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LINKS:                  Drachen mon     Drachen sen
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   Koban               
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5 sen grün auf Importpapier, ohne Silbenzeichen

Von der Marke zu 5 sen gibt es nur eine Sorte, die wegen ihrer gemüsegrünen Farbe in Japan den Spitznamen negi erhielt, was "Lauch" bedeutet. Sie wurde als letzte der handgravierten Marken verausgabt und entsprach keinem bestimmten Portosatz, sondern wurde nur dazu kreiert, um auch ungerade Portosätze, die durch Überschreitung des Standardgewichts usw. möglich waren, leichter frankieren zu können. Außer der 1 sen haben
nämlich alle Kirschblütenmarken nur gerade Zahlen als Nennwerte. Die Stellung des Chrysanthemums wurde bei dieser Marke korrigiert: Bisher zeigte jeweils ein Spalt zwischen den Blütenblättern genau in die vier Richtungen Nord, Ost, Süd, West. Bei dieser einzigen handgravierten Marke mit korrigiertem Chrysanthemum zeigen hingegen Blütenblätter in die Haupthimmelsrichtungen.

a5m

echte Marke


Das Design dieser Marke weist einige Tücken auf, die falsche Marken schnell entlarven. Die Begrenzungen des Ovals sind nur auf der jeweiligen Ostseite geringfügig verstärkt, was nicht alle Fälscher beachteten, die Zweige der Paulownien kreuzen sich in einigem Abstand über dem Gürtel, und die Schraffurlinien über der 5 und über der Schnalle haben eine festgelegte Anzahl. Überdies weist die Marke ein Geheimzeichen auf:  Das linke Schriftzeichen für "sen" 錢 hat rechts oben einen einfachen, das rechte dagegen einen doppelten Haken. Auch dies haben die Fälscher teils übersehen.


a5d  Detail der echten Marke                    5sen

echt:  die Kreuzung der Zweige steht in einem gewissen Abstand zum Gürtel,
   falsch:  
die Kreuzung und der Zweig berühren den Gürtel.
echt:  rechts neben der Gürtelschnalle befinden sich immer 12 Schraffurlinien,
   falsch:  
rechts neben der Schnalle befinden sich mehr oder weniger als 12 Schraffurlinien.
echt:  das linke Schriftzeichen hat einen einfachen, das rechte einen doppelten Haken,
   falsch:  
alle anderen Varianten.
echt:  der winzige Strich im Rankenornament links oben zeigt nach Nordwest,
   falsch:  
dieser Strich fehlt oder zeigt nach West / Südwest (Abb. Wada, rechte Marke, Pfeil). Bei Spiro fehlt er ganz.
   falsch:  zusätzlich findet sich bei manchen, aber nicht allen Fälschungen eine starke Schraffur nahe der Gürtelschnalle, wodurch    
                Schatten und Gürtelband ineinander übergehen, ohne klar unterscheidbar zu sein.


Fälschungen von Wada:

w5mm 1a w5mu 1a w5m 1b w5u 1b
Wada-Imitate mit mozo, 13/14 Blätter im Chrysanthemum.
  Marke rechts:  vergessene Striche in den Kirschblüten
links unten und rechts oben
         Wada-Imitat mit sanko,
vergessene Striche
in den Kirschblüten
      links unten und rechts oben
    Wada-Imitat ohne sanko / mozo

Wada bemerkte erst spät, dass auch das korrigierte Chrysanthemum 16 Blätter aufweist; dass die Anzahl der Schraffurlinien neben der Gürtelschnalle ebenfalls festliegt, bemerkte er überhaupt nicht, seine Graveure gingen da sehr kreativ vor. Das sanko im oberen Gürteloval fällt trotz seiner Größe kaum auf, es sei denn, man weiß, dass es dort sein könnte. Weil Wada Platten von 6 Marken gravieren ließ, gibt es natürlich auch Exemplare mit sanko oben, die nicht die zusätzlichen Fehler in den Kirschblüten aufweisen.

