Weshalb Mary Roddy Ansichtskarten sammelt |
So eine Fähre hat es in sich, das kannst du mir glauben. Ein richtiger Allround-Service-Betrieb, der bringt dich nicht nur ans andre Ufer, sondern restauriert dich auf Wunsch auch nach Strich und Faden. Dass in dem Ticket auch eine Übernachtung mit inbegriffen war, hatte ich ja schon erwähnt, aber jetzt kommt noch ein Frühstück mit dazu, und das geht so: Während Ingo schon hungrig wie ein sibirischer Tiger durch die Gänge streicht, schäle ich mich eben erst schlaftrunken aus meinem feuchten Miefbeutel, denn heute bewegen wir uns ausnahmsweise schon vor dem Aufstehen voran, da macht es keinen Unterschied, ob du früh aufstehst oder bis zum Knacken pennst. Aber manchmal knurrt es noch vor dem Knacken, und das ist dann der Magen, der dir sagt, dass eine Dauerernährung mit Fish'n'Chips ein bisschen einseitig ist, wo es doch schon wieder penetrant nach Coffee riecht. Du musst mir zugute halten, dass wir gestern Abend, als wir uns in die Schiffspolster knäulten, praktisch den ganzen Kahn für uns alleine hatten. Wie ich aber jetzt schlaftrunken um mich blinzele und in lauter entgeisterte Gouvernantengesichter blicke, denke ich glatt, ich bin im Kino, bis die genau gegenüber sitzende olde Lady Anstalten macht, in Ohnmacht zu fallen, weil in dem vermeintlich herrenlosen Seesack ein unrasierter Typ mit einer schlafzerknitterten Visage steckte. Geistesgegenwärtig setze ich mein Tramper-Berufslächeln auf, das bei älteren Damen schon manches Wunder bewirkt hat. Und in der Tat, die Tante neben ihr, die ihre Zwillingsschwester hätte sein können, genauso gouvernantenhaft keusch dunkelblau verhüllt, fragt mit strengem Blick, ob ich schon gefrühstückt hätte, als ob auf Nicht-Frühstücken ein Strafgeld fällig wäre. Da siehste mal wieder, das mit dem reduzierten Denken war nicht meine Erfindung. Da ich schlecht behaupten kann, ich käme soeben aus dem Speisesaal, sage ich ausnahmsweise einmal wahrheitsgemäß "no" und bekomme von ihr, wohl zur Belohnung für meine Aufrichtigkeit, umgehend ein 10-Shilling-Almosen in die Hand gedrückt. |
Also, eines muss ich hier mal deutlich ansprechen. Rockefellers inkognito auf Weltreise sind wir zwar nicht, aber Bettelstudenten ebenso wenig. Klar, wo du was erschnorren kannst, eine Stulle bei der Küchenschabe oder einen Schoppen im Pub, da lässt du dich nicht zweimal bitten, und für Restaurants und Hotellerie ist ebenfalls kein nennenswertes Budget vorgesehen, aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass einer von uns einem Giftschlangenbiss, einem Räuberüberfall, einem akuten Anfall von Hypochondritis oder anderen Unbilden erliegen sollte, haben wir immerhin eine Sicherheitsreserve an Devisen in der Jeansnaht und sind keine Sozialhilfe-Empfänger. Aber gut, ich will der frommen Tante ja nicht ihre tägliche gute Tat vermasseln und trage den Silberling zu meinem hungrigen Kompagnon, und dann hocken wir in der Kombüse und ziehen uns auf ihr Wohl einen irischen Muckefuck rein. |
Zweieinhalb Stunden Fahrt, dann waren wir in Larne, Nordirland. Wenn du wissen willst, was dich an neuen Ufern erwarten wird, rat ich dir, aufs Männerklo zu gehen und die Sprüche an der Wand zu studieren. Außer der internationalen Latrinenlyrik findest du hier nämlich beispielsweise nordirische Weisheiten angeschrieben, "Fuck the pope", heißt es da, oder "Ireland to the Irish", "I'm backing Paisley" oder "Bernadette Devlin, the Irish Jeanne d'Arc". Wahrscheinlich hast du es auch schon mitbekommen, dass in diesem trostlosen Winkel Europas zwei Stämme in Fehde liegen, die Catholics und die Protestants, die in den sechs Grafschaften von Ulster aufeinander eindreschen, als sei die Zeit vor drei Jahrhunderten stehen geblieben. Neuerdings haben sie Hightech entdeckt, da legen sie die Knüppel weg und zündeln stattdessen mit Benzin und Sprengstoff, anstatt ordentlich ins Büro zu gehen. |
