MIT WILDEM AFFENZAHN....

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.... prescht das Taxi durch die nächtlichen Vororte von Colombo, dass Frank die Augen schließt und die Nase auch gleich mit, denn die Verkehrssuppe ist äußerst dick und bleirußduftig. Als einzige beiden Verkehrsregeln, an die sich die meisten Motoristen halten, gelten hier anscheinend Linksverkehr und Vorfahrt des Stärkeren, ansonsten fährt man eben drauflos. Vom Airport bis Colombo City sind es rund 30 km, und der mancherlei Abenteuer gewohnte Frank kam schweißgebadet am Ziel an und gab dem Rennfahrer aus Dankbarkeit, dass seine Knochen noch heil waren, noch 2 $ Trinkgeld obendrauf.
Frank und seine tapfere Begleiterin Ka sind ja schon in Napoli, Tunesien und Madagaskar selbst gefahren, aber nach dieser ersten Begegnung mit dem lankesischen Verkehr kamen ihm ernste Bedenken, ob er sich wirklich einen Wagen mieten solle. Alle Guidebooks raten davon ab, man mietet sich besser gleich einen Chauffeur mit dazu. Schließlich ist die Chaussee nicht nur Schauplatz einer erbarmungslosen Rallye aller Verkehrsteilnehmer, sondern auch bevorzugter Aufenthaltsort von Hunden und Rindviechern, lebensmüden Fußgängern und lichtlosen Radfahrern mit Enkelkind vorne und Oma hinten drauf, und an der Wotanshatz beteiligen sich Myriaden von Dreirad-Tuktuks und Knattermännern, denn ganz Colombo scheint zwischen Zentrum und Airport unterwegs zu sein. Alles schäumt wildbachartig durch die ampellose Finsternis, bis auf einmal eine Rostrakete mit Fernlicht auftaucht und sich rücksichtslos und ungebremst durch den Stau drängt. Die Busse sind echt die allerstärksten, und wem sein eigenes Vehikel lieb ist, der kuscht vor dem heranröhrenden Omnigetüm, dessen Beulen und Kratzer von etlichen siegreich absolvierten Zweikämpfen künden.


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Als hätte er das Lonely Planet Guidebook gelesen, klemmt sich ein junger Mann an Frank und sagt sein im Reiseführer verzeichnetes Sprüchlein auf:

"Woher kommen Sie? Wie gefällt Ihnen Sri Lanka? Sind Sie schon lange hier?"
Da er weiß, wie es dann weitergeht, verstellt Frank sich nicht, sondern outet sich freimütig als Greenhorn, das zum ersten Mal zu Fuß sein Hotel verlässt.
"Ich arbeite in Ihrem Hotel, habe gerade Schichtende und bin auf dem Heimweg. Heute ist Sonntag, da ist im Sowieso-Tempel gerade ein Fest, das sollten Sie nicht versäumen."
Er hält sich genau an das im Reiseführer beschriebene Manual. Natürlich findet Frank Feste grundsätzlich hochinteressant.
"Ja, und den Baby-Elefanten dort müssen Sie gesehen haben. Nur ist es etwas weit von hier, man nimmt besser ein Tuktuk."
Das sind die Dreiradtaxis, die
allgegenwärtig sind wie die Ameisen im Hotelzimmer.
An der nächsten Kreuzung nehmen wir die Straße nach links.
"Nein nein, Sie müssen nach rechts gehen und ein Tuktuk nehmen!"
"Ich sehe mir das Fest am Nachmittag an."
"Nein, das ist um die Mittagszeit zu Ende", sagt er mit Nachdruck und winkt ein Dreirad herbei.
"Bitte, steigen Sie ein", sagt er, als müsse er Begriffsstutzige zu ihrem Glück zwingen.
"Fahren Sie nur alleine. Sie sind sicher müde von der Arbeit und wollen schnell nach Hause. Wir danken sehr für Ihre Freundlichkeit."
Er kann es nicht fassen. Anscheinend kommt es nicht oft vor, dass neu angekommene Greenhorns sich nicht von Tempelfest und Elefantenbabys einwickeln lassen.
"Sie versäumen eine Riesenattraktion, Sie werden es bitter bereuen, kommen Sie, einsteigen!"
In seiner Stimme schwingt Panik mit. Aber Frank hat den Stadtplan studiert und weiß, wo der Tempel liegt, den er genannt hat. Vom Hotel aus 800 m, aber von hier aus, um den großen See herum, ist es ein Umweg von knapp vier Kilometern.
"Danke vielmals, aber ich sagte doch, dass ich mir das Fest ein andermal ansehe, ich habe wirklich heute Vormittag in Pettah eine Verpflichtung und kann Ihnen leider keine Gesellschaft leisten."
Der Ärmste. Anstatt auf Kosten naiver Ausländer zu einer Taxifahrt mit lukrativer Provision zu kommen, muss er auf eigene Kosten mit dem Blechtaxi zu seinem Lauerplatz in der Nähe des Hotels zurückfahren. "Touts" nennt man solche Geier auf Englisch, die in der Nähe jedes größeren Hotels herum
lungern. Sie stecken mit der Dreirad-Mafia unter einer Decke und verleiten ahnungslose Touristen dazu, mit einem möglichst weiten Umweg irgendwohin zu fahren. Von dem Driver kriegen sie ein paar Rupien Provision.
Frank will natürlich nicht nach Pettah, sondern sich das historische Zentrum von Colombo ansehen. Der Sonntag ist die große Chance, ohne Asthma zu bekommen in der Stadt rumzurennen, denn da ist etwas weniger Verkehr. Es stört wenig, dass den bleichen Fremdlingen aus jedem der unablässig heranknatternden Threewheeler ein "Taxitaxi!" zugebrüllt wird, als wüssten sich Ausländer ihrer Beine nicht zu bedienen, und dass jeder zweite Mensch, der ihnen begegnet, was verkaufen, eine Attraktion zeigen, Geld wechseln, garantiert echte Glas-Saphire zum einmaligen Schnäppchenpreis offerieren möchte, das gehört eben mit zum Geschäft. Die Leute wollen von der Dummheit der Touristen leben und leben davon offenbar nicht schlecht. Außerdem kennt Frank das von vielen anderen Ländern; hier lassen sie wenigstens sofort von dir ab, wenn du "nein danke" sagst und weitergehst.
Es gibt auch Tricks, mit denen man den "hassle" etwas reduzieren kann. Wenn einer allzu hektisch auf ihn einredet, antwortet Frank immer nur freundlich lächelnd "yes", auch auf die Standardfragen "where do you come from" und "what is your country". Früher oder später kommt der Mensch dann auf die Idee, dass der Fremde offensichtlich kein Englisch kann oder reif ist für die Klapsmühle. Nicht schlecht geraten, denn beides trifft mehr oder weniger auf Frank zu.
Den Taxisten entgeht man leicht, wenn man auf der Straßenseite geht, auf der die Autos von vorne, im Gegenverkehr angetuktuckert kommen.