Spiro:
s5u 2           s5vu 2

Auch die 5 sen liegt in Spirissimo vor, wobei der Steinmetz allerdings geizte und dem Sammler nur 8 Schraffurlinien neben der Gürtelschnalle gönnte, und auch das Schriftzeichen darüber hat nicht viel Ähnlichkeit mit demjenigen der Originalmarke. Der Stengel des linken Paulowniumzweigs schwebt ohne Bodenkontakt in der Luft. Dafür gab Spiro dieser Marke ein leider überflüssiges Silbenzeichen 
mit. Man kann zwar sagen, Spiro hat sich trotz des kurz vor dem Zerplatzen stehenden Chrysanthemums viel Mühe gegeben, aber von seinem JOKO-Stempel wollte er nicht lassen. Das rechte Exemplar ist versehentlich in der grauvioletten Farbe der 6 sen gedruckt worden, aber da Spiro beide Marken mit demselben Silbenzeichen produzierte, meinte er wohl, dieselbe Farbe sei auch nicht übel.

Kamigata:
k5mu2 3a  k5mu

Der andere berüchtigte Litho Graf Kamigata hat die Philatelie ebenfalls um missglückte Fälschungsversuche bereichert; neben seinem Markenzeichen, dem sehr breiten Rand, der durchaus das Zeug zu einem Notizzettel hat, und einer sehr schiefen Zähnung hat er der Marke auch ein deutliches mozo verpasst. Sein Chrysanthemum bringt es leider nur auf 14 Blätter, die Blüten des Paulowniums ähneln einem Hirschgeweih, und die verschieden großen oder vielmehr kleinen Kirschblüten sind nur mit Mühe als solche zu identifizieren. Immerhin gelingt ihm, wie die rechte Abbildung beweist, mitunter auch etwas Briefmarkenähnliches.

Mihon:
m5u    5


Wer hier am üblichen Ort nach einem Mihon sucht, wird leider nicht fündig. Die Schriftzeichen sind im oberen Teil des Schriftbands links versteckt. Das Band enthält vier große und zwei kleine Schriftzeichen, nämlich die im Bild markierten Mihon Zeichen. Was hier zu viel war, wurde im Chrysanthemum mit nur 14 Blättern eingespart. Auch die kugeldicken Enden der Zierkringel nahe der Kirschblüten wurden als vermisst gemeldet.

Andere Fälschungen:

        u5m3  u1  u5u3  u1    u5u u1              

Ästhetisch ansprechend ist die Farbe der u1 Imitation aus der Filzfabrik geraten, die in Smaragdgrün in einem groben Stichtiefdruck hergestellt ist und wieder einmal wie eine Stickerei wirkt. Hier je ein stempelloses und ein gestempeltes Exemplar. Der Stempel hat die Farbe der Stempelkissen vom Schreibwarengeschäft an der Ecke. Leider ist der Künstler, dem dieses hübsche, aber leider total falsche Stück gelungen ist, nicht bekannt.
Das rechte Stück sollte man auch der Filzmanufaktur in die Schuhe schieben, obwohl Zeichnung und Farbton sich deutlich von den anderen filzigen Exemplaren unterscheiden. Als Merkmal dieses Clichés kann man die dünnen Linien der Gürtelschraffur nennen oder den unnötigen Strich an der 5. Interessant ist der falsche Stempel des unbedeutenden Dörfleins Shimogeho im Süden der Insel Hokkaido. Dort öffnete am 1.1.1875 tatsächlich eine Postzweigstelle.

r5m u2
Mit etwas Fantasie kann man die Version der Repliken-Firma u2 als Grün bezeichnen. Vorlage war offenkundig keine echte Marke, sondern ein Wada-Exemplar mit unzähligen anstatt 12 Schraffurlinien und fehlender nördlicher Begrenzungslinie am unteren, zur Schnalle hin verlaufenden Gürtelband. Auch die nur 14 Chrysanthemenblüten sind unter anderem bei Wada im Repertoire.



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