TANZANIA 2011 


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Ach du liebe Güte, kann es denn sein, dass der Frank nun schon seit 19 Jahren nicht mehr in Afrika gewesen ist? Ein Blättern durch die Logbücher der verflossenen Äonen bestätigt es, der Spaß mit den Lemuren in Madagascar fand im letzten Jahrtausend statt, anno 1992. Nun bringt es die Vergänglichkeit aller Schönheit mit sich, dass der Frank, wenn er noch weitere 19 Jahre wartet, Afrika womöglich nur noch von weit oben oder, je nach Konfession, von tief unten sehen kann. Bar jeder Konfession kommt er deshalb zu dem Schluss, dass Afrika jetzt einfach wieder dran ist, man hat als bleicher Europäer schließlich keine sieben Leben wie jede läufige Katze.

Als Reaktion auf die Reisepläne erscholl aus den Reihen der Verwandtschaft, über die sogar ein Frank Eschersheimer verfügt, der kontrabass erstaunte Ruf:  Wieso ausgerechnet nach Afrika?  
Franks Antwort: Wieso eigentlich nicht? Wie kann man alle Jahre wieder ausgerechnet nach Mallorca fliegen, als ob der Globus andernorts uninteressant wäre?  Der Frank ist nun einmal ein in die Wolle gefärbter Alternativer, schon seit dem Kindergarten immer nur Grün gewählt und Gelb missachtet, an jeder Ampel jedenfalls, und jetzt will der einfach mal was anderes sehen als immer nur verregnete Alpen und bekiffte Inseln, verrottete Tempel und sonnencremeduftige Strände. Immerhin gibt's in Afrika was, weswegen Jahr für Jahr ganze Schulklassen durch den Duisburger Zoo trampeln, obwohl der vorerst noch nicht zu Afrika gehört:  Seltsame Tiere.

In Japan, wo der Frank aus unerfindlichen Gründen zuhause ist, hat sich in jüngster Zeit allerhand getan, ein paar Atomkraftwerke sind geplatzt, es roch angebrannt nach Cäsium und Sievert, die Ausländer rannten in Panik davon, bis auf den Frank, der daheim vermutlich zu phlegmatisch ist, um für Panik eine Ader zu haben. Der hockt sich erst mal vor den PC und googelt sich durch die Webseiten der Bundesämter für Strahlenschutz weltweit, um dann festzustellen, dass die natürliche Strahlung im Fichtelgebirge fünfmal so hoch ist wie die Luft in Tokyo unmittelbar nach der strahlenden Ausschüttung. Also, wenn er demnächst an Krebs krepieren sollte, dann kommt selbiger aus dem Fichtelgebirge, wo er vor zwei Jahren auf dem Weg nach Marienbad herumgestiefelt ist, aber keine Krebse gefunden hat. Weil aber die schöne Strahlung in Tokyo nur dimm ist und obendrein in Nippon das allgemeine Energiesparen ausgebrochen ist, muss schnell mehr Strom her, nach zwei Jahrhunderten sinnloser Verschwendung, lasst uns AKWs bauen! Das traf den Frank ins Mark, denn der August in Tokyo, das musst du wissen, ist unter stromarmen Bedingungen, sprich ohne Klimaanlage, wie eine Sauna ohne Birkenzweige und kalten Teich nebenan.

Also sparen wir mit, sagt sich unser Globetrottel, und das beste Stromsparen ist in die Sommerfrische zu fahren, und da ist in diesem Jahr Afrika dran, das steht fest. Guck nicht so süffisant! Da denkste jetzt, Sommerfrische? abkühlen? in Afrika? Aber lach nicht zu früh, der Frank ist mit seiner Reiseerfahrung inzwischen schlau geworden, lang genug hat es ja gedauert, und hat sich nicht die heiße und wüste Sahara ausgesucht, sondern ein kühleres Land. Eines, das bisher ohne südafrikanische Apartheid, ohne zimbabwische Despotengreise, ohne liberianische Bürgerkriege, ohne zentrafrikanische Bokassa-Menschenfresser, ohne somalische Islamisten, ohne sudanesische Mördergangs und ohne kenyanische Räuberbanden ausgekommen ist und trotzdem einem Weltreisenden noch ordentlich was zu bieten hat, und da bleiben in Afrika eigentlich nur sehr wenige Länder übrig.


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Das größte davon heißt Tanzania, beherbergt den Kilimanjaro, Tsetse-Fliegen und Maasai-Krieger, quasselt überwiegend Swahili und liegt knapp südlich des Äquators. Mit anderen Worten: Da ist es jetzt Winter, wenn auch nicht gerade mit Schnee und Eis, aber frischer als in Tokyo allemal. In einer klugen Zeitschrift stand zu lesen, dass der August der trockenste Monat der Trockenzeit sei, da kannste auch den Schirm daheim lassen. Und Swahili ist für den Frank, in dessen Geburtsland weit exotischere Idiome wie Denglisch, Plattdeutsch, Neusprech, Türkisch oder Oberbayrisch vorherrschen, wahrhaftig keine erwähnenswerte Hürde.
 
Also ohne Despoten, Bürgerkriege, Drogenbarone, Menschenfresser, Räuber- und Mörderbanden kann so eine Reise ja stinklangweilig werden, sagst du sicher jetzt. Stimmt, die Gefahr besteht in der Tat, aber es ist nicht auszuschließen, dass andere Arten von Abenteuer dort auf den blassen Herrn mit dem Sonnenbrand im Nacken warten, click dich rein, bevor diese Einstimmung in eine der gefürchteten Frank-Eschersheimer-Suadas auszuarten droht....



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