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Colombo ist eine Bandwurmstadt, die sich von Katunayaka im Norden, wo der Airport liegt, bis nach Panadura im Süden über gut 60 km am Meer entlang hinzieht. Das eigentliche Zentrum ist eine kleinere Ausgabe des Bandwurms und in Arrondissements eingeteilt, die sowohl Nummern als auch Namen aufweisen. Franks Wohnort für die ersten Tage liegt im Arrondissement COL2, das Slave Island
heißt, weil es durch die beiden Beira-Seen und die dazugehörigen Kanäle und Flüsse auf allen Seiten von Gewässern umgrenzt ist. Hier hielten die Weißen früher ihre Sklavenmärkte ab, weil Sklaven angeblich nicht schwimmen können und somit am Entlaufen gehindert waren. Im Norden schließen sich die Altstadt COL1 (Fort) und das islamisch angehauchte Bazarviertel COL11 (Pettah) an, im Süden das Geschäftsviertel COL3 (Kollupitiya) und im Südosten das Villenviertel COL7 (Cinnamon Gardens) an, und alle anderen Distrikte bis COL13 kann man guten Gewissens als Vororte bezeichnen.
Diese drollige Mischung von englischen und singhalesischen Namen ist typisch für Colombo, aber jetzt glaub bloß nicht, dass die Leute alle fließend Englisch sprechen würden. Das können nur die, die was von dir wollen, die Touts. Oder die Leute im Service-Sektor, in Hotels und Restaurants. Ansonsten ist es besser, dir die Namen der Stadtteile zu merken. Oder du steigst in den Bus Nr.101, der fährt von Pettah aus durch alle genannten Stadtteile und dann noch weiter bis Mt.Lavinia, eine richtige Stadtrundfahrt, und kostet 15 Rupien pro Fahrt und Fahrgast, das sind 10 Eurocents.
Aber von Slave Island zum alten Fort, dafür braucht man keinen Bus, es sind auch zu Fuß nur zehn Minuten und 26 "Taxitaxi"-Rufe. Und wenn dir das historische Cargills-Kaufhaus, das Dutch Hospital (das heute chique Boutiquen und schnieke Restaurants enthält) oder der alte Uhrturm, dessen Glasdach mit einer Funzel drin notfalls als Leuchtturm verwendbar ist, nicht exotisch genug erscheinen, geh mal ans Meer zum buddhistischen Tempel Sambodhi Chaitiya. Der ist zwischen Hafen, Präsidentenpalast und Gardistenkasernen dermaßen eingeklemmt, dass es keinen Platz für die obligatorische, glockenförmige Pagode (auf singhalesisch Dagoba) mehr gab. Der findige Architekt hat die Dagoba deshalb auf Stelzen gestellt, sowas sieht man auch in Sri Lanka nicht alle Tage!  


laxmi   Lakshmis kleines Srilanka-Lexikon 
Frage:            Warum heißt Sri Lanka eigentlich Sri Lanka ?
Lakshmi:       Früher    nannte    man    es    Ceylon.    Das    kommt   vom niederländischen "zeeland", das die Einheimischen "seilan" aussprachen und von den Briten dann Ceylon geschrieben wurde. In unserer Sprache heißt die Insel aber seit alter Zeit Lanka, das bedeutet "bewohnbare Insel", und das davorgestellte Sri ist ein Honorifikum, mit dem wir unserer Heimat Respekt erweisen. Man könnte es mit "unsere geliebte Insel" übersetzen. Nach der Unabhängigkeit wurde dieses Wort die offizielle Landesbezeichnung. "Ceylon" existiert heute nur noch als Markenzeichen für guten Tee.


Am Meer entlang nach Süden ist "Galle face green", eine riesige Grünfläche, auf dem Stadtplan eingezeichnet. Aber diese gallegrüne Fläche ist kein lauschiger Palmengarten, wie Frank sich das so vorgestellt hatte, sondern eine weite, graubraungrüne Wiese, wo eine steife und sehr feuchte Brise vom Meer her Wolken von Gischt und Staub aufwirbelt, aber es ist die Spielwiese von ganz Colombo. An der Strandpromenade reihen sich Popcorn- und Limonadenverkäufer, Papierdrachenhändler und Eiskrembuden aneinander, der Himmel über der Wiese ist voller Papierdrachen, die Groß und Klein in kindlicher Freude vor der Hochhauskulisse der Fünfsternhotels und Congress Centres aufsteigen lassen. Hier wuseln Tausende Familien, Singhalesen, Tamilen, Muslime, Christen und Touristen durcheinander, Männer im Sarong, Mädchen in engen Jeans, schwarz verschleierte Matronen, indische Saris und Rucksack-Piepel, und hier, in der riesigen Menschenmenge, bist du ungestört von Touts und Taxisten, kannst dich auf die Mole hocken und den Leuten zusehen, und keiner will aus dir Dollars herausholen oder dich zu Safaris und Baby-Elefanten abschleppen. Hier, auf den halb zertrampelten Rasenresten, ist auch die Tochter aus Elysium anzutreffen, alle Menschen werden Brüder, wo ihr sanfter Flügel weilt.

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Selbstverständlich ist das freilich nicht. Auf diesem sehr dicht besiedelten, überwiegend flachen, wasserreichen und fruchtbaren Eiland wurde bis vor sechs Jahren noch Krieg geführt. Es war eine kurzsichtige Politik von Kandidaten aus der singhalesischen, buddhistischen Bevölkerungsmehrheit, immer mehr Rechte für die Singhalesen einzufordern, die eigene Sprache und Schrift zu stärken, den lästigen Englischunterricht nahezu abzuschaffen und die vor allem im Norden heimische tamilische Minderheit von lukrativen Posten und vom Beamtenstand auszuschließen, um die Wählerstimmen der singhalesischen Mehrheit zu gewinnen. Dies provozierte geradezu den Aufstand der aus Indien eingewanderten, hinduistischen Tamilen, die ihre eigene Sprache und Schrift haben. 26 Jahre dauerte es, bis der auch mit Terror und großer Brutalität geführte Aufstand niedergeschlagen war. Wo immer Frank hinkam, auch im tamilischen Norden, waren deutliche Bekenntnisse zu friedlichem Zusammenleben, zur Absage an Gewalt und Terror und zur Respektierung der Rechte aller Minderheiten zu hören.
"Wir haben alle den Wert des Friedens neu schätzen gelernt, niemand will zurück zu Gewalt und Krieg", sagten viele Leute, mit denen Frank kommunizieren konnte. Ihm kam Sri Lanka nach einigen Wochen tatsächlich als das friedlichste Land vor, das er je besucht hatte. Kein streunender Hund auf der Straße wurde verjagt, keine schlafende Katze aus einem Tempel voller Pilger vertrieben, niemand scheuchte den gottlosen Fotofrank aus seinem Tempel. Die Menschen und die Religionen scheinen sich hier derzeit halbwegs zu vertragen.

Eine sehenswerte Attraktion des buddhistischen Repertoires ist das Meditationszentrum Seema Malakaya, das von dem bekanntesten modernen Architekten Sri Lankas, Geoffrey Bawa, entworfen wurde und im südlichen Beira-See auf dem Wasser zu treiben scheint. Traditionelle und moderne Elemente sind in diesem schlichten, aber eleganten Bauwerk harmonisch miteinander verbunden.