Als wir ausstiegen, tobten gerade keine Straßenschlachten, sondern es sah, im Gegenteil, außerordentlich friedlich aus. Jedes fünfte Haus war ein Tempel, anglikanisch, baptistisch, reformiert und gegenreformiert, Lutheraner und Quäker, Bethlehemisten und Adventisten, Zeugen Jehovas und Zarathustras, Altkatholische und Neuapostolische, Pantheisten und Blasphemisten und wie sie alle heißen, die Zahl der hier verehrten Götter geht vermutlich auf keltische Vorzeiten zurück, und wenn ich sie hier alle aufzählen wollte, wärst du morgen noch nicht mit der Lektüre am Ende. Wenn ich dran denke, dass es heutzutage da auch noch Sunniten und Shiiten, Hashemiten und Hämorriten, Alawiten und Stalaktiten gibt, frage ich mich, ob da auch noch ein paar übrig gebliebene, versprengte normale Menschen wohnen. Überall im übrigen Europa geht die Zahl der frommen Kirchenbesucher zurück, die Popen und Pfaffen haben allerorts Nachwuchssorgen (, treiben's aber heimlich), nur in Irland nicht. Da gedeihen ohnehin allerlei Sagen, Mythen, Gespenster und Legenden üppiger als im Rest der Welt, da muss irgend ein spezieller Psi-Faktor den Boden düngen. |
Die Mehrzahl der Automobilisten, die sich in die Aufgabe teilten, uns nach Derry zu befördern, machte allerdings einen ganz vernünftigen Eindruck, fand den Krieg unsinnig und war der Feindseligkeiten müde. Na ja, die haben auch gut reden, denn 1970 fing das alles gerade erst an, da brodelte und zischbiffte es eigentlich nur in Belfast, während man sich in Derry noch ohne schusssichere Unterwäsche durch den Ort bewegen konnte; und auf dem flachen Land, da regierten die Gartenzwerge und nicht die IRA. |
In Derry, das die Protestanten Londonderry nennen, um seine Zugehörigkeit zur britischen Krone zu betonen, landete unser Gepäck in der Gepäckaufbewahrung am Busbahnhof, und schon daran kannst du erkennen, dass die seinerzeit da nur mit Wasserpistolen geschossen haben. Heute (1999) gibt es zum Beispiel in Frankreich, wo eigentlich nur die Korsen dem nordirischen Nationalsport frönen, in keinem Bahnhof mehr eine Gepäckaufbewahrung oder ein Schließfach, weil der Schwachsinn mittlerweile weltweit salonfähig geworden ist und in jeder Keksschachtel eine Bombe drin sein könnte. Da waren die Leute in Derry noch zu beneiden um ihr bisschen Rabatz damals. |
Bevor wir da politische Studien treiben konnten, mussten wir erst einmal erkunden, wo wir am besten unterkommen. Eigentlich fiel diese Aufgabe in Ingos Kompetenz, aber da es schon Nachmittag war, trennten wir uns, um wie beim Hitchen die Chancen zu verdoppeln. Ich tapste also los, oder vielmehr ziellos, durch die Kleinstadt Derry, die keinen allzu kriegerischen Eindruck machte. Es sah allenfalls nach Kneipenschlägerei aus wie überall in angelsächsischen Kleinstädten, nur dass britische Militärs an allen Ecken patrouillieren und alle naslang sandsackbewehrte Barrikaden und Kontrollpunkte zu passieren sind. Aber die Hausfrauen schieben ungerührt ihre Kinderwagen durch die Checkpoints und schleppen Einkaufstüten durch die Stacheldrahtverhaue, kurzberockte Mädels flirten mit den behelmten Jungs mit ihren geladenen Phallussymbolen in der Hand, und Kinder spielen Räuber und Gendarm zwischen MG-Nestern und Panzerwagen. Schön friedlich, so ein Krieg. Ungehindert tappe ich vom Busbahnhof aus durch protestantische Viertel, wechsle dann die Demarkationslinie zur katholischen Bogside und gelange endlich in die wieder protestantischen Außenbezirke. Den Leuten sieht man natürlich nicht an, zu welchem Stamm sie gehören, und den Häusern auch nicht, die sind hier genau so ärmlich und schäbig wie dort. Wahrscheinlich verkloppen sie sich genau deswegen, denn wenn sie alle so reich wären wie die britischen Royals, würden sie vermutlich lieber ihren Rasen sprengen als Nachbars Häusle. Aber wo die Protestanten wohnen, wehen überall Union Jacks, und in den katholischen Bezirken stehen an jeder Hauswand pro-irische Parolen, man weiß jederzeit, auf wessen Territorium man gerade flaniert. In