauer Wertangabe kommt etwas umnebelt einher; hoffen wir, dass wenigstens die potentiellen Käufer klare Köpfe bewahren.

   
             


500 mon blaugrün

Auch diese Marke wurde von zwei Platten gedruckt, die sich sowohl durch Details im Design als auch im Farbton deutlich unterscheiden lassen. Die Marken von Platte 1 sind satt blaugrün, diejenigen von Platte 2 tief grünlichblau, beinahe so blau wie die 100 mon Marken. Eine erste Teilauflage von Platte 1 existiert auf Gelbgrün, ist aber sehr selten, weil die Farbe bald korrigiert wurde. Hier die echten Marken:

a500u1a a500m1 a500m2
 Platte 1, früher Druck in gelbgrün Platte 1, Standardfarbton Platte 2, grünlichblau


Im Design sind die Platten schwerer zu unterscheiden, ein Häkchen im Eckornament wurde auf Platte 1 fortgelassen, findet sich aber auf Platte 2. Als Geheimzeichen ist auf beiden Platten im Raimon-Ornament Mitte rechts eine zusätzliche Windung zu erkennen.

                                                           a500det1                         a500det2
                                                                          Platte 1                                     Platte 2

1  Geheimzeichen, zusätzliche Windung im Raimon (weist nach Nord)
2  Haken im unteren Eckornament weist bei Platte 1 nach Nord, bei Platte 2 nach West

                                                                                                                    
echt: innerer Rahmen waagrecht 7 ganze Rhomben (Rauten, Nappos), Ost/West keine Halbrhomben; senkrecht 13 Halbrhomben,
    falsch: andere Anzahl oder Anordnung der Rhomben.
echt: normal geformte Klauen,
    falsch: rundliche oder lange, spitze Klauen.
echt: die Marken haben Geheimzeichen,
    falsch: das Geheimzeichen fehlt.
echt: der obere Balken des Schriftzeichens 五 ist nahezu waagerecht, der Querstrich im Schriftzeichen 百
    füllt das Kästchen fast komplett aus

    falsch: der genannte Balken ist schräg, der Querstrich endet deutlich vor dem Rand des Kästchens.
echt: die Haken des Schriftzeichens weisen nach innen,
    falsch:
die Haken weisen nach oben oder nach außen.


a500m

Echtheitsmerkmale der Marke zu 500 mon
(Platte 1 mit Geheimzeichen)

Marken, die deutliche Retuschierspuren zeigen, meist an beiden Drachen und / oder auch am Rhombenmuster, sind immer falsch und bei Wada-Produkten dieser Wertstufe sehr häufig.

 
Fälschungen von Wada: 

w500u1 1b w500su
1a
w500sm
1a
w500hgsu
1a
w500u2 1b
 Wada-Fälschung ohne sanko,
wiesengrüner Farbton,
viel zu breite Ränder
Wada/Fälschung mit sanko,
vom Stempel
überdeckt,
bleigrauer Farbton
Wada-Fälschung mit sanko,
leicht retuschiert,

gut getroffener Farbton
Wada liefert die gleiche
Marke in allen
erdenklichen Grüntönen
Wada-Fälschung ohne sanko,
Drachen und Raimon

stark retuschiert


Es gelang Wada nicht gut, den richtigen Farbton zu treffen. Entweder gerieten ihm seine 500 mon Marken etwas wiesengrün bei den frühen Drucken oder, als er später an der Druckfarbe sparte, zu blass. Er versuchte, durch tiefere Gravuren den Farbeindruck zu verstärken, aber dies bewirkte nur, dass viele seiner 500 mon Marken stark retuschiert aussehen. Das Geheimzeichen übersah er auch bei dieser Marke. Auch haben Wada-Fälschungen oft so breite Ränder, wie sie bei echten Marken wegen des engen Markenabstands nicht möglich sind.

Spiro:
s500m 2    s500u 2

Spiro mixte seine Farben je nach Bedarf und achtete wenig auf Einheitlichkeit. Die Farbe des ungebrauchten Exemplars ist durchaus brauchbar, diejenige der abgestempelten Marke ist der Spiro-Sippe und ihren Lithografen hingegen zu grau geraten. Von Grün keine Spur. Bei allen Farbvarianten bleiben die Drachen gesichtslos.