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Im selben See schwimmen zahllose Pelikane, Tretboote und ein rundes Inselchen, durch einen Steg mit dem Ufer verbunden. Man muss kein Gelehrter sein, um zu erkennen, dass diese Insel der Nr.1 Treffpunkt für Liebespaare ist. Es sind so viele, dass man meinen könnte, für andere Leute sei der Zutritt verboten. Frank fand kaum ein Plätzchen im Schatten und hockte sich schließlich zu einer Wildgans, die am Ufer ihren Mittagsschlaf hielt und sich durch seine Nachbarschaft nicht im Geringsten stören ließ. Die Tiere hier sind offenbar wirklich keinerlei Streichen übermütiger Jungs ausgesetzt, im Gegenteil. Es dauerte nicht lange, da brachte ein älterer Mann, der am Ufer in einer Mampfbude seinen Mittagscurry gegessen hatte, den restlichen Reis, in Zeitungspapier eingewickelt, und spendierte ihn Franks Nachbarin, der Wildgans. Auch ein Iguana fand Geschmack an dem Leckerbissen, dessen Großteil allerdings die dreisten Krähen erbeuteten, weil die Wildgans sich nur mit schwachem Appetit am großen Reisfressen beteiligte und dann bald gemütlich weiterdöste.
Frank wünschte sich, diese buddhistische Gelassenheit hielte auch dann an, wenn sich die Leute ans Steuer ihres Vehikels setzen, aber das noch wenig erforschte Phänomen, dass Menschen, sobald sie hinterm Lenkrad hocken,
sich in blutrünstige Hooligans verwandeln, ist auch von europäischen Autobahnen her bekannt und wird deshalb hier nicht näher ausgeführt. Man muss zur Entschuldigung für Franks Unruhe nur bedenken, dass die Entscheidung, ob er mit seiner Ka im eigenen Wagen durch Sri Lanka reisen will, oder per Bus, Bahn oder gar mit Chauffeur, immer näher rückte und ihm seine Friedenseuphorie zu verderben drohte. Aber Ka malte ihm anschaulich aus, dass sie ohne eigenes Auto immer das Gepäck beaufsichtigen müssten, einen Schwafelguide mit dabei hätten, der sie zu seinen Kommissions-Geschäften lotst anstatt zu einem Felsenbuddha in abgelegener Einsamkeit, dass keine Hotels vorgebucht sind und man damit irgendwelchen Kommissionsbuden ausgeliefert wäre, und dass für den Privatchauffeur schließlich auch Kost und Logis zu berappen wäre, anstatt die Dollars selbst zu verfressen.
Wer kommt schon
an gegen solche intelligenten Argumente?
Bald darauf hockten die beiden deshalb in einem lauschigen Garten, in dessen Mitte sich das schlichte Büro einer der beiden Autovermietungsfirmen von Colombo befand.
Der clever aussehende junge Manager sah Frank an, als sei der ein potenzieller Selbstmörder.
"Selbst fahren? In Sri Lanka?", wiederholte er gedehnt meine Worte. "Uns steht derzeit leider kein Wagen zur Verfügung, alles ausgebucht."
Er hat sicher Mitleid, das kann Frank verstehen. Die Absage bedeutet in solchen Ländern allerdings nichts. Man muss nur einen kleinen Köder auslegen.
"Das ist sehr bedauerlich, denn wir würden den Wagen nicht nur für ein Wochenende, sondern bis zum Monatsende mieten, also 24 Tage lang. Wir werden uns wohl an AVIS wenden müssen."
Das hättest du mal sehen sollen, wie sich der Mensch auf einmal verwandelte und ein Geschäft witterte.
"Ist Ihnen ein großer oder mittelgroßer Wagen, mit oder ohne Automatik lieber ?"
Zuvorkommend, ja liebenswürdig lächelnd sprach er diese goldenen Worte.
Frank konnte sich die Bosheit
nicht verkneifen zu bemerken, dass dies ja keine Rolle spiele, wenn ohnehin alles ausgebucht ist.
"
Wir sind darum bemüht, unsere Kunden nach Kräften zufrieden zu stellen. Ich arrangiere Ihnen etwas, wir haben noch Schwesterfirmen und Beziehungen...."
Na, siehst du. So läuft das. Es kam Frank aber vor, als hätte der Businessman größte Mühe, ein spöttisches Lächeln zu unterdrücken, als er meinte, dass Frank für Blechschäden und Schrammen bis zu 250 $ selbst aufkommen müsse. Nur größere Schäden seien selbstverständlich von der Versicherung gedeckt. Er schien an Franks Fahrkünsten zu zweifeln. Aber Recht hat er ja. Der hiesige Verkehr ist ein grauenhafter Alptraum. Die Leute fahren wie die Autoscooter auf der Kirmes.
Mit doppelter Aufmerksamkeit sah sich Frank auf dem Rückweg zur Bushaltestelle, wo ein echter Hingucker, die moderne Architektur des National Theatre of Performing Arts, zu entdecken war, die Verkehrsführung in Colombo an und sah genau zu, wie der Bus volle Pulle durch den Nachmittagsstau pflügte und wo er abbog. Auch hielt er sicherheitshalber Ausschau nach Tankstellen und Verkehrspolizisten, man weiß nie, wozu das nützlich sein kann, wenn man selber auf einem fremden Planeten autoskootern soll. 


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"Ich arbeite als Ingenieur im Hafen, habe gerade Schichtende und bin auf dem Heimweg. Heute ist Mittwoch, da ist im Sowieso-Tempel gerade ein Fest, das sollten Sie nicht versäumen."
Kommt Frank schon wieder bekannt vor. Aber das ist ein anderer Typ als beim letzten Mal. Na, dann braucht sich Frank auch keine neue Antwort auszudenken.
"Danke vielmals, aber ich habe wirklich heute Vormittag in Pettah eine dringende Verpflichtung...."
Also Pettah, das ist nicht sonderlich attraktiv für Leute, die sich unter Urlaub Palmen, Sandstrand und Cocktailbars vorstellen. Pettah, das sind enge Gässchen voller Leute, die mit Flipflops, Vorhängeschlössern, Tragetaschen, Kokosnüssen und Multitask-Steckdosen handeln. Dazwischen noch Gemüsegeschäfte, Fisch- und Fliegenhändler, die dir die Fliegen als kostenlose Zugabe zum Fisch offerieren, Schlaglöcher, Pfützen, Imbissbuden, Drittweltgerüche und all der Wusel, der sich auf Fotos so pittoresk macht, aber nicht so angenehm ist, wenn man selber drin steckt. Schließlich liegen nahebei auch der Hauptbahnhof, von dem aus täglich mehrere Züge abfahren und anrumpeln, und
der dieselqualmige zentrale Busbahnhof, so dass das Menschengewühl stellenweise noch erheblich aufquillt. Halt deine Geldbörse gut fest, vor allem in der Menschentraube, die sich vor dem Kerl im Sarong unter dem schattigen Baum bildet, der aus Holzkisten verschiedener Größen eine Schlange nach der anderen herausholt und damit herumspielt, als seien es Elektrokabel.
"Den Nattern, Vipern, Kraits und Kobras hat er garantiert vorher alle Giftzähne gezogen," murmelt Ka, guckt sich
aber trotzdem mit einer Mischung aus Abscheu und Bewunderung die Reptilien an, genau wie die umstehenden Einheimischen, die quiekend zurückweichen, wenn der Fakir ihnen eine Brillenschlange zu nahe unter die Brille hält. Ka ist beruhigt, ihre ostasiatische Abneigung gegen beinloses Ringelgetier, nur mit der europäischen Abscheu gegen Spinnen vergleichbar, findet auch in Südasien ihre Entsprechung.
Ohne dass ihm etwas aus der Tasche gezupft worden wäre, flüchtet sich Frank aus dem Bazargetümmel in einen grünen Garten, denn in Pettah residierte zu Zeiten der niederländischen Besatzer ein Gouverneur, den die VOC (Vereenigde Oost-Indische Compagnie) installiert hatte. Und der Garten gehörte zu seiner Residenz, die heute ein Holland-Museum ist. Über Colombo verlief ein großer Teil des niederländischen Seehandels, der lange Jahre regelmäßig bis Batavia (Jakarta) und Celebes (Sulawesi) führte, zeitweilig aber auch weiter bis nach Nagasaki im fernen Japan.  


