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20 sen rotviolett auf Japanpapier, ohne Silbenzeichen

Hier folgt nun das entsprechende Trio der Marken zu 20 sen; wie bei den obigen Marken zu 10 sen liest man 20SEN anstelle von 20 SEN, was jedoch nie retuschiert wurde. Diese Marke hat ein gegenüber der großen 10 sen Marke erneut vergrößertes Format.

a20wm

echte Marke

edet wdet
echt:
5-7-5 Knospen
falsch:
5-5-5 Knospen


echt:
der mittlere Stengel der Hibiskusblüte (innere Eckornamente) geht in einer Linie durch bis zur Wurzel,
   falsch:  der Stengel
verschwindet in der Blüte, die meist weniger stark eingekerbt ist als bei echten Marken.
echt: das Paulownium hat stets sieben Knospen am mittleren Stengel,
   falsch:  nur fünf Knospen am mittleren Paulownium-Stengel.
echt: das Chrysanthemum hat stets 16 Blätter,
   falsch:  das Chrysanthemum hat nur 15 Blätter.

echt: die Kringel im runden Zierband enden links am Chrysanthemum in einer Form wie der Buchstabe "e",
   falsch: sie enden in einer Form ähnlich der Zahl "6".
echt: am anderen Ende, wo das Zierband ans Paulownium stößt, ist ein berührungsfreier Raum,  
   falsch: die Verzierung berührt das Paulownium oder hat einen Strich, um es ans Paulownium anzubinden.
 

Fälschungen von Wada:

w20mu 1a w20su 1a w20sm 1a
    Wada-Imitat mit mozo,
    mozo (Silbenschrift) im Stempel,
   15 Blätter im Chrysanthemum
Wada-Imitate mit sanko
(links vom Stempel verdeckt)

Obwohl bei mancher Imitation das sanko Zeichen vollständig unter dem Stempel verschwindet, sieht man an der eng zusammengerückten Stellung der vom Stempel unverdeckten Schriftzeichen unterhalb des Chrysanthemums, dass darunter noch mindestens zwei weitere Schriftzeichen stehen müssen - die stempellose Marke rechts beweist es. Alle Paulownien haben in der Mitte nur 5 Knospen. Es gibt auch Sammler, die merken, dass sie hereingelegt worden sind, weil sie das mozo Zeichen entdeckt haben. Der Verkäufer hat sich aus dem Staub gemacht, also holen wir uns das rausgeschmissene Geld bei anderen Sammlern zurück. Die Methode ist einfach:
mozoweg

Wo das verräterische
mozo Zeichen war, mit Tusche oder Wasserfarbe zwei schwarze Kleckse, die auf den ersten Blick wie Kleckse des Stempels aussehen, und schon lässt sich das Ding als echt anbieten - allerdings nicht den aufmerksamen Lesern dieser website, denn die wissen natürlich, dass das Paulownium 7 Knospen haben und diese Marke auf Japanpapier gedruckt sein sollte....

Spiro
:
s20u 2

Bei Spiro weiß man nicht so genau, welche Marke er eigentlich produzieren wollte. Eine violette 20 sen ohne Silbenzeichen, aber auf Schreibmaschinenpapier gedruckt, das hat die Welt noch nicht gesehen. Die Marken ohne Silbenzeichen sollten wenigstens auf dem guten Hamburger Zigarettenpapier sein, und die auf dem gelblichen Spiropapier müssten ein Silbenzeichen tragen.

Kamigata:
k20u  3b

Die Kamigata-Lithographie auf gewöhnlichem Papier hat die für Kamigata typischen breiten Ränder, aber kein Silbenzeichen. Diese Marke müsste eigentlich auf Japanpapier gedruckt und rotviolett sein; beides ist nicht der Fall, und auch bei flüchtigem Hinsehen besteht kaum Gefahr, dieses Papierchen mit einer Briefmarke zu verwechseln. Bei näherem Hinsehen wundert man sich vermutlich über die Füllung der zentralen Girlande.

Mihon:
m20m 5

Die mihon-Fälschung unbekannter Herkunft weist außer den deutlich eingravierten mihon 見本 Schriftzeichen auch die meisten der oben genannten Fälschungsmerkmale auf, so dass man selbst dann, wenn ein Stempel diese Zeichen verdecken sollte, nicht getäuscht werden dürfte. Deutlich anders als beim Original und bei Wada ist die seltsame Form des S von SEN.

