Das ist natürlich nichts gegen die cleveren Millionäre, die ihre Dukaten via Liechtenstein oder Luxembourg am Fiskus vorbeischlängeln, aber für einen frischgebackenen Uni-Absolventen ohne Erfahrung mit der sozialen Marktwirtschaft und ihren sozialen Steuersparlücken war das schon ganz beachtlich, dass er, im Frühling gerade erst das druckfrische Uni-Abgangszeugnis in der Hand und im Herbst eine sichere, lukrative und feste Stelle in Aussicht, sich glatt arbeitslos meldete und Stütze beantragte, um sich in der Zwischenzeit vom Steuerzahler eine zweimonatige Südamerika-Tour finanzieren zu lassen.
Das war sein Gesellenstück, denn was er sich später noch alles zusammenschnorrte...., na ja, früh übt sich, was ein Parasit werden will. Vielleicht macht das Herumtrampeln durch die Weltgeschichte ja auch süchtig, jedenfalls ist es gut möglich, dass du ihm auch heute noch irgendwo begegnest, falls du mal zwischen Androandroatra und Qeqertarsuatsiat zu tun hast. Nur ist er inzwischen schon leicht angegraut und mit umgeschnalltem Schnorrerbauch unterwegs, aber immer noch genauso dreist und geizig wie 1980, als er seinen Rucksack schnürte und exotische Landkarten studierte.
Seine erste Übersee-Fahrt, das
sei zu seiner Ehre und deiner Beruhigung gesagt, war die letzte
auf Kosten deutscher Steuerzahler. Spätere Touren ließ er sich
von Daimler-Benz sponsern, weil er sich beim Trampen nämlich
gern von Fahrern dieser Automarke befördern ließ. 1980
allerdings, da halfen ihm weder Gottlieb Däumler noch Carl Bench
noch Rolf Reuss. Allenfalls Daniel Düsentrieb, denn obwohl das
genannte Jahr noch zur handy- und internetlosen Spätsteinzeit
gehört, waren Reisen zu fernen Kontinenten nicht mehr alleine
per Segelschiff oder Doppeldecker, sondern auch schon mit einem
richtiggehenden Boeing-Jet möglich.
Kurzum, Franks erste Fahrt über den europäischen Brunnenrand hinaus führte ihn nach
COSTA.SIERRA.UND.SELVA.
Also, wenn du mich fragst, wo
diese seltsame Örtlichkeit liegen könnte, würde ich mal auf
Südamerika, genauer PERÚ, tippen. Ja, damals war das Reisen
nämlich noch eine ernsthafte Sache. Von wegen ganz Südamerika
in zehn Tagen. Also, der Frank, der braucht allein für Perú
zwei Monate, aber dafür kommt er auch in Ecken, wo in den
letzten 27 Jahren kein Gringo mehr gesichtet worden ist. Und
deshalb stellt er auch diesen Bericht ins www, und zwar AUF MEINER WEBSITE, DIESER SCHNORRER, denn Berichte von Leuten, die in Perú
nur ein klimatisiertes Hotel in Lima und eine Übernachtung in
Cuzco samt Ausflug nach Machu Picchu erlebt haben, die gibt es
wahrhaftig schon genug.
Jetzt guck dir bloß mal an, wo der Kerl überall gewesen ist:
Und falls du da auch hinwillst, brauchst du eigentlich nur noch irgendwo draufzuclicken, alles andere erledigt die moderne Elektronik für dich. Mann, so einfach ist das heutzutage! 1980 musste man die Computer noch aus dem selbstgehäkelten Wollwärmer wickeln, mit Streichhölzern auf Betriebstemperatur vorwärmen und mit der Handkurbel hochfahren... Da siehst du mal, wie gut du's hast.
Nee nee, click nur zu, ich habe heute keinen weiteren Bafel mehr hinzuzufügen, hier ist Schluss mit Vorwort, Einführung und der sonst üblichen, gefürchteten Frank-Eschersheimer-Suada.