Debüt auf der Opernbühne

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Mozart-Arien im Badezimmer

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Inzwischen zeigte sich Tokyo immer stärker von seiner herbstlichen Seite, aber es kam keine Nachricht von Ayumi. Sie wollte ihn doch zu ihrem Konzert im Spätsommer einladen, hatte sie gesagt. Stattdessen kam eine e-mail von der Operngesellschaft, deren Inhalt, kurz zusammengefasst, besagte, dass die zeitgenössische Oper, in der Ayumi in Tokyo die Titelrolle singen sollte, ohne Jordys Mitwirkung vorbereitet werde. Die Firma, von der die Aufführung gesponsert wird, lege Wert darauf, dass strengstens gespart werde, weshalb man leider auf einen Deklamationscoach verzichten müsse.
Jordy fiel aus diversen Wolken. Sollte ihm Ayumi auf diese Weise entflattern ? Er schickte ihr eine nette Mail, in der er bedauerte, bei den Proben nicht mit dabei sein zu können.
"WIE SCHADE !!!!!!!!!!!!!!!!!" antwortete sie eine knappe halbe Stunde später, auf Deutsch und mit 17 Ausrufezeichen. "Aber sei so gut und triff dich trotzdem wieder mit mir !"
Bis dahin war aber noch Zeit, die Proben für die Oper, von der Jordy zu seiner Enttäuschung ausgesperrt war, fingen erst Ende Oktober an, und jetzt war Ayumi noch in Osaka. Ihr Konzert und die Einladungskarte blieben allerdings unerwähnt.
Einen Monat später war Ayumi in Tokyo, die Proben begannen -ohne Jordy-, und auf den Flyern, die in Tokyo verteilt wurden, prangte ein hübsches Bild von Ayumi als Sängerin der Titelrolle. Zwar sah man ihr tatsächlich auch in der Realität ihr wahres Alter nicht an, aber dieses Foto musste trotzdem vor mindestens zehn Jahren aufgenommen worden sein.


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Er wartete ein paar Tage, sandte ihr dann eine neue Mail und fragte, ob die Proben gut liefen.
"Total schwer, die Rolle, ich habe riesige Mühe damit. Aber sehr nett, dass du an mich denkst !" lautete ihre Antwort. Den Wunsch nach einem Treffen erwähnte Ayumi nicht. Entweder hatte sie wieder ihren Oldie mit seinem spärlichen Haarkranz mitgebracht, oder die wirklich schwierige Rolle nahm alle ihre Energien in Anspruch. Jedenfalls sah es nicht so aus, als hätte sie derzeit weitere Küsschen für Jordy auf Lager.

Infolgedessen beglückwünschte er sich dazu, dass Kyonghi vorerst noch Lust auf ihn hatte und dringend Geld brauchte. Außerdem gefiel ihm an ihr, dass sie ihre Zornausbrüche zu beherrschen suchte. Andernfalls würde er sie nämlich umgehend abschalten und wäre dann wieder ein trauriger, schlapper Schnarchsack, der aus lauter Frustration nur Pinscher und Paminas knuddeln müsste. Er beschloss daher, die arme Kyonghi nicht länger zu ärgern, sondern lieb zu ihr zu sein und dankbar zu nehmen, was sie ihm angedeihen ließ, und das war schließlich durchaus nicht wenig.
"Fändest du es besser, wenn ich mich unten ausrasiere ?"
"Gute Idee", lobte Jordy, "sieht fotogener aus und ist für deine Lieblingspraktiken attraktiver."