Andere Fälschungen:

f20wm u1      f20wu u1    20sanko

Im Prinzip sollte diese Marke nicht auf Servietten-, sondern auf Japanpapier gedruckt sein, aber in der Manufaktur u1 mit ihren filzigen Imitaten nahm man es damit nicht so genau. Die Farbe ist gut getroffen, die Zähnung neu und sauber, aber trotz der keineswegs sparsam aufgetragenen Farbe tendieren die zierlicheren Linien zum Verschwinden. Die Inschrift lautet deutlich abgesetzt 20 SEN. Wie immer existieren die Filzprodukte etwa gleich häufig stempellos und mit Stempel. Sie werden es nicht glauben, aber am 19.6.2021 wurden in einen solchen primitiven Fetzen bei einer online-Auktion in Japan (!) 11.000 yen investiert, nach einer heißen Bieterschlacht mit 67 Geboten. Da sage einer, die Fälscherei sei nicht lukrativ, oder japanische Sammler seien gescheiter als ausländische....
Wie die Abbildung rechts zeigt, habe sich auch weitere Künstler mit dieser Marke beschäftigt, aber in der Botanik kannten sie sich nicht aus. Weder die Paradiesvögel in den inneren noch die Kirschblüten in den äußeren Ecken sehen ihren Originalvorbildern sonderlich ähnlich, und das Paulownium ist gänzlich verkorkst und muss dringend einmal gegossen werden, bevor es ganz verwelkt. Dafür ist die Pythonschlange, die dabei ist, es zu verschlingen, durchaus ansehnlich.



20 sen blauviolett auf Importpapier, mit Silbenzeichen

a20hom

echte Marke


Auch bei dieser Marke wurde, wie bei der 10 sen Marke, anlässlich des Drucks auf Importpapier nicht nur ein Silbenzeichen eingefügt, sondern auch der Farbton in Blauviolett leicht abgeändert.
Auf diesem Nennwert existieren die Silbenzeichen und , links unter den Blättern des Paulowniums versteckt. Die Unterscheidungsmerkmale echt/falsch sind mit den oben genannten Merkmalen identisch.

Fälschungen von Wada:
w20hosm 1a          w20hosu2 1a
Imitat mit sanko, Sz. ホ                                          Imitat mit sanko, Sz.
falsche Farbe blassviolett
                                       falsche Farbe grauviolett

Bei dieser Marke beschränkte Wada sich auf das Silbenzeichen
, Marken mit produzierte er nicht. Ob er inzwischen den Trick durchschaut hatte, dass die Marken auf Japanpapier kein Silbenzeichen haben, sondern nur diejenigen auf Importpapier, ist nicht bekannt, aber das Durcheinander ist nicht so groß wie bei der 10 sen. Nur mit den violetten Farbtönen hatte er vor allem bei den Marken auf Importpapier seine liebe Not; er rührte wohl schwarz, blau und rot zusammen, um auf violette Töne zu kommen, wobei zwar allerlei Schattierungen herauskamen, die jedoch, da er aus Sparsamkeit mehr Schwarz in den Eimer schüttete als erforderlich gewesen wäre, meist weit entfernt blieben von den Originalfarben, zumal er seinen Sud noch ordentlich verdünnte.

Kamigata:
k20su


Dank des überaus fetten schwarzen Stempels ist nicht ergründbar, ob hier eine Marke mit oder ohne Silbenzeichen vorliegt, aber da sie nicht auf Japanpapier gedruckt ist, nehmen wir an, dass sie hierher gehört. Kamigata druckte die 20 sen in zwei unterschiedlichen Typen; diese Marke unterscheidet sich deutlich von der weiter oben gezeigten anderen Kamigata-Type. Verborgen unter dem Stempel sind große sanko Zeichen. Auffällig sind die N ohne Serifen, die Anemonen anstelle der Kirschblüten und die kaum eingebuchteten Zierstücke in den inneren Ecken.

Andere Fälschungen:
r20hom  u2

Hier ist die Replica Factory wieder vertreten mit der modernen, graustichigen Version einer alten Marke. Durch die fotomechanische Reproduktion sind die senkrechten Linien in den Zierleisten rechts und links ein wenig verklumpt, und wer auch nur halbwegs mit Drucktechniken vertraut ist, wird schon am Bildschirm erkennen, dass hier kein handgraviertes Stück vorliegt.



20 sen rot, Kleinformat auf Importpapier, mit Silbenzeichen

a20chim        a20riu
echte Marken
      das übliche Silbenzeichen
          
das neu entdeckte Silbenzeichen

Die rote 20 sen im Kleinformat war lange Zeit nur mit dem Silbenzeichen bekannt, bis in den allerjüngsten Jahren zwei Exemplare mit dem Silbenzeichen auftauchten, deren Echtheit keine Zweifel zuließ; es muss eine Platte mit diesem Silbenzeichen neu graviert worden und mindestens 1 Bogen davon zum Verkauf gelangt sein, vermutlich in Kagoshima, denn beide entdeckten Marken tragen einen Kagoshima-Stempel. Das Silbenzeichen findet sich unten in einem rechteckigen Kästchen auf dem Paulownium.
Bei der neu gravierten Marke in roter Farbe gelten zur Unterscheidung zwischen echt und falsch etwas andere Merkmale:

echt:
 nur die 5 inneren senkrechten Linien im Rahmen rechts und links sind verstärkt,
   falsch:  auch die Randlinien sind oft verstärkt, also 7 verstärkte senkrechte Linien.
echt:  der runde zentrale Ziergürtel berührt nie die Seitenlinie,
   falsch: der Ziergürtel kommt den Seitenlinien sehr nahe oder berührt sie.
echt: der Boden der Ziffer 2 endet in einem scharfen Haken,
   falsch: der Boden der 2 ist nur schwach geschwungen, der Haken, wenn vorhanden, nur schlaff.
echt: das Chrysanthemum enthält immer 16 Blätter,
   falsch: das Chrysanthemum enthält weniger als 16 Blätter.

echt: die Zierkringel im runden Band enden kurz vor dem Paulownium, ohne es zu berühren,
   falsch: sie enden entweder weit davon oder berühren es oder sind mit einer Linie damit verbunden.


Fälschungen von Wada: 

w20chimm 1a    w20chimu 1a w20chism 1a
 Wada mit mozo waagrecht an verschiedenen Stellen,
Chrysanthemum mit nur 14 Blättern
Wada mit sanko senkrecht,
Chrysanthemum mit nur 14 Blättern
w20chiu  1b
Wada neue Platte,
ohne sanko / mozo

Wadas Souvenirs tragen selbstverständlich alle das übliche Silbenzeichen . Das Chrysanthemum auf seiner alten Platte hat zu wenig Blätter, auf der neuen Platte ist es korrigiert, aber die mickrigen Haken an der Ziffer 2 sind geblieben.
 
Spiro:
s20chiu 2

Spiro-Imitate sind wie immer am lithografischen Druck und dem billigen Schreibmaschinenpapier leicht zu erkennen; auch seine Stempel sind nicht sehr variabel, alles alte Bekannte. Die wackeligen Schriftzeichen tun ein Übriges, dem Sammler den Weg zum Papierkorb zu weisen.


Mihon:
m20sru

Bei Wada, von dem die Mihon-Fälschungen meist abgekupfert sind, hatte die Zahl 20 aber nicht so eine riesige Null wie hier, und die Zierblüten in den inneren Ecken konnten sich auch blicken lassen, während hier jede individuell breit oder rund gewachsen ist. Der Stempel sollte vermutlich das mihon verdecken, ist aber leider dafür zu dünn geraten. Als Fälscher hat man's auch nicht leicht.


Andere Fälschungen:

   u3ri20m u1       r20im u2       g20sn

Der Beiträge der Replikenklitschen u1 und u2 sind insofern originell, als sie die Sammlerwelt um 20 sen Marken mit dem Silbenzeichen und  bereichern, das mischt die Branche richtig auf. Interessant ist dabei das u1 Produkt mit dem Silbenzeichen  , das erst kürzlich entdeckt wurde; man sieht, dass die Fälscher auf dem Laufenden sind, aber nicht ganz: Ein Original haben sie sicher nicht gesehen, sonst wüssten sie, dass sie für ihr Souvenir zwar die richtige Zeichnung, aber den falschen Farbton gewählt haben. Vielleicht haben die Replikeure einfach zu tief ins Rotweinglas geschaut... Aber egal, Käufer, die dafür echtes Geld anlegen, und nicht zu knapp, finden sie immer.
Aus den absolut unleserlichen Glyphen der rechts abgebildeten Imitation, vermutlich lithografiert und auf gelblichem Papier, ist die Herkunft aus einer japanfernen Region des Globus zu erkennen, mit Kolibris oder Paradiesvögeln als innere Ornamente und Astern anstelle der Kirschenblüten unten. Die gewählte Schrittype der Lateinschrift ist ebenfalls, so wie viele andere Details, äußerst interessant und zeigt, wie anregend das ursprüngliche Design war.



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