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Reizvoller als die holländischen Truhen, das Delfter Porzellan, die hölzernen Klompen, die schweren Himmelbetten und angegilbten Spitzenhäubchen, die heute das Häusel füllen, ist jedenfalls der grüne Garten mit Ziehbrunnen, um den ein schattiger Patio verläuft, wo man eine Weile verschnaufen kann von Mittagshitze und Auspuffmulk des Bazarviertels Pettah.
A propos Mittagshitze... Das Klima ist für Leute, die im August aus Japan kommen, eher angenehm, denn es wird morgens und abends etwas kühler als in Tokyo. Trotz seiner relativ äquatornahen Lage (7° Nord), die ewigen Sommer bedeutet, wird es auch tagsüber selten heißer als 30 Grad, im Schatten natürlich. Wenn dir dabei aber die Sonne aufs Dachl brennt, siehst du schnell Fata Morganas von kalten Bierchen und Duschen. Dazu
bläst ein steifer Wind aus West vom nahen Ozean her eine für Europäer gewöhnungsbedürftige, feuchtheiße Saunaluft landwärts. Weiter im Inland ist es weniger windig und etwas trockener, aber die meisten Senken sind schon durch die Briten mit Staudämmen zu Wasserreservoirs umfungiert worden, die den starken Monsunregen auffangen und die Mosquitos vor dem Aussterben bewahren. So steht auch in der jetzigen trockenen Jahreszeit allerorts ausreichend Wasser zum Verbrauch und für die Landwirtschaft zur Verfügung. Wenn es in Colombo mal bewölkt ist und ein wenig tröpfelt, hast du das ideale Wetter zum endlosen Herumlaufen erwischt. Du musst nur dran denken, dass die UV-Strahlung auch durch die Wolken wirksam ist und so lange an jedem zweiten Tag ein langärmeliges Hemd mit Kragen tragen, bis deine Extremitäten sich farblich kaum noch von denen der Einheimischen unterscheiden. Andernfalls stehst du abends vor dem Spiegel im Badezimmer und siehst dich als österreichische Flagge vor dir stehen, rot-weiß-rot.
Da fällt dem Frank wieder der Sowieso-Tempel ein, der auf Sinhala (singhalesisch) Gangaramaya heißt, mit seinem Fest und seinem Baby-Elefanten. Der ist so nah, da kann man auch zu Fuß hingehen, ohne vier Kilometer Umweg mit einem Chauffeur und einem Quassel-Tout im Blechtaxi. Man braucht nur am Quartier der Heilsarmee entlang zu gehen und dann statt zum Meditationszentrum auf dem Liebespaar-See die Straße nach links zu nehmen bis dahin, wo viele Busse halten und einige übertölpelte Neulinge aus ihren Threewheelers steigen. Da ist nämlich der Eingang des Tempels Gangaramaya. Frank kam gerade rechtzeitig zu einer Konferenz der Buddhas von Sri Lanka, die in einer ausgeklügelten Sitzhierarchie Platz genommen hatten.


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Einer hob die Hand zum Gruß, ein anderer grinste metallisch und wies mit der Hand nach unten, um Frank daran zu erinnern, dass er gefälligst die Schuhe ausziehen sollte. Allen Heiligen und Göttern, ob hinduistisch oder buddhistisch, darf man sich nur unbeschuht und hutlos nähern, denn behüten sollen dich ja Buddha und Konsorten. Bevor Frank von der schweigsamen Versammlung das Wort erteilt wurde, kam ein Mönch und drückte ihm eine Spendenquittung in die Hand, 200 Rupien. Ka bekam auch eine. Dass er etwas gespendet habe, war Frank nicht bekannt.

"Ist das die Eintrittskarte ?" fragte er erstaunt.
"Tempel nehmen keinen Eintritt," sagte der Orangekittel. "Die Spendenbox ist da drüben."
Dann war er wieder weg. Na gut, die Einheimischen spenden auch alle ihre 10 Rp, da will Frank sich nicht beklagen, dass er samt Ka hier als Research Team ebenfalls was beitragen solle.
"Quatsch, behalt das Geld. Die Bonzen sind das geldgierigste Geziefer auf Erden, gleich nach den Drogenbossen", hörte er Ka neben sich brümmeln. "Die sind alle rundlich und wohlgenährt wie Bodhidharma persönlich und leben prächtig von den Spenden der Gläubigen. Und von uns Ausländern nehmen sie das Zwanzigfache. Wir zahlen nur, wo es unumgänglich ist. Schließlich geht es uns hier weniger um Erleuchtung als um Kunst."   
Jetzt weißt du, warum Frank immer in Kas Begleitung zu reisen pflegte; sie ist nämlich bereits ziemlich erleuchtet.
Mit Kunst haben die quietschbunten Gemälde und Skulpturen im Tempelinnern allerdings nicht viel gemeinsam; einige Blechleuchter in Form fünfköpfiger Kobras, eine weiße Dagoba in Glockenform, die aber bei allen Tempeln von Nepal bis Laos gleich aussieht, und ein Raum, in dem, Frank traute seinen Augen kaum, nur durch ein seitlich offenes Dach und eine vor Zugriffen bewahrende Glasbarriere geschützt, Schreibmaschinen aus den 50er Jahren, alte Leicas, Grammophone, Nähmaschinen, Kurbeltelefone und koffergroße Computer der ersten Generation wild übereinander gehäuft vor sich hinrosten, vom Wind gezaust, von Staub überdeckt und von Spinnen bewohnt. Ein Antiquariat voller Schätze, Sachspenden früherer Generationen...!  
Im Hof, unter einem großen Bodhibaum, befindet sich eine Art Jauchegrube mit etwas Wasser drin, und da steht er, angekettet und hungrig, der arme traurige einsame Baby-Elefant, für dessen irdisches Wohlergehen Frank beinahe ein langes Sutra gebetet hätte. Wahrscheinlich träumt er von dichtem Urwald und acht Stunden pausenlosem Blättermampfen, anstatt sich hier in seinem lauwarmen Plantschbecken von Touristen befummeln und von Mönchen zum Fasten abrichten zu lassen. Die verlangen übrigens sogar fürs Elefanten-Begrabschen Geld. Genauer gesagt, Spenden.