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Es blieb indes bei der Anfrage, Kyonghi machte keinerlei Anstalten, ihn gar zu verwöhnen oder sonst irgendetwas zu tun, was über die nötigen Pflichten für den Erwerb ihres Taschengelds hinausging. Im Gegenteil. Wenn mal etwas mehr Zeit zur Verfügung stand als die üblichen zwei Stunden, reservierte sie ungefragt einen Tisch für zwei Personen in einem teuren Restaurant, lud sich bei Jordy zum Mittagessen ein und orderte vorneweg Champagner. Ihr sugar daddy zahlt ja. Gleichzeitig kam sie zu den Treffen nicht mehr ganz so chic gekleidet wie vorher, was Jordy durchaus wahrnahm. Frauen meinen ja oft, Männer hätten für sowas sowieso keine Antenne, und darüberhinaus glaubte sie offenkundig, bei Jordy reiche es, hinterher im Hotelzimmer willig und beliebig oft alle Viere von sich zu strecken.
"Männer mögen das doch, wenn Frauen sich uneingeschränkt hingeben", erläuterte sie ihre neueste Philosophie. Natürlich steckte da etwas anderes dahinter, denn sie hatte gerade Geburtstag gehabt, und ihre Torschlusspanik steigerte sich offenbar mit jedem Jahresring.
"Ich gehe jetzt zu einem Date-Club", tat sie kund. "In meiner Umgebung
sind alle Männer schon vergeben. Nur sind die Kerle, die man bei den Partys im Club trifft, alle so schüchtern ! Ich habe mal einen angesprochen, und der erzählte mir dann, es sei das erste Mal in vier Monaten, dass er bei so einer Club-Party mit einer Frau redete. Er habe so lange vergeblich gewartet. Dabei sind es doch die Männer, die die Frauen anquasseln sollen !  Als Frau warte ich auch. Ich bin viel schüchterner als du ahnst. Aber wenn alle nur warten, dann kann man ewig Date-Partys abhalten, ohne dass was funkt."
"Und, hat's bei dir gefunkt ?"
"Nö, so ein schüchterner Bubi ist nichts für mich. Ich finde Draufgänger besser. Ich werde bestimmt keine graue Schürzenhausfrau. Schließlich sehe ich nicht allzu übel aus, und dass mir Sex ziemlich viel Spaß macht, ist doch auch ein Pluspunkt bei der Partnersuche, findest du nicht ?"

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Na ja, ein Nachteil ist es bestimmt nicht. Sie sollte nur über ihr bewegtes Vorleben wenig verlauten lassen, japanische Männer sind da möglicherweise empfindlich. Als Koreanerin hat sie in Japan sowieso ein Handicap, das wusste Kyonghi auch und arbeitete deshalb so heftig an ihrer weiblichen Attraktivität. Sie färbte ihre Haare wieder, und wenn sie einmal nicht erst kurz vor dem Rendezvous aufgestanden und ungekämmt mit zwanzig Minuten Verspätung zum Treffpunkt gehastet kam, sondern anschließend noch was vorhatte oder gar am Abend in den Date-Club wollte, kleidete sie sich deutlich wie ein Mädchen und dachte sogar über eine künstliche Brustvergrößerung nach. Solche Späße kosten freilich Geld, und dafür brauchte sie Jordy, und Jordy testete als guter Pädagoge ausgiebig, welche Arten des Kissensports sie besser noch üben sollte. Und wenn ihm mal sein Alter einen Streich spielen wollte, stellte er sich dabei vor, ihr designierter Ehemann stände daneben und sähe zu, wie Jordy seine Zukünftige zuritt, und schon lief die Nummer.
Jordy wünschte ihr viel Glück bei der Partnersuche, denn er hatte nur noch wenige blaue Pillen übrig und war nicht gewillt, sich neue zu beschaffen. Schließlich wollte er nicht im Stundenhotel per Mors in Coitu von dieser schnöden Welt Abschied nehmen. Und Kyonghi war trotz ihrer manchmal recht kurzen Röckchen und kussecht geschminkten Lippen wahrhaftig nicht sein Fall, und das hübscheste Girl, mit dem er je gepennt hatte, war sie sicherlich auch nicht. Sie beide verfolgten vollkommen verschiedene Interessen, wenn sie "geschäftlich" miteinander schliefen, und dass keiner dabei auch nur einen Anflug von Liebe verspürte, war beiden so sonnenklar, dass sie kein Geheimnis draus zu machen brauchten.