Kamigata:

k500su 3a        k500u 3b      u500u4 3b


Diesmal hat Kamigata das Grün dieser Marke am besten getroffen, aber das ist alles, was es an Lob zu sagen gäbe zu seiner Lithografie, es sei denn, man findet es genial, dass der Stempel schon wieder "zufällig" genau di
e sanko Zeichen traf. Die Imitation in der Mitte ist wieder diejenige mit dem Bruch im Drachenschwanz. Auch das rechte Produkt wurde in jüngster Zeit Kamigata zugeordnet bzw. auf einem der von ihm verkauften Tourist sheets gefunden. Es ist ein anderes der mindestens fünf Designs, die Kamigata für die Drachenmarken angefertigt hat. Kein sanko, aber riesige schwarze Schrift im Zentrum und Visagen, die mehr an feiste Aliens erinnern als an asiatische Drachen. 

Hirose:
h500sm  4a

Das Imitat von Hirose mit seinen Disco-Punkdrachen, wie so oft bei stempellosen Exemplaren mit rotem sanko Handstempelaufdruck versehen,
ist in einem sehr schönen und modischen Smaragdgrün erhältlich, aber leider sehr fern von der Farbe des Originals. Die Rahmenzeichnung ist bei Hirose immer dieselbe.

Andere Fälschungen:

u500m1  u1    u500m2  u1      u500u5

Auch an der 500 mon Marke haben sich unbekannte und Amateurfälscher versucht und bieten im www mancherlei Papierchen an, die eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Original aufweisen. Die Imitate
aus der Werkstatten u1 haben wieder ihre fetten Schriftzeichen und eine erstaunliche Bandbreite in der Farbgebung; überdies bieten sie Drachen in unterschiedlichen Haltungen an. Kein echter Drache in dieser Wertstufe reckt seine Arme dem Gegenüber entgegen. Bei dem rechten Produkt in Hellgrün auf glattem westlichem Papier und in deutlich größerem Format braucht man kein Experte zu sein, um die Finger vom Portemonnaie zu lassen, es sei denn, man sammelt Kuriositäten. Bei diesen trüben Zettelchen kann man sich das Porto für die Einsendung an den Prüfer sparen.

Es hat sich unter Fälschern wohl herumgesprochen, dass von der Drachenmarke zu 500 mon ein gebrauchtes Stück mit kopfstehenden Schriftzeichen gefunden wurde und alle Altjapansammler auf der Suche nach weiteren Exemplaren sind. Da kann man natürlich behilflich sein, meinte die Zunft der Imitatoren, dank Bildbearbeitungssoftware kein Problem.

replik

Der Hersteller dieses auf Internetauktionen oft angebotenen Produkts hat nur vergessen, dass man beim Umdrehen per Fotoshop auch die Seiten vertauschen muss, denn nun prangt die Inschrift leider nicht nur kopfstehend, sondern auch noch seitenverkehrt auf der Marke. Drehen wir die Marke einmal um, darf gelacht werden:

umdreh

Das Exemplar sieht trotzdem beinahe echt aus und verkauft sich vermutlich ganz prächtig an ebenso vergessliche Sammler oder an diejenigen, für die japanische Schriftzeichen eh nur kryptische Glyphen sind. Die lassen sich vermutlich auch für Raritäten en gros begeistern, ebenso wundervoll seitenverkehrt invertiert.

 500umgedr        kopfseitfaux
Sechserblock mit kopfstehender Inschrift per Fotoshop erstellt - 
beim Umdrehen erscheint die Schrift leider spiegelbildlich, also seitenverkehrt

Es gibt auch Fälscher, die Fotoshop beherrschen, aber hier mangelt es leider an druckerischem Können.

u500u1k u1

Dieses Exemplar aus der Werkstatt des cleveren (?) Fälschers u1 ist zwar eine tolle Rarität mit seitenrichtig kopfstehender Inschrift, aber leider keine Briefmarke, sondern nur ein bedrucktes Zettelchen mit sauberem Rundstempel. Es ist vielleicht ganz gut zu wissen, dass runde Stempel in Japan erst nach Ende der Gültigkeit der Drachenmarken in mon-Währung eingeführt wurden.
Wer wirklich der glückliche Finder eines zweiten, bisher unentdeckten Exemplars dieses Fehldrucks ist, der sollte sein Fundstück sofort einem anerkannten Prüfer vorlegen.  




weiter  start   home