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Von dem demokratischen Drachenspielplatz Galle face green an beginnt die Galle Road in Richtung Süden. Die heißt nicht deswegen so, weil der höllische Dauerstau aus zweitaktig stinkenden Tuktuks, bulligen Bussen und röhrenden Trucks dir schwer auf die Galle geht, sondern weil es die Landstraße in Richtung Galle, der Kapitale des Südens, ist. Es handelt sich sozusagen um den Kudamm, die Champs-Élysées oder die Ramblas von Colombo, die Längsachse, um die sich die Stadt wickelt, an der ALLE wichtigen Geschäfte und Firmen liegen.
Also, die dreirädrigen Motor-Rikshas sind die größte Landplage seit der Erfindung des Zweitaktmotors, es gibt davon vermutlich mehr als Sterne in unserer Galaxie. Sie quetschen sich in jede Lücke des motorisierten Tatzelwurms, verknattern, behupen und vermiefqualmen die wenigen Passanten und sogar die Läden längs der Avenue, und wenn man nicht nach einer halben Stunde Shopping mit einer akuten CO2-Vergiftung tot umfallen will, bleibt dem geplagten Besucher nur die Flucht in ein gepflegtes Café oder Bistro in einer stillen Seitenstraße. Hier kannst du beruhigt auch eine Eiscrème ordern, wovon Frank dir etwa in den Gassen von Pettah dringend abraten würde, sofern du nicht wild bist auf Magenrevolution oder Colombo-Quickstep.
Es fällt schnell auf, dass in Colombo irgendwie die mittlere Preisklasse fehlt. Du kannst mit dem Rostibus für ein paar Rupien durch die Stadt röhren und in Pettah für 300 Rp satt werden, musst aber dein eigenes Besteck mitbringen, weil die Einheimischen mit den Fingern essen. Du kannst auch im Supermarkt für 600 Rp deinen Bedarf an Lebensmitteln, Obst und Trinkwasser stillen, und in Guesthouses, bei denen du erst mal als Kammerjäger aktiv werden solltest, für nur 2000 Rp schon Bett und Ventilator mieten und kriegst noch dein Frühstücks-Curry dazu. Dann kommt eine lange Leere, bis du in der Preisklasse von 220 $ fürs klimatisierte Hotelzimmer mit nach Frangipani duftenden Handtüchern ankommst,
20 $ für einen frisch gepressten Ananassaft und einen Eisbecher im schnieken Bistro, und ab 45 $ aufwärts für ein ordentliches Dîner mit Messer und Gabel hinblättern musst. Kurzum, es fehlt die bei uns überaus beliebte bourgeoise Mittelklasse. Dafür ist das Bistro, in dem Frank seinen Saft nuckelte, von Geoffrey Bawa entworfen, und sündhaft teure Zierkarpfen schwammen im blumenbetopften Bassin eines schattigen Patios. 
 
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Wie du den Frank kennst, pendelt der jetzt nämlich vom einen Extrem ins andere. Da wohnt er in einem Hotel, in dem auch die Delegation der Vereinten Nationen logiert, springt aber nach Verlassen des von Wachleuten hermetisch abgeriegelten VIP-Areals gleich in den nächsten 15cent-Omnibus, bevor die Touts ihm erzählen können, dass sie sich gerade zufällig auf dem Heimweg befinden und von einem Elefantenbaby-Tempelfest zu schwärmen anfangen, und stört sich nicht daran, wenn neben ihm ein weißhaariger Sikh mit Turban hockt, der Schaffner ihm Geldscheine herausgibt, die man nur mit Handschuhen anfassen möchte, und sich eine umfangreiche Matrone im Sari neben seinen Sitz stellt und ihren Unterleib lustvoll an seinen Ellenbogen reibt --- also das normale Volk, das stört ihn nicht. Die Leute sind genauso wie daheim im Sauerland, es gibt Stoffel und Gentlemen, grinsende Mädels und quäksende Babys, ungeduldige Drängler, schlitzohrige Schuljungs und gütige Muttis, und wenn ein dicker Bonze hereinkommt, steht der Fahrgast, der sich auf dem "Clergy"-Sitz niedergelassen hat, widerspruchslos auf und lässt den Orangekittel, der alle Verkehrsmittel kostenlos benutzen darf, da sitzen.
Irgendwie ist der Frank, wie er da auf dem löcherigen Sitz im allmählich voller werdenden Bus hockt, fehl am Platz. Er ist eben ein echter Mittelstandsvertreter, ein Bilderbuch-Bourgeois, der freilich im marmorgefliesten und teakholzgetäfelten Hotel mit seinen gammeligen Bluejeans und Gummischlappen ebenso fehl am Platz ist, wie ein Clochard durch die Lounge schlurft und über die Bleichlinge lästert, die sich morgens am Frühstücksbuffet auf Cornflakes und lapprigen Toast stürzen, obwohl hier in Colombo alle Curries und Beilagen aus ganz Sri Lanka zum Probieren zur Auswahl stehen und anstatt Muckefuck der beste Tee der Welt offeriert wird. Nö, der Frank, der eigentlich keinen Curryreis mag, wie er in Deutschland auf den Tisch kommt (Anm. der Redaktion: Da hat er ganz Recht!!!), weiß nach den ersten vier Frühstücken im VIP-Hotel immerhin, was man in Sri Lanka zum Frühstück isst, wie gut das Zeug schmecken kann und was man als Beilagen dazu bekommt. Und weil bei allem die Namen angeschrieben stehen, gilt er fortan als Experte für lankesische Küche und weiß auf Anhieb zwischen Appa (Crêpes aus Reismehl, die gewölbt gebacken und mit Ei gefüllt werden) und Indi appa (nudelförmige Beilage aus Reismehl, die zuverlässig jede Würzsoße der Curries aufsaugt) zu unterscheiden und merkt schon, dass es hier allenfalls Roti (brotartige Pfannkuchen mit 
eingebackenem Gemüse), aber keine Spur des beliebten indischen Naan-Brots gibt. Jedenfalls ist der Frank nicht gekommen, um einen Monat lang am Strand zu hocken und täglich nur Müsli mit Nutellamarmelade zu schlabbern, sondern Land und Leute kennen zu lernen, und dazu gehört zu allererst, dass man ausprobiert, was es hier so alles zu essen gibt. Für ihn sind vier Curries zum Frühstück an vier aufeinander folgenden Tagen ein neu aufgestellter persönlicher Rekord. Um ehrlich zu sein, hat er bisher noch nie auch nur zweimal hintereinander Curry gegessen, und zum Frühstück erst recht nicht. Aber was man hier Curry nennt, das hat mit dem Curryreis von Lüdenscheid so viel zu tun wie ein bengalischer Tiger mit deinem alten Hauskater.