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Nicht ganz zu vergessen ist, dass Kyonghi im Prinzip eigentlich von Beruf weder Bettwurst noch Hausfrau, sondern Sängerin werden wollte. Im neuen Jahr, Mitte Februar, wollte sie debütieren. Eine kleine Halle gemietet, ein paar befreundete Sänger und Sängerinnen, die sich zusammentaten, ein früherer Gesanglehrer als Regisseur, ein älterer Bekannter als Dirigent, eine einstige Kommilitonin als Pianistin und dazu viel Enthusiasmus, mehr braucht es nicht, um eine Mozart-Oper konzertant, mit Klavierbegleitung, auf eine Vorstadtbühne zu stemmen. Ein Zuschussgeschäft, denn es würden sich nur Freunde und Bekannte und dazu vielleicht ein paar Irrläufer, die gemeint hatten, es handle sich bei diesem "Così fan tutte" um eine richtige Oper, als Publikum einfinden; davon bekommt man die Saalmiete und die Kosten für Heizung, Beleuchtung, Saalordner, Kostüme, Make-up, Requisiten, Bühnendekoration, Gagen, Poster und Flyer nicht herein.
Aber Kyonghi war Feuer und Flamme.
"Mein Debüt als Opernsängerin !" strahlte sie, denn sie durfte die Fiordiligi singen, die Sopran-Hauptrolle. Schon im September konnte sie ihre Rolle vollkommen auswendig, und bei jedem Treffen sang sie im Bad, unter der Dusche und im Bett ihre Mozart-Arien; die Pärchen in den Nachbarzimmern dürften sich gewundert haben. Je näher der Termin der Bühnenproben rückte, desto verrückter wurde sie. Wenn es ihr im geheizten Zimmer unter der Bettdecke zu heiß wurde, sprang sie auf, stellte sich vor Jordy splitternackt auf die Bettdecke und fing in Primadonna-Pose an zu trällern.
"Hast du vor, so vor dem Publikum aufzutreten ?" ätzte Jordy.
"Dafür bin ich viel zu schüchtern. Außerdem singe ich die Fiordiligi und nicht die Lulu."
Der Gipfel war, dass sie mitten im 2.Bett-Akt auf einmal ".....caro bene, al tuo candor" zu singen anfing, etwas unmelodisch zwar und von Ächzern unterbrochen, und noch Zeit fand zu murmeln, dass sie den Höhepunkt zugleich mit dem Schluss der Arie erleben wolle. Jordy gab sein Bestes, obwohl Mozart-Opern ihn nicht gerade antörnten.

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"Wieso denn nicht ? Jeder findet Mozart klasse", sagte sie hinterher verwundert, zumal Jordy auch abweisend geantwortet hatte, als sie ihn aufforderte, ihre Premiere als zahlender Gast zu bewundern.
Na ja, in ihrem Alter hatte Jordy auch ganz vergnügt Mozart gehört, aber wenn man ein ganzes Leben lang, in fast allen Konzerten, in Rundfunk und Fernsehen, in Musikhochschule und Abschlusskonzerten, an der Oper und im Theater, im Kaufhaus und in den Examina immer nur und immer wieder mit dem Mainstream-Repertoire von Mozart über Beethoven bis Schumann und Brahms übergossen wird, kriegt auch der hingebungsvollste Musikfreund irgendwann mal den Hals voll und möchte auch mal Glazunov, Stravinsky oder Messiaen hören.
"Also, wenn du dich so intensiv wie ich mit Mozart befassen würdest, könntest du sofort verstehen, wie großartig seine Werke sind."
"Ach, Kyonghi, ich habe mich im Laufe meines Lebens so oft und intensiv mit Mozart beschäftigt, dass ich längst kapiert habe, dass der Kerl ein Genie war. Das bestreite ich ja
gar nicht, und darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass man sich an den Harmonien und Rhythmen des 18. und 19.Jahrhunderts überhören kann, vor allem, wenn man zufällig im 21.Jahrhundert lebt. Und wenn du dich mal mit Alban Berg oder Györgyi Ligeti genau so intensiv wie mit Mozart beschäftigst, merkst du nämlich genauso schnell, wie toll diese Sachen sind. Es ist sicher eine Altersfrage. Ich habe jedenfalls nicht vor, für den Rest meines Lebens mit dem Wiederkäuen von ausgelutschten Evergreens meinen Musikbedarf zu stillen, sondern will noch ein paar neue Thrills finden. So lange ich noch nicht alle Opern von Janáček oder Hindemith kennen gelernt habe, tue ich mir doch Così fan tutte nicht zum 34.Mal an, kannst du das nicht verstehen ?"
Immerhin war Kyonghi neuerdings geduldig genug, um Jordy nicht, wie sie es früher getan hätte, wutentbrannt in die Seite zu treten, sonder
n sie setzte nur ein schiefes Lächeln auf und meinte:
"Na ja, für mein Debüt finde ich diese Oper und diese Rolle einfach ideal."
Da mag sie Recht haben.