den biederen Reihenhauszeilen klaffen allerdings hier und da hässliche Lücken, ausgebrannte Wohnhäuser, geplünderte Geschäfte, zugemauerte oder verbarrikadierte Fenster, von Glassplittern oder Steinen übersäte Stellen auf den verkehrsarmen Gassen. Auch Leute sieht man in den Wohnvierteln nur wenige und hat auch angesichts der misstrauischen Blicke, die jeden Fremden verfolgen, keine Lust, jemanden anzuquasseln wegen einem Quartier. Am besten ist wohl eine Kneipe, sage ich mir, und obwohl mir mitten am Nachmittag auf nüchternen Magen nicht gerade der Sinn nach Guinness steht, will ich nicht nur tatenlos rumgelatscht sein. Allerdings muss ich zugeben, da habe ich ganz Ingos rhetorischem Geschick vertraut und bin eigentlich nur in die Kaschemme im Katholikenviertel rein, um ihm etwas berichten zu können, und weil aus dem Innern des Schuppens laute irische Freiheitslieder ertönten. Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, sagte ich mir, aber das war nur der Plattenspieler; am Tresen hockte nur ein einziger, schon arg bezischter Säufer, der mir aber gleich einen Schoppen spendierte, und dann noch einen, damit ich seinen, wegen Mundart und Suff nur fragmentarisch verständlichen Tiraden lausche. Nach einer Weile falle ich ihm ins Wort und komme zur Sache. Natürlich hat er ein Zimmer frei daheim, da passen auch zwei von meiner Sorte gut rein, aber als er mir augenzwinkernd und kniebetätschelnd wonnige, warme Nächte verhieß, schaute ich auf die Uhr, murmelte etwas von dringenden Geschäften, bedankte ich mich artig und machte die Fliege. Dem Ingo, der sich bei jedem kurzen Rock fast den Hals ausrenkt, um sich kein Detail des davonschwingenden weiblichen Hinterteils entgehen zu lassen, täte ich keinen Gefallen mit der nicht vollkommen selbstlosen Offerte des spendablen und liebreichen Iren. Ich konnte nur hoffen, dass Ingo erfolgreicher war, denn wenn der zu Höchstform aufläuft, ist er fähig, uns Einlass ins Schlafgemach lediger Jungfrauen zu verschaffen. |
"Nee, mit ledigen Jungfrauen kann ich leider nicht dienen," sagte er mit aufrichtigem Bedauern, als wir uns wieder trafen, "nicht mal mit Schlafzimmer." Aber den protestantischen Pfarrer hat er so mürbe genervt, dass der ihm erlaubte, unser Zelt im Pfarrhausgarten aufzuschlagen. Da bleibt nur die Hoffnung auf trockene Nächte in den kommenden Tagen. |
Am
Abend gehen wir noch mal in das Armutsviertel, die katholische Bogside,
und kaum hatten wir unsere Schritte da hineingelenkt, umringte uns eine
Horde strubbeliger Kinder, die wie im Chor fragten "are you students?"
Normalerweise hätten wir auf so eine Frage ja wahrheitsgemäß geantwortet, wir seien der Kaiser von China und sein Großwesir, aber die Kiddies waren so klein und lieb, dass wir vorgaben, Studenten zu sein. Das Freudengeheul auf unser YES hättest du mal erleben sollen! Die Slumkids hätten auch nicht lauter gejuchzt und gejohlt, wenn da tatsächlich der Kaiser von China samt Großwesir gekommen wären, mit einem Beutel voller Apple pies. Sie ließen uns nicht mehr fort, führten uns in ihre tristen Hinterhöfe, dachten sich phantasievolle Spiele aus, bei denen wir mitmachen sollten, und wunderten sich allenfalls, dass wir für Universitätsstudenten ein bisschen arg begriffsstutzig waren. Es dauerte ein paar Tage, bis wir erfuhren, warum das Wort "students" für die Slumkinder so ein Zauberwort war: Alle paar Tage kommen nämlich Volontäre christlicher Studentengruppen in die Bogside, führen die Kinder in Parks oder ins städtische Schwimmbad, putzen ihnen die Zähne und spielen und lernen mit ihnen. Als es zu dunkel wurde, um weiterzuspielen, versprachen wir, bald andere students zu schicken, machten einen eiligen Satz zum Busbahnhof, um unser Zelt zu retten, und kamen in der Tat gerade rechtzeitig, bevor der um 22 Uhr die Klappen runterlässt wie der Bahnhof in Inverness. |
Wenn ein Pfarrer gut gelaunt ist,
lässt er sich mitunter zu leichtsinnigen Zusagen verleiten.