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Nein, du Dodo, dem Frank haben sie nicht gleich bei der Ankunft eine Braut angedreht, aber wer meint, in einem Fünfsternehotel Land und Leute kennen zu lernen, der muss eben bei den pompösen
Hochzeitsgesellschaften des Geldadels anfangen. Immerhin kannst du an den Brautjungfern sehen, wie das Festgewand singhalesischer Ladies aussieht, und die Lakshmi hast du sicher auch gleich erkannt, die auf alle dummen Frankfragen in Lakshmis kleinem Srilanka-Lexikon geduldig antwortet. Frank hat nämlich schon wieder was zu fragen:
laxmi     Lakshmis kleines Srilanka-Lexikon   
Frage:      Geldscheine im Bus, der doch nur ein paar Rupien kostet?
Lakshmi:   Leider hatten oder vielmehr haben wir eine höhere Inflation als ihr bei euch zuhause. Geldscheine gibt es deswegen schon ab 10 Rupees (Rp), das sind gerade mal 6 Eurocent. Früher war das mal viel Geld. Aber ist es nicht auch ganz praktisch? Münzen sind hart und schwer, also ich finde Geldscheine besser. Ein bisschen verwirrend, das gebe ich zu, sind die zwei Serien, die alten und die neuen Scheine, die nebeneinander verwendet werden. Aber daran kann man sich doch gewöhnen, oder? Schließlich steht überall auch in arabischen Ziffern der Wert groß drauf.

Frank hätte die freundliche Lakshmi gern auch gleich gefragt, warum man außer ihm und Ka eigentlich in den Straßen von Colombo keine anderen Touristen sieht, während sie sich an Sehenswürdigkeiten und in teuren Cafés auffällig häufen, aber die Antwort weiß er nach vier Tagen auch selber. Von denen traut sich einfach keiner in den volkseigenen Groschenbus; entweder kommt am Morgen der Kleinbus, um sie gruppenweise abzuholen, oder sie haben ihren eigenen Wagen samt Chauffeur. Die mutigeren quetschen sich auch mal in ein Tuktuk, das Einheimische übrigens "Sri Wiela" nennen, wobei das Sri kein Honorificum ist, sondern die lankesische Version des englischen Three(wheeler); Tuktuk ist Touristensprech und kommt offenbar aus Thailand. Nichts gegen diese Blechfrösche, aber erstens inhalierst du darin die gesammelten Düfte der Chaussee in konzentrierter Form, zweitens kosten sie zwar nicht viel, aber doch das Zehnfache des Rostibus, und drittens kannst du dich, wenn da mal ein wohlgefüllter Omnibus oder tonnenschwer beladener LKW von hinten oder seitlich draufknallt, nur mit sehr viel Glück für den Rest deines Urlaubs mit dem Zusammenflicken deiner Knochen beschäftigen. Mit weniger Glück war das deine letzte Reise. Da ist Frank ein Bus doch lieber als das Dreirädchen, der sieht in dem unheimlichen Verkehr von Colombo noch am stabilsten aus und dürfte bei einem deftigen Crash eher zu den Siegern zählen.

wayside


Es ist natürlich kein Zufall, dass Frank schon wieder seinem Alptraum des Colombo-Verkehrs verfallen ist. In der Tiefgarage steht nämlich ein Toyota Corolla Automatic, nicht das allerneuste Modell und mit ehrlichen 188 000 km auf dem Zähler, aber Frank überprüft gerade, ob wenigstens alle vier Räder dran sind, Licht, Blinker, Scheibenwischer und andere Apps funktionieren und Luft im Reserverad ist; sogar ein Wagenheber-Set ist drin und die Aircon bläst auf Kommando mit arktischer Kraft. Ein paar lockere und gedellte Zierleisten, die Pneus recht abgefahren, aber ansonsten gibt es eigentlich an dem Vehikel, das der Vermieter wie bestellt hergebracht hat, nicht viel auszusetzen, außer dass der Tank leer ist.
Dass Toyotas in Sri Lanka auch mit leerem Tank fahren, hält Frank für
eher unwahrscheinlich, weshalb er beim ersten Versuch des eigenhändigen Eintauchens in die Abgasflotille die nächste Tankstelle ansteuert und das Ding erst mal volllaufen lässt. Der Sprit ist keinen cent billiger als in Lüdenscheid! Ja, wie ist es denn da möglich, dass ganz Colombo motorisiert und pausenlos unterwegs ist?  Eines der Wunder des gütigen Buddha, anders kann man sich das nicht erklären.
Es dauert keine Stunde, bis Franks schönes Auto seinen ersten Kuss abbekommt. Im Dauerstau an der großen Ausfallstraße nach Norden, in Richtung Airport, als sich der Blech-Lindwurm gerade wieder einmal in Bewegung setzt, drängt sich ein Lieferwagen links (! --- Môssieu, hier gilt LINKSverkehr!!!) an Frank vorbei und quetscht sich in eine Lücke, die aber zu schmal war. Tziiing, sagt es, ein leichtes Ruckeln, und schon sind beide Autos von der liebreichen Begegnung gezeichnet. Wegen so
einer Schramme hält kein Lankese an, und Frank überlegt schon, in welchem Zustand der Mietwagen wohl nach 24 Tagen, wenn überhaupt, in Colombo ankommen wird, aber mit Stolz darf er jetzt schon verkünden, dass dieser flüchtige Streifschuss, wenige cm lang neben dem Blinker, der einzige Orden war, den man der alten Blechkiste auf ihrer gesamten Odyssee umgehängt hat.
Nach 35 km war Frank in Negombo, dem ersten größeren Ort außerhalb der Stadt, und ehrlich gesagt, weiter wollte er heute nicht mehr fahren. Er benötigt sein Nervenkostüm noch eine Weile. Negombo ist ein Katzensprung vom Airport aus, der erste halbwegs ölschlierenfreie Strand, und deswegen reihen sich hier die Beach hotels aneinander wie an der Costa Brava. Frank fand Obdach in einem adretten, modern und sauber wirkenden Häuslein, das keine Sicht aufs Meer und keinen eigenen Strand hat, denn in den anderen, rockefellerteuren Hotels ist in Negombo keine Pritsche frei. Da logieren alle Reisenden, die eigentlich auf die Malediven wollen oder aus sonst einem triftigen Grund für Sri Lanka nur zwei oder drei Tage erübrigen können, und dann juckeln sie wieder zum Airport und weiter nach Chennai, das früher Madras hieß, oder nach Malé.
Das erste, was dem Frank in der Lobby begegnete, war --- schon wieder eine Braut. Also, die Leute heiraten hier, sag ich dir! Frank hat noch nie so viele Hochzeiten erlebt. Und da geht richtig was ab, mindestens ein halber Tag allein für die Fotografen, und wenn Frank sich bei den Paparazzi mit einreiht, posieren Braut und Jungfern auch für ihn mit jenem Dauerlächeln, das für diesen Tag Vorschrift ist. Mehr gibt es in Negombo allerdings nicht zu sehen, es sei denn, man hat noch keinen Fischmarkt und Fischerhafen erlebt. Die Badegäste verlassen ihre Hotels nur in Richtung Kolibakterienstrand, und wenn sie versehentlich mal in die falsche Richtung laufen, stehen sie auf der schmalen und verkehrsreichen Landstraße, die von Tuktuks und den üblichen Safari-Glasbodenboot-Whalewatching-Anbietern und Glasperlenjuwelieren gesäumt ist. Frank hat sich kaum aus seinem Autositz geschält und tapert wie auf Gummibeinen einher, da überfallen ihn schon die Taxitaxi-Rufer, aber man muss ja irgendwann auch mal seine eigenen Gliedmaßen in Bewegung setzen.