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An Neujahr kam eine e-mail von Namiko. Sie hatte sich wohl doch wieder eingekriegt. Wie von Namiko nicht anders zu erwarten, war sie von ihrer Attraktivität und Wirkung auf Jordy trotz aller Rückschläge noch vollkommen überzeugt.
"Ich bin umgezogen und wohne jetzt allein, ziemlich weit auf dem Land. Ich richte mich gerade ein, und wenn du was erübrigen kannst, ich kann allerhand gebrauchen, besonders Bargeld und Juwelen."
"Edelsteine hab ich keine, aber wenn es ein Nierenstein auch tut, den würde ich dir abtreten. Und das Geld zupft mir meine Mietfreundin aus der Tasche..."
"Ich würde mich über eine Gabe zu Neujahr sehr freuen. Hast du nicht Lust, die liebe Namiko ein bisschen zu unterstützen und ihr die Miete zu bezahlen ? Und eine Mietfreundin hast du gehabt, wirklich ?"
"Gehabt ? Nein, die ist ziemlich gegenwärtig. Ein klares Geschäft, es ist eine frühere Liebschaft, die auch Geld braucht. Sie macht sich ab und zu mal frei, denn mit mir zu spielen ist ihr lieber als mit Unbekannten, aber sie ist nicht so naiv wie du zu glauben, ein Sponsor würde ihr für ein paar virtuelle Küsse umgehend die Monatsmiete begleichen..."
Namiko schien sich für die Details sehr zu interessieren.
"Wie viel verdient sie mit ihrem normalen Job ? Und wie viel zahlst du ihr ? Die ganze Miete ? Ist sie etwa so alt wie ich ? Ich bin jetzt 33."


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Aber als sie erfuhr, wie viel oder, aus Namikos Sicht der Dinge, wie wenig Jordy in Kyonghis Dienste investierte, verlor sie umgehend das Interesse, wechselte das Thema und referierte über Lebensmittelzusatzstoffe und wie man sich beim Einkaufen davor in Acht nimmt. Jordy kannte sich damit nicht sonderlich aus und fand das Thema auch nicht so elektrisierend wie Namiko, weshalb er sich auf die Beantwortung von Kyonghis mail konzentrierte, die just in diesem Augenblick eintraf und ihn mehr interessierte.
"Whaaa, meine Periode hat gerade eingesetzt, das haut prima hin bis zu unserem nächsten Treffen am Samstag ! Und ich hatte schon gefürchtet, wir bekämen womöglich ein Problemchen..."
Kyonghi schrieb keine überflüssigen mails mehr. Mit Jordy herumzustreiten hatte sie wohl keine Lust. Meist zu Monatsanfang sandte sie ihm, wie es an der Oper üblich ist, eine Liste von Tagen und Zeiten, die ihr für ein Treffen passten, und Jordy wählte daraus, was ihm zusagte. Kyonghi wähnte sich mit Jordy fest liiert und gab sich immer weniger Mühe, ihm zu gefallen. Zum Treffen, egal zu welcher Tageszeit, kam sie
meist direkt aus dem Bett, nur noch selten gekämmt oder geschminkt, in ausgebeulten Jeans und ohne Frühstück, um sich von Jordy erst mal zum Essen einladen zu lassen. Jordy tat so, als bemerke er es nicht, wenn es nicht gerade ihr Geburtstag oder vorher eigens vereinbart war, und Kyonghi verschwand dann, ihr Schmollen unterdrückend, im nächsten McDonald und kam eine Weile später mit einer Tüte Fritten und anderem fettigen Zeugs zurück.
Im Hotel orderte sie erst mal ein Bier und machte sich über ihr Essen her, und wenn Jordy währenddessen gelangweilt auf dem Bett lag, fuhr sie ihn an, warum er ihr dabei nicht wenigstens
die Hand in den Ausschnitt oder unter den Rock schöbe, was sie richtig wach machen und antörnen würde. Je nach Laune war Jordy ihr gefällig, manchmal aber ging er auch einfach ins Bad und ließ das Badewasser ein. Wenn er zurückkam und Kyonghi fertig war mit ihrer Vesper, stellte sie sich vor ihn und lupfte ihren Pulli, damit er ihr Jeans oder Rock ausziehen konnte. Danach entfernte sie mit einem einzigen Handgriff Strumpfhose und Höschen, und mit einem weiteren Pulli und Bluse. Den BH ließ sie Jordy aufmachen, denn mit vollem Bauch ihre Hände auf den Rücken zu verrenken fand sie meist zu anstrengend. 
"Mir ist kalt", lautete ihre Einladung zum Fummeln, und sie kuschelte sich gleich nackt in Jordys Arme, ohne sich daran zu stören, dass sein Wollpulli sie kratzte und kitzelte. Nach einer Weile hüpfte sie ins Bad und seifte sich ein, und in der Zwischenzeit zog Jordy sich aus und setzte sich dann zu Kyonghi in die Wanne, deren Füllung dabei natürlich überschwappte.


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Sogar im Badewasser war deutlich zu spüren, wie Kyonghis Muschi auf Jordys Fummeln reagierte, und Kyonghi war mächtig stolz darauf.
"Natürlich, funktioniert jederzeit bestens, immer bereit, ich bin doch eine Frau im besten Alter ! Wenn die