"You can use the kitchen", hatte er uns am Abend gesagt, als wir uns nach ein paar Bierchen in diversen Pubs im Pfarrhausgarten einfanden und in der Dunkelheit unser Zelt aufstellten. So stürmten wir gegen 11, als wir endlich ausgepennt hatten, hungrig die Pfarrhausküche. Wahrscheinlich hatte der abwesende, gute Dean of Derry nur gemeint, wir dürften sein Gas und Wasser mitbenutzen und nicht, wie wir ihn kühn interpretierten, seine Brötchen, Milch und Marmelade, aber Gottes Lohn ist ihm dafür sicher. Jetzt fehlt nur noch ein Kaffee, und wo es den gibt, wissen wir auch schon. Ein protestantisches Frühstück im Bauch, schämen wir uns nicht, einen katholischen Coffee hinterherzugießen, und zwar in der Old Oak Bar in einer Seitenstraße der Bogside, wo wir uns gestern Abend mit der Barkeeperin Mary Roddy gefrotzelt hatten. |
"Wenn ihr morgen vor 12 vorbeischaut, kriegt ihr 'nen Morgenkaffee", hatte diese gute Seele gesagt, und auf Marys Worte ist Verlass. Sie ist ihr Lebtag nicht über Belfast hinausgekommen, würde aber nur zu gern einmal aus ihrem Armenviertel ausfliegen in die weite Welt, Slum und Krawalle vergessen und als Lady Mary Roddy durch Paris oder New York flanieren, anstatt als catholic-stigmatisierte Bogside-Pflanze zu verkümmern. Als Ersatz verwöhnt und bemuttert sie jeden Ausländer, der sich in ihre Bar verirrt, sofern er ihr nur verspricht, ihr eine farbige Ansichtskarte zu schicken, die sie dann andächtig an die Wand pinnt. Die ist schon dreiviertel voll, Ansichten aus Alpen und Appalachen neben Grüßen aus Marseille und Milano, Mittsommernacht in Falun und Sonnenuntergang bei Kap Sounion, da hängen sie, fein aufgespießt und leicht verblasst, die Träume der guten, alten Mary Roddy. |
Danach
schauten wir nach "unseren" Kindern vom Vorabend, aber die waren nicht
zu sehen. Stattdessen heftete sich ein zahnloser Alter mit
Krückstock an unsere Fersen und bestand darauf, uns
sämtliche Attraktionen von Derry zu zeigen. Da waren wir aber
gespannt, denn dass es in Derry auch Sehenswürdigkeiten gibt,
das hätten wir nicht gedacht. Zu unserer Verblüffung
lagen die Attraktionen allesamt in der nächsten Umgebung und
bestanden vorwiegend aus der Schule, die er als Jüngling einst
besucht hatte.
"Leider allef geschloffen, Fommerferien", lallte er zahnlos, entließ uns aber nicht, ohne uns noch den Schulhof zu zeigen, auf dem er mit Zigarette erwischt worden war, und die Linde, unter der er seine erste Tussi rumgekriegt hatte. Ingo fiel ein, dass wir in 10 Minuten zu einer dringenden Verabredung gehen mussten, und ich drückte dem Amateur-Fremdenführer zwei Shillings in die Pfote, denn er war vom vielen Reden sicher durstig geworden, und wie erhofft steuerte er schnurstracks auf die nächste Kneipe zu. |
Im Protestantenviertel, der Waterside, war mächtig Betrieb. Ein Fest stand bevor, nämlich der Sieg der Protestanten unter King Willi von Oranien über die Catholics unter King Jockel II. Das ist zwar inzwischen 102263 Tage her, und wenn du das liest, noch etliche Tausende mehr, aber die Leute hier haben mangels anderer Ablenkung ein gutes Gedächtnis. Und wie das so ist bei verfeindeten Stämmen, wenn die einen feiern, bleiben die andern daheim, und wenn die andern feiern, krakeelen die einen dagegen. Weil Hauswände, Laternenpfosten und Fensterläden ohnehin schon von unverbrüchlicher Britannien-Liebe zeugen, werden jetzt auch noch die Rinnsteine und Kanaldeckel mit Union Jacks bepinselt, allein in der Waterside siehste mehr Briten-Fahnen als im restlichen United kingdom. Ich wollte mal nachsehen, ob sie womöglich auch die Pissoirs beflaggt haben, fand aber keines. Außerdem, regt sich nun schon wieder der Denker in mir, wäre das eher den Catholics zuzutrauen, dass sie auf den Union Jack pinkeln. Nicht allein die schiere Masse der Fahnen macht's nämlich, sondern auch gewusst wo. Wenn du das nicht geschnallt hast und beispielsweise in China während der Kulturrevolution mit der Mao-Bibel auf dem Klo erwischt worden bist, konnte dir das ebenso gut als revolutionärer Eifer wie auch als konterrevolutionäre Tätigkeit ausgelegt werden, und du bist nur dann straflos davongekommen, wenn du nachweisen konntest, dass du alle Mao-Zitate aus der Zeitung, die du zum Abwischen benutzt hast, vorher rausgeschnitten hast, obwohl, dann ist von der Zeitung ja nicht mehr viel übrig geblieben. Also, ich wollte damit nur sagen, dass es gefährlich sein kann, wenn man ideologischen Übereifer an den Tag legt und das Denken ganz abschaltet, wie es jede Ideologie prinzipiell verlangt. Deswegen halten die meisten Ideologien auch nicht ewig, weil sich immer wieder mal, schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb, das längst abgewöhnt geglaubte Denken regt. |
Da sind die Kinder auf der sicheren Seite, denn wenn sie den Festumzug proben, vorneweg ein Dreikäsehoch mit Tambour-Stecken, dann vier Steppkes mit einer riesigen Briten-Flagge, und hinterdrein eine Bande von Schreihälsen mit Kindertrommeln und Kochtöpfen, die einen Höllenradau machen und dazu singen "Let's burn doin the catholics' hoises", dann ist das politisch korrekt, und niemand hat was dagegen einzuwenden. |
Lange bevor Britannia sich weltweit ein Imperium zusammenraubte, in dem die Sonne nicht unterging, war sie schon über das benachbarte Inselreich der Iren hergefallen, die zwar mehrheitlich nur arme Bäuerchen sind, aber mit granitharten Keltenschädeln. Da ist Panzerglas der reinste Gelee dagegen. Nur einmal seit der Steinzeit haben sie die Fahne gewechselt, und das war zu Zeiten des Sankt Patrick, dem es um das Jahr 400 mit Hilfe wohldosierter Spirituosen gelungen ist, ihnen die keltischen Götter madig zu machen und den Katholizismus unter die roten Haare zu pflanzen. Die späteren britischen Herren des Reichs versuchten vergeblich, die Reformation nach Irland zu tragen, und handelten sich stattdessen nur Trouble ein mit den freiheitsliebenden, widersetzlichen Dickschädeln. Mochten Oliver Cromwell, William III und andere Strategen, von den nie erlahmenden Rebellionen genervt, mit brutalen Massakern die Bevölkerung zu dezimieren und mit Besiedlungsaktionen die Grüne Insel zu britannisieren versuchen, mochten die Massenauswanderung in die Neue Welt oder die durch Kartoffelkäfer verursachte Hungerkatastrophe von 1845 die irische Bevölkerung glatt halbieren, nichts brach den Widerstandsgeist des militärisch völlig unerfahrenen Poeten-, Phantasten- und Säufervolkes. Báile Átha Cliath (sprich Ballachlia, auf englisch Dublin), die irische Kapitale, ist wohl die einzige europäische Hauptstadt, die sich rühmen kann, der Welt zwar Dutzende von Geistesgrößen der Spitzenklasse, von Swift über Wilde und Yeats bis Beckett, aber nicht einen einzigen namhaften Krieger beschert zu haben, und die besten waren auch immer diejenigen, die alle irischen Eigenschaften zugleich besaßen, die Poeten, Phantasten und Trunkenbolde in einem waren wie James Joyce oder Brendan Behan. |
1912 entledigte sich England der lästigen Raufbolde, die mit ihrer Guerrillatruppe The Fenians für Home Rule, die irische Selbstverwaltung, gestritten hatten, und 1919 proklamierte Sinn féin ("Wir selbst"), der politische Arm der Fenians, vor dem Hauptpostamt in Átha Cliath die irische Republik. Dem widersetzten sich sechs der acht Grafschaften der Nordostprovinz Ulster, denn dort waren die britischen Neusiedler in der Mehrheit (heute nur noch in zwei Grafschaften) und stimmten für den Verbleib ihrer Counties bei Großbritannien. Wirtschaftskrise und Diskriminierung der irischen, auf gut katholische Art fortpflanzungsfreudigen Minderheit weckten gegen Mitte der 60er Jahre erneut den irischen Widerstandsgeist, den der relative Nachkriegswohlstand und das britische Wohlfahrtssystem lange Zeit eingelullt hatte. |
"They don't love the crown, but they do love the half-crown", spotteten die Ulster-Briten über ihre mehrheitlich arbeitslosen, irisch-katholischen Mitbürger, die in der Tat für die britische Krone nichts übrig haben, aber nach klingender Münze anstehen, wenn allwöchentlich am Montag die 5 £ Stempelgeld ausgegeben werden. Nur vergessen die Protestanten dabei allzu gerne, dass die Bevorzugung protestantischer Bewerber bei der Jobvergabe, die rein britische Leitung der gesamten nordirischen Industrie und der Abfluss der Steuergelder nach London die Ursachen für Arbeitslosigkeit und Misere der Katholiken sind, die sich keinen anderen Ausweg wissen als mit Gewalt und Terror die Freiheit herbeizubomben, aber mit jedem unschuldigen Opfer nur Gegengewalt provozieren und sich damit, ebenso wie die Basken und Palästinenser, fast alle Sympathien für ihre im Grunde gerechte Sache verscherzen. |
Heute stehen wir sehr, sehr früh auf, schon um 9 Uhr, und laben uns wieder an Gottes Milch und Honig aus der Pfarrhausküche. Und dann, halt dich fest, besuchen wir die heilige Messe. Ist doch logisch, bei all den Sünden, die wir auf unsere Häupter geladen haben, und als Dank für die milden Gaben und leiblichen Wohltaten der anglikanischen Kirche. Aber ich will hier nicht so scheinheilig tun wie der Ingo, der sich in der protestantischen Kirche fromm in Sichtweite unseres Pastors aufbaute, obwohl er vorher kaum je eine Kirche von innen gesehen hat. Deshalb verrate ich dir den eigentlichen Zweck unseres Kirchgangs: Wir wollten uns mal anhören, wie die lieben Christenmenschen von der Kanzel herab ihre Schäfchen gegeneinander aufhetzten, und das war auch der Grund dafür, dass ich mich nicht neben Ingo, sondern in der Bogside in die katholische Kirche hockte. Ich brauchte glücklicherweise nur eine halbe Stunde die harte Kirchenbank zu drücken, und die 5-minütige Predigt befasste sich ausschließlich mit theologischen Problemen. Ingo hingegen vermeinte tendenzielle Äußerungen aus dem Munde unseres britenfreundlichen Gastgebers vernommen zu haben, was ihn freilich nicht daran hinderte, sich von selbigem zum Mittagessen einladen zu lassen. Dessen Mutter war nämlich zu Besuch gekommen und hatte gekocht, Erbsen, Kartoffeln und ein Stück Sonntagsbraten, und zum Nachtisch Obstsalat. Während Ingo den Gottesmann beim Tischgespräch zu politischen Meinungsäußerungen zu verleiten versuchte, wich dieser aalglatt und diplomatisch geschickt jeder Fußangel aus und schaffte es sogar, sich wie beiläufig danach zu erkundigen, wie lange wir noch in seinem Garten zu logieren wünschten. Wir konnten ihn in dieser Hinsicht beruhigen, denn wir beabsichtigten, noch am gleichen Tag nach Belfast abzuzischen, das Zelt war schon abgebaut. Darüber war der rundlich-rosige Dean so begeistert, dass er uns in seinem Dienstwagen höchstselbst nicht nur bis zum Ortsrand, sondern noch 10 Meilen weit aus Derry hinausfuhr, damit wir nicht am Abend nach womöglich erfolglosen Trampversuchen schon wieder in seinem Garten auftauchten. |
Jetzt muss ich aber erst mal ein gutes Wort für den Herrn Pastor einlegen. Du glaubst sonst, dass wir undankbare Parasiten sind. Also, wenn ich jemandem erlauben würde, hinter meinem Haus den Rasen zu zertrampeln, und der frisst mir dafür die Haare vom Kopf, dann frag lieber nicht, ob ich mit dem dann am Sonntag auch noch den Mittagsbraten teilen würde. Das ist wirklich ein prächtiges Stück christlicher Nächstenliebe gewesen, da gibt's nichts dran auszusetzen. Ein bisschen mag ja auch Ingos scheinheiliger Kirchgang dazu beigetragen haben, das ist bei einem Pfarrer halt der schwache Punkt, das ist klar. Aber wenn die Bengels, denen er Mamas Obstsalat vorsetzte, statt dankbar Gott zu preisen, ihn mit politischem Gelaber nerven, dann wird die Langmut schon auf eine harte Probe gestellt. Und nach unseren weiteren Plänen zu fragen, das ist doch das Natürlichste auf der Welt, das will ich mal voll anerkennen. Also, auf den Dean of Londonderry lass ich nichts kommen, nicht dass du mich da falsch verstehst. |
Trotz des vermaledeiten Sonntagsverkehrs kamen wir auf Anhieb bis nach Antrim und trennten uns dann wieder, als sich die Warterei in die Länge zog. Wie bestellt trudelten wir alle beide kurz nacheinander gegen 18 Uhr im GNR-Bahnhof (Great Northern Railway) von Belfast ein, versenkten unser Gepäck im Schließfach, statteten dem Bahnhofs-Schnellimbiss eine Visite ab und sahen uns dann in der Ulster-Metropole um. Vergiss nicht, dass es da oben im Nordwesten Europas noch fast bis um 22 Uhr hell ist. |
Also, in Belfast, da wird nicht mit Wasserpistolen geschossen, das haben wir schnell kapiert. Wir hatten uns das so friedlich vorgestellt wie in Derry, säuberlich getrennte Wohnviertel, dazwischen ein bisschen Stacheldraht und Kinderwagen-Muttis, Sandsäcke und Einkauf-Hausfrauen, und abends vielleicht eine Keilerei. Nee, hier roch es nach Krieg, und das war, gelinde gesagt, ein Schock für uns hereingeschneite Touristen. Ganze ausgebrannte Straßenzüge, verkohlte Autowracks, danach brauchste wirklich nicht lange zu suchen. Geh nur den Glassplittern nach, den Gassen, die mit herausgerissenen Pflastersteinen übersät sind, wo schwer bewaffnete Militärs mit MG im Anschlag in gepanzerten Wagen patrouillieren. Und die Barrikaden und Spanischen Reiter hier waren nicht dazu gedacht, flirtende Mädels anzulocken, sondern sahen nach Zonengrenze und Berliner Mauer aus. Zur Abendstunde standen an allen Ecken Männer in Gruppen zusammen, brachen bei unserem Nahen die Unterhaltung ab und bohrten uns ihre misstrauischen Blickdolche förmlich in den Rücken. Eine feindselige Gewitterspannung lag über den Backstein-Reihenhäusern; die wenigen spielenden Kinder rannten weg, wenn wir uns näherten. Hier sind die Fronten längst nicht so klar wie in Derry: Eben war noch die ganze Straße mit Union Jacks behängt, und dann biegst du um eine Ecke und stehst in einer Gasse, in der lauter schwarze Fahnen aus allen Fenstern und Türen wehen; Trauer oder Anarchie, oder gar beides zugleich? |
Rrrums, sagt es irgendwo hinter uns, zwei Straßen weiter, man hört bis hier das Holz bersten und die Fensterscheiben splittern, und alle Leute rennen in die Richtung der Explosion. Als wir vor dem qualmenden Haus stehen, gehen die Leute schon wieder auseinander: "Nur" ein Gasherd war geplatzt, aus Unachtsamkeit, und keine Bombe. Aber die Stimmung ist so geladen, dass man förmlich spürt, wie ein simpler Gasherd womöglich ganz Belfast in die Luft jagen könnte. In dem Auflauf gelingt es uns, die Mauer des Misstrauens zu durchbrechen, zumal man es uns sofort anhört, dass wir aus Übersee kommen. |
"Vorgestern
haben sie einen Mann im
Katholikenviertel erschossen, der angeblich einen Molotow-Cocktail trug
und auf Anrufen nicht stehen geblieben sein soll."
Die Leute bezweifeln diese offizielle Version. "Die andern finden immer einen Vorwand. Wir wollen keine englischen Soldaten hier haben. Wenn die sich in unsere Straßen trauen würden, kämen sie nicht heil wieder raus", prahlen Jugendliche mit IRA-Abzeichen am Revers. Den Aufstecker kann man an jeder Ecke kaufen, das heißt noch lange nicht, dass wir IRA-Leute vor uns haben. Aber die IRA setzt sich aus eben solchen Jugendlichen zusammen, die Wut und Frust in Aktion umsetzen wollen, und an solchen herrscht hier wahrlich kein Mangel. Tatsächlich meiden Fußpatrouillen und Jeeps die Katholiken-Gassen, hier fahren nur die Panzerwagen durch, die bei den Catholics "armoured pigs" heißen. Der katholische Pfarrer, der mit dabei steht, sagt, die Leute seien nervös, und wenn Soldaten auftauchten, flögen sofort Pflastersteine. Der Erschossene war aus seiner Gemeinde. Eine junge Frau kommt und sagt, ihr Bruder sei verhaftet worden, ob der Pfarrer nicht helfen könne? Er notiert Name und Adresse und verspricht, sein Bestes zu tun. |
"In der letzten Nacht", sagt er zu uns, "sind allein in diesem Viertel 40 Leute verhaftet worden, die Soldaten haben Tränengas eingesetzt." Hier schwarze Fahnen, drüben bunte Wimpel, aber die Reihenhäuser hier wie da gleichen einander bis zur Schornsteinspitze, genauso verkommen, genauso ärmlich, genauso trist. Hier führen Underdogs gegen Underdogs Krieg. |
Wir unterhalten uns mit einem etwa 19jährigen Mädchen und ihrem Boyfriend; Jim wohnt in diesem Viertel nahe der berüchtigten Falls Road, dem Hauptschlachtfeld von Belfast, aber seine Juliet kommt aus einem anderen Katholikenviertel, und mehrere protestantische Straßenzüge liegen dazwischen. Es wird langsam dunkel, wir müssen uns ein Nachtquartier suchen. |
"Ihr könnt bei mir übernachten, wenn es euch nichts ausmacht, auf Matratzen auf dem Boden zu liegen", sagt Jim sofort. Danke, aber vorher begleiten wir noch seine Juliet nach Hause. Young lovers haben's nicht leicht in dieser idiotischen Stadt. Abend für Abend der Spießrutenlauf zwischen feindlichen Linien durch, um das Mädel heil nach Hause zu bringen, und dann die Sorge, ob der Romeo auch wieder gut zurück kommt. Die beiden sind froh, dass wir zu viert gehen. Die Laternen sind fast alle umgeknickt oder zerdeppert, es wird stockfinster. In der Finsternis stehen aber noch immer überall Gruppen von Leuten zusammen, man könnte nicht einmal Soldaten von Zivilisten unterscheiden. Alle scheinen auf irgendwas zu warten. Scheinwerfer patrouillierender Jeeps blenden in den unbeleuchteten Straßen, es riecht nach Brand. Wir nähern uns der Falls Road, wo uns eilige Leute und eine Wolke Tränengas entgegenkommen. Weiter unten hat es "was gegeben", heißt es, aber WAS es gegeben hat, weiß keiner so recht. Auf der rechten Seite ein Kino, gegenüber ein Hotel, aber beide Gebäude sind ausgebrannte, geschwärzte Ruinen, nur die Aufschriften sind noch zu lesen, wenn ein Scheinwerferlicht drauffällt. Ein Auto ohne Beleuchtung rollt langsam heran. Leute halten es an und fragen, ob die Falls Road weiter oben passierbar sei. Das Mädchen hat Angst. Jim beruhigt sie und nimmt einen Umweg durch sichere, ruhige Viertel. Als wir endlich in ihre Straße einbiegen, atmet sie auf: Wieder einmal geschafft! Hier wohnen nur Bekannte, die zusammenhalten, hier kann man jedem vertrauen, es sind alles good fellows. Wahrscheinlich schleichen anderswo protestantische Liebespaare auf ebenso verschlungenen Pfaden nach Hause, um nicht von den good fellows des Catholic-Stammes gelyncht zu werden. Auch vor Juliets Haus steht eine Gruppe Leute, aber ein freundschaftliches "hullo" von Jim, und schon ist das Misstrauen, das die ganze Stadt wie ein riesiges Tuch zu umhüllen scheint, wie fortgeblasen. |
Zwei Gassen weiter ist es wieder da, Unsicherheit und Angst schleichen uns hartnäckig nach, ein Gefühl, das wir selbst nachts in Derry keinen Augenblick verspürt hatten. Jims Eltern fragen nicht einmal "Jim, wen hast du denn da mitgebracht?", sondern sagen nur "good evening, welcome to oir hoise", und die Mutter setzt den Teekessel auf. Hier kommt es immer wieder vor, dass einer seine Wohnung und sein Hab und Gut verliert, und die Nachbarn sind es gewöhnt, das Unglück untereinander aufzuteilen. Jim scheint, wie man aus seinen Reden und Statements schließen könnte, der IRA zumindest nahe zu stehen, aber wir fragen ihn nicht danach. Seine Eltern sind es anscheinend gewöhnt, dass er immer mal Leute mitbringt, die vorübergehend untertauchen müssen. Mr. O'Kane, Jims Vater, ist arbeitslos wie alle hier im Katholikenviertel außer dem Pfarrer, und seine Familie müsste von den 5 £ Stütze pro Woche leben, wenn Jim nicht durch Milchaustragen ein paar zusätzliche Shillings verdiente. |
Längst war er aus dem Haus, als wir zögerten, den Arbeitslosen noch das Frühstücksbrot wegzufressen, aber Ausflüchte sind im Hause O'Kane sinnlos. Der Vater ist einer der wenigen Iren, die ihr keltisches Idiom noch fließend sprechen, und brachte uns ein paar Wendungen bei. Gegen 10 Uhr morgens verabschiedeten wir uns von unseren freundlichen Gastgebern, um wieder durch die Stadt zu stromern. Im Augustsonnenschein liegt sogar Belfast, von weitem gesehen, ganz friedlich in der grünen Landschaft, die Frauen gehen zwischen den Barrikaden einkaufen, die Kinder zur Schule, und die Männer zur Arbeit, sofern sie welche haben. Der Konflikt scheint vertagt, der Alltag hat einen Waffenstillstand erzwungen. Noch bevor sich wieder der abendliche Grauschleier von Hass und Argwohn über die Stadt senkt, nehmen wir Reißaus und stellen uns samt Rödelsäcken mal wieder an eine Ausfallstraße. Auch hier herrscht an Tramps kein Mangel, sogar freche Girls machen uns Konkurrenz und stehlen uns dreist die Schau. Durch lustloses, nur sporadisches Winken an unserer langen Wartezeit nicht ganz unschuldig, kamen wir erst am Abend vom Fleck, aber dafür wurden wir gleich über die grüne Grenze in die irische Republik geschmuggelt und beschlossen bei unserer Ankunft in Carlingford, das nun schon tagelang anhaltende gute Wetter zu einem richtigen Entspannungsurlaub am Meer zu nutzen. An einer schönen Stelle am Meeresufer, mit Blick auf Fischerhafen, Burgruine und verfallene Klostergemäuer, errichteten wir unser ambulantes Hotel und legten uns müde, aber zufrieden in unser Stoffhaus. |