braut2


Nein, keine weiteren Bräute, das verspreche ich dir. Aber auf andere Attraktionen wartet Frank bisher vergeblich. Der angekettete, krank und halb verhungert aussehende Elefant auf dem brach liegenden Grundstück, den eine Bande von Blondköpfen fotografiert, als handle es sich um Sri Lankas next top model, kann es ja kaum sein. Und bengalische Tiger suchst du in Negombo vergebens. Da musst du nach Duisburg in den Zoo gehen. Ein attraktives Restaurant war auch nicht zu finden, die Feriengäste dinieren offenbar alle in ihren Hotels, wo es Pasta und Pizza, Paella, Fish'n'chips und Schnitzel gibt, und Frank weiß jetzt auch, warum die Lankesen ihr Curry alleine essen müssen: Es steht (grundlos) im Verdacht, scharf gewürzt zu sein.
Der riesige Butt, den er am Abend im Hotel vorgesetzt bekam, war so gründlich gegrillt, dass er steinhart und strohtrocken war. Daher die lange Wartezeit, obwohl Frank und Ka die einzigen speisenden Gäste auf der angenehm luftigen Dachterrasse waren. Und etwas zu salzig für ihren Geschmack, aber das erlebten sie noch öfter und merkten, dass die hiesigen Köche sich doch besser auf Curries verstehen als auf Cuisine méditerranée. Aber etwas Lankesisches kam auf der Hotelspeisekarte nicht vor; Frank ist sicherlich in diesem Jahrzehnt der einzige fremdländische Gast gewesen, der nach derlei Ausschau hielt. Immerhin waren Obst und Salat, in Fülle dazu gereicht, ein sehr großer Trost.
Und die Rallye geht weiter, sag ich dir. Zu Franks großer Erleichterung
wird der Verkehr in der eintönigen, flachen Palmenzucht, die sich zu beiden Seiten der Chaussee bis zum Horizont ausdehnt, ein wenig lockerer. Dafür queren vermehrt irgendwelche Viecher die Piste. Ungeklärt ist, weshalb Hunde immer gerade dann, wenn Frank auch mal einen Affenzahn zulegt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen dringenden Termin haben. Vielleicht sollte er Lakshmi danach fragen.
Das Straßenchaos in Chilaw ließ Frank schon fast kalt, denn schließlich hatte er Colombo überlebt. Und zu seiner Verblüffung gab es sogar einen deutlich sichtbaren, dreisprachig (singhalesisch, tamilisch und englisch) beschrifteten Wegweiser nach Munesvaram, das sich gleich am Ortsausgang an Chilaw anschließt. Da gibt es was zu sehen, und zwar einen hinduistischen Tempel, den man Kovil nennt. Aber nicht irgendeinen, sondern DEN Kovil des Nordwestens, eine bedeutende Pilgerstätte, es kommen Hindus aus ganz Sri Lanka hierher, um vielarmige und -köpfige Gottheiten, affengesichtige Hanumans und elefantenrüsselige Ganeshas zu verehren.

munesvaram


Da gibt es erst mal ein Ritual nur für Frank. Er nähert sich dem heiligen Bau ganz unbefangen, da zupft ihn einer der Blumenhändler am Ärmel.
"No shoes allowed inside the temple", sagt er. Also, manche Gottheiten sind ziemlich anspruchsvoll. Frank packt seine Gummilatschen in die Schultertasche.
"No shoes allowed inside the temple", insistiert der Mensch und macht deutlich, dass Schuhe auch als Tascheninhalt die heiligen Kühe beleidigen würden. Natürlich weiß er Abhilfe.
"Ihr könnt die Schuhe für einen geringen Betrag bei mir abstellen bis nachher."
So ein Schluri! Mit den Blumen, die er den Gläubigen als Opfergaben verkauft, wird er wohl nicht schnell genug reich. Frank tut so, als lege er seine Flipflops ins Auto, anstatt dem Schuhwächter ein Almosen zu spenden.
Natürlich verunsichert dieser Affront. Was darf man als Besucher in einem Hindu-Tempel, und was soll man lieber bleiben lassen? Frank dreht also erst mal eine demütige Runde, um die zahllosen Gläubigen nicht in ihrer Andacht zu stören. Und fromm sind die Leute! Der Papst in Rom würde blass vor Neid, sähe er die Pilger, die Blumen bringen, Öllampen opfern, Priester für irgendwelche Rituale mit Geldscheinen überhäufen, und wenn es ums Geld geht, würde sogar manch ein Limburger Bischof neidisch. Kein Seelenheil ohne Bargeld, das ist allen Religionen gemeinsam. Es fällt auf, dass die Gläubigen indische Tracht tragen, keine lankesischen Saris. Und Ka fällt auf, dass es fast ausschließlich Frauen sind, die zum Beten kommen. Sicher haben Frauen hier mehr Grund zum Beten als die Männer....
Eigentlich darf man so ziemlich alles. Rumlaufen, fotografieren, auch mit Blitz. Es ist wie bei den meisten Religionen. Wenn man nur richtig betet, fastet, seinen Turban richtigrum dreht, die Schläfenhaare oder den Bart wachsen lässt, die Schuhe im Tempel auszieht oder regelmäßig zur Beichte geht, koscher, halal und freitags kein Fleisch isst, an kindlichen Genitalien herumschnippelt und Frauen unterdrückt, kann man ansonsten sorglos sündigen, Kriege führen und Leute umbringen, die Götter sehen es mit Wohlgefallen.  
Ein schepperndes Getöse weckt Frank aus seinen theologischen Betrachtungen. Quietschende Flöten, Trommeln und Zimbeln stimmen ein und verkünden offenbar das jüngste Gericht. 
Frank sieht einen Umzug auf sich zukommen, der einmal die Runde um das Tempelinnere macht, ein Fackelträger vorneweg, ein Guru unter einem schirmförmigen Baldachin, und hinterdrein eine kleine Pilgergruppe in indischer Tracht. Die Band spielt in irgendeiner Ecke des Tempels, bis die Prozession wieder am Ausgangspunkt anlangt.

prozession

War ja ganz interessant. Und seine Schlappen hat Frank auch wieder an, ohne Verwahrungsgebühr.
Ein Stück weiter im Norden steht noch so ein Kovil, und weil 
Frank jetzt schon fast Experte ist, fährt er nach Udappuwa, ein ganz kleines Dörflein am Meer, wo das Ding zu finden sein soll. Eine Fahrt über sandige Pisten zum Meer hin, aber zunächst tauchen schwarzverhüllte Wesen und bärtige Kaftane auf und streben einer Dorfmoschee zu. Das Jammern des Muezzin, der zum Gebet ruft, verschluckt zum Glück der agnostische Motor, der genug damit zu tun hat, durch tiefe Löcher zu mahlen und Frank auf einer hölzernen, nicht allzu stabil aussehenden Brücke über einen schlammigen Fluss zu befördern. Von der Brücke aus sieht man den Kovil in der Ferne, er überragt das Fischerdorf wie der Kölner Dom die Rheinbrücke. Es ist schleierhaft, weshalb so ein Nest sich eine derartige Kathedrale zulegen musste. Die Welt ist voller Wunder.
Im Gegensatz zu der vorigen Pilgerstätte herrscht in Udappuwa Mittagsstille. Der Kovil ist geschlossen, auf dem ungepflasterten Vorplatz dösen ein paar weiße Kühe, die sandigen, asphaltlosen Straßen liegen siestahaft in der Sonnenglut, und die Figüren auf dem trapezförmigen Turm, der Kovils zu krönen pflegt, meditieren kunterbunt vor sich hin und scheren sich weder um Hitze noch um Kühe noch um Frank Fotoheimer.  
Wer keine Herberge vorgebucht hat, muss sich frühzeitig umsehen, wo er unterkommt. 
Frank will es auf der Halbinsel vor Puttalam versuchen und nach Kalpitiya fahren. Nach der Abzweigung in Palavi macht ihm das Autofahren zum ersten Mal Spaß in Sri Lanka. Kaum Verkehr, aber eine breite, gut ausgebaute und glatt asphaltierte, ja geradezu nagelneu anmutende Chaussee, da kann er mal ein bisschen Stress ablassen. Mit so einem Affenzahn kommt man in einer halben Stunde nach Kalpitiya. Am Südrand der Lagune stehen Windräder wie bei Husum, also, hier sieht die Insel beinahe aus wie Schleswig-Holstein. Nur dass hier überall Palmen wachsen, aber das wird dank Klimawandel sicher auch in Schleswig-Holstein nicht mehr lang dauern.


udap kovil


Es ist natürlich kein Zufall, dass diese Halbinsel ohne Fortsetzung nach Irgendwo so aufgemotzt worden ist. Die Regierung braucht Geld, und Touristen sind für ein Land, das außer Teebeuteln nicht viel zu exportieren hat, eine gern gesehene Einnahmequelle. Also wird die Halbinsel gerade mit Infrastruktur bestückt, um Investoren und Hoteliers anzulocken. Die Fischer sehen es ungern, dass sie auf Threewheeler und Souvenirhandel umschulen müssen, aber wenn es nun mal vom Government beschlossene Sache ist, lässt sich nichts machen, denn das Land hat Schulden, sehr hohe Schulden, in China. Eine andere Frage ist, ob die Touristen das braune, seichte, aber stürmisch tosende Meer als Urlaubsresort akzeptieren, aber wer es in Negombo aushält, der lässt sich von TUI auch nach Kalpitiya verfrachten. Man kann ja auch zum whale watching fahren, wenn der Seegang zum Schwimmen zu rau ist, und Touristen hocken ohnehin die meiste Zeit im und am Pool, erzählen sich Witze und schlürfen Bloody Mary.
Vier Kilometer hielt die Freude am Fahren an, dann kam eine Baustelle, und dann noch eine und noch eine und... Der Rest der Strecke war noch im Entstehen, von wegen "halbe Stunde bis Kalpitiya". Als der Wagen wegen der Fahrt durch Schlick, Staub, Kies und Morast aussah wie nach drei Tagen Rallye durchs Wattenmeer, steuerte 
Frank, weit vor Kalpitiya, das aus dem Grün auftauchende Ruwala-Resort an und fragte, ob man ihn da über Nacht behalten wolle.
"Wollen schon, aber können..... Morgen ist Eid-al-Fitr. Wir sind ausgebucht."
Kunstpause. "Eigentlich", sagte der Manager, der aussah wie ein Bruder des Mietwagen-Managers. Vielleicht sehen ja alle Manager in Sri Lanka einander ähnlich.
Ausgebucht. Eigentlich.
Mit "eigentlich" ist gemeint, dass in einem der Bungalows gerade der Ventilator ausgetauscht
wird. Und Eid-al-Fitr ist das Ende des Fastenmonats Ramadan, da machen die Moslems die große Sause und füllen Hotels und Restaurants.
"Die Arbeiten sind voraussichtlich gegen 18:30 Uhr fertig. Wenn Sie so lange warten wollen, können Sie da heute übernachten."
Klingt ganz nett, und der Manager schien das Managen zu genießen. Er brachte Liegestühle, stellte den Neuankömmlingen frei, in der Lobby fernzusehen oder im Pool zu baden, schickte eine frische Kokosnuss zum Aussuckeln, und eine halbe Stunde später ein Kännchen Tee und zwei Stücke Kuchen, alles als kostenlose Entschädigung für die lange Wartezeit bis halb sieben.
Er war wirklich nett. Eine Weile setzte er sich zu 
Frank und erzählte, dass er das Hotelhandwerk sozusagen erst lerne, er sei noch neu in der Branche. Er fragte nach weiteren Plänen und meinte, er würde auch künftig gern alles tun, um Frank zu unterstützen und zu helfen. Sogar seine Visitenkarte überreichte er ihm.
"Anruf genügt, oder e-mail, kein Problem. Fahren Sie nicht bald nach Kandy? Da unterhält meine Firma ein ganz neu eröffnetes Guest house, schön gelegen außerhalb der Stadt auf einer Anhöhe. Wenn Sie wollen, rufe ich mal an und reserviere für Sie vor."
Halt mal, nicht so schnell, mein Lieber. 
Frank saust ja deswegen ohne Reservierungen durchs Land, weil er nicht weiß, wohin es ihn verschlägt und wann er wo ankommt. Das ist der Preis für seine Unabhängigkeit. Aber ansehen kann man sich mal den Geheimtip bei Kandy. In seinem Büro zeigte der Manager die website im Internet. Sieht gut aus, Frank notierte sich den Namen.
Der Bungalow am Ufer der Lagune war schon kurz vor sechs bezugsfertig, es war eine stille Nacht, und durch die Stille tönte nur das ferne Krähen der Hähne am frühen Morgen, gefolgt vom lautsprecherverstärkten Geheul ebenso ferner Muezzins. Die 8% Moslems machen einen Radau, als lebten sie in Saudi-Arabien. Aus der Nähe war kein Laut zu hören außer dem Summen eines überaus zutraulichen Mosquitos, der 
Frank erfolgreich um den Schlaf brachte.

ganesha


weiter tuk