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4 sen blaugrün

4m

echte Marke


Fälschungen von Wada:

4wgu1 4wgu2 4wlu
das gravierte Pendant von Wada,
Platte I, ohne sanko
Wadas 4 sen vom Platte II, ohne sanko,
lithografiert, Stempel nicht
mit eingraviert
Wadas 4 sen lithografiert,
ohne sanko, tiefgrün, Stempel
nicht eingraviert
4wgudet
unter der Lupe sieht man die
Gravurlinien des eingravierten Stempels

Zugegeben, diese Fälschungen sind Wada etwas besser gelungen als diejenige der 3 sen. Unter der Lupe sieht man freilich, dass die Marken nicht im Buchdruck hergestellt wurden wie das Original, sondern graviert sind, was sich als gröbere Zeichnung und eine Art Rasterung niederschlägt. Die eingerollten Blätter im Design innerhalb des Ovals und etliche zierliche Linien sind zwangsläfig etwas grob geraten, und bei der linken Marke sind zwischen dem S und dem T von POST sowie rund um den Stern links im ovalen Band ungraviert gebliebene weiße Flecken zu sehen. Auch der Stempel ist wieder mit eingraviert, die Gravurlinien sind deutlich zu erkennen. Die nach Ost weisenden Elemente des unteren zentralen Schriftzeichens sind deutlich anders geformt als bei der Originalmarke, die weißen Kreise um die westliche Wertangabe sind vom Weiß des Rahmens abgetrennt. Auffällig sind die Schraffuren und der viel zu dünn ausgefallene Ring um die zentralen Schriftzeichen. Auch der Abstand der äußersten Rahmenlinien zu einander entlarvt die Fälschung.

Die Druckplatte der 4 sen Marke, bei der die Stempel nicht mit eingraviert worden sind, istlithografiert worden; die Marken aus dieser Platte tragen Wadas übliche Falschstempel. Die Kreise um die untere westliche Wertangabe gehen in das Weiß  des Rahmens über wie beim Original. Eine lithografierte 4 sen in einem deutlich anderen Farbton ist rechts vorgestellt; lithografierte Stücke dieser Marke kommen relativ selten vor.

Spiro:
4su

Die Spiro-Version kann sich von Farbe und Zähnung her durchaus sehen lassen, aber versehentlich für echt hält sie sicherlich niemand, der weiß, dass das Chrysanthemum nicht 13, sondern 16 Blütenblätter und die echten Marken eine Doppellinie als Außenrand haben. Auch der Stempel kommt dem Leser mittlerweile vermutlich bekannt vor. Spirografie bleibt Spirografie, eine Buchdruck-Imitation wird daraus nie.

Kamigata:
4ku

Bei der Druckfarbe hat Kamigata die falsche Mischung gewählt für seine sanko-Produkte. Dafür wird seine Lateinschrift allmählich leserlich. Diesmal hat er aber die 4 rechts unten allzu schräg gemalt, was dem aufmerksamen Sammler, der die hier unter den Sternchen placierten sankoZeichen übersehen hat, ins Auge fallen sollte. Auch das übergroß geratene J ist auffällig. Zum Glück dürfte der Preis für ein echtes Exemplar, das für wenige Cents zu bekommen ist, nicht gereuen, denn Kamigata-Fälschungen sind wirklich selten und werden gesucht. Kurzum, diese Fälschung ist wertvoller als ein echtes gebrauchtes Stück.



5 sen
braun

5m

echte Marke

Fälschungen von Wada:

8wgsu 8wlu 5wldet
Wadas 5 sen, graviert mit sanko
und eingraviertem Stempel
Wadas 5 sen lithografiert ohne sanko,
mit eingedrucktem Stempel
Das Detail zeigt, dass die Position
des Stempels im Design von Anfang an
festgelegt war

Die gravierte Marke weist unübersehbare sanko Zeichen auf, die in späteren Produktionsstadien auch wegretuschiert sein können. Der "Stempel" endet stellenweise vor dem Markenrand und sieht durchaus nicht aufgestempelt, sondern eingraviert aus.
Was den Farbton betrifft, kann man Wadas Lithografie durchaus als gelungen bezeichnen. Die filigranen Linien lassen sich indes im Steindruck nicht so sauber herstellen wie im Buchdruck. Es fällt auf, dass, vermutlich als Vorlage für den 2. Druckgang in Schwarz für den "Stempel", dessen Position bereits in der Zeichnung markiert worden war. Unter der Lupe fällt dies sofort ins Auge und entlarvt die Fälschung. Interessanterweise hat Wada bei beiden Druckarten den gleichen "Stempel" angebracht.

Spiro:
5sm

Spiro hat zugegebenermaßen immer sehr schöne Zähnungen, um die ihn die japanische Post sicher beneidet hätte. Um den Auftrag zum Druck japanischer Marken zu erhalten, hätte er allerdings das Zeichen für "sen" lesbar gestalten und der Apfelsine, die anstelle des Chrysanthemums aufgeschnitten im Zentrum hängt, mehr als die geizigen 13 Scheibchen gönnen sollen. So wurde nichts draus, und er blieb zeitlebens ein kleiner Imitator.

Kamigata:
5ku

Mit seinen Druckfarben hatte Kamigata wenig Glück, sie verfehlten meist deutlich den Farbton des Originals. Dafür hat er so große sanko Zeichen mit einkratzen lassen, dass sie schwer zu übersehen sind; auch die verbeulten runden Zierstücke in den inneren vier Ecken sehen nicht sehr professionell aus. An seiner Lateinschrift gibt es inzwischen nichts mehr zu mäkeln.




6 sen gelboliv

6m

echte Marke

Fälschungen von Wada:

6wosm
6wgsu 6wgsuff 6wlu
6 sen graviert von Wada mit sanko, mit zu stark verdünnter Farbe und mit zu viel Braun im Farbeimer 6 sen lithografiert von Wada
 

Wadas Orange variiert stark, denn er verdünnte seine Farben gerne. Eine derart blasse Farbe noch blasser hinzubekommen ist allerdings schon ein Kunststück. Auf diese Fälschung druckte Wada niemals einen Stempel mit ein, sondern nutzte seine Sammlung von Falschstempeln, um die Imitate auf seinem stark gemaserten Papier auch blass abzustempeln. Hier hat der Graveur hervorragend gearbeitet, die Schriftzeichen und Buchstaben sind gut gelungen und klar lesbar, und wenn nicht die etwas nachlässig gravierten, hellen Flächen zwischen dem unteren SN und SIX sowie rund um die beiden Wörtlein POST wären, könnte sich ein Sammler durchaus täuschen lassen. Allerdings war Wada freundlich genug, auf dieser Marke ein deutliches sanko einzugravieren. Es kommt aber auch vor, dass ihm ein bisschen zu viel Braun in den Farbeimer gerutscht ist, dann wird aus dem blassen Orange ein blasses Braun, das der 5 sen Marke besser stehen würde.
Die lithografierte Marke wirkt farbintensiver als die Originalmarke; überdies ist jede 6 bei dieser Version etwas sehr schmal und schief geraten, und die Schrift wie auch die Zierlinien im Zentrum sind deutlich gröber als beim Original. Der Stempel ist nicht mit eingedruckt worden, sondern ein Hausmacher-Stempel aus Wadas Fundus.
Den Spiro-Brüdern war die Existenz dieser Marke offenbar vollkommen unbekannt.

Kamigata:
6ku

Das Zitronengelb der 6 sen Version von Kamigata lässt nicht viel vom Bild erkennen, aber dass er wieder die sanko Zeichen eingemeißelt hat in seine Steindruckplatte und das I von SIX vergessen hat, lässt sich gerade so erkennen. Vielleicht hatte er ja SEX im Sinn. Ein deutschsprachiger Prüfer hat den Trug durchschaut und ein großes "Falsch" auf die Rückseite gestempelt, das bis aufs Markenbild durchschlägt. Schade, denn Kamigata-Fälschungen sind wirklich sehr selten. Dass sie hier vorgestellt werden können, ist ein glücklicher Zufall.

Andere:
u6impf


Von der Farbe her möchte man dieses Exemplar für eine 5 sen Imitation halten, aber es steht unübersehbar 6 sen drauf. Der unbekannte Stümper, dem ein dermaßen zerbeultes Oval und eine Inschrift S I X  SEN gelungen ist, zählt jedoch wider Erwarten nicht zur ehrenwerten Gilde der Fälscher, die es auf die Dukaten unbedarfter Anfänger abgesehen haben, sondern war ein Angestellter der Präfekturbehörden von Hyogo. Möglicherweise war eine Lieferung von Mustermarken aus Tokyo ausgeblieben oder verloren gegangen, weshalb dort am 16. Juli 1877 ein Infoblatt erschien, auf welchem per Hand nachgemalte und im Steindruckverfahren reproduzierte Kobanmarken der Wertstufen 6, 10, 12 und 15 sen angeleimt waren, die ein 消 (= entwertet) im Kreis (in der Farbe der Marke eingedruckt) aufwiesen. Diese Eigenbau-Mustermarken von Hyogo sind ungezähnt und selten, und für Spezialisten durchaus von hohem historischen Wert.




8 sen lilabraun


8m

echte Marke

Fälschungen von Wada:

8wgsu 8wgsur 8wlu
Wadas gravierte Marken mit sanko, rechts mit starker Retuschierung Wadas lithografierte Marke, der Stempel verfehlt
deutlich die vorgezeichnete Markierung


Der miteingravierte Stempel beider gravierten Marken ist etwas dünn geraten und endet stellenweise vor dem Markenrand. Man sieht deutlich die Kratzspuren in der retuschierten Gravur der mittleren Abbildung, besonders rund um das Chrysanthemum. Der Text am Unterrand (EIGHT SEN) ist kaum leserlich. Es kommen auch gravierte Stücke vor, bei denen das sanko fortretuschiert wurde. Die lithografierte Version ist besser geraten, verrät sich aber durch den typischen, miteingavierten, tiefschwarzen Eckstempel und die Markierung im Markenbild, die der Stempel beim Druck dieses Bogens beträchtlich verfehlte. Bei dieser Marke sind überdies die farbigen Flächen im Schlingenmuster im rechteckigen Rahmen weiß geblieben.
Auch von dieser Marke existiert keine Spiro-Version.

Kamigata: 
8ku

Dieser Wert wurde sehr nachlässig lithografiert. Von den Schlingen im senkrechten Randornament ist beinahe nur eine Art von Schraffierung zu erkennen, bei dem Wort EMPIRE blieben weiße Flächen, und die Ziffern
in den Eckkreisen, ob arabisch oder chinesisch, sind zu fett geraten. Das sanko ist wieder sehr groß, und die Druckfarbe enthält keine violette Schattierung, es ist ein schokoladiges Braun, das sich bei der 5 sen hervorragend machen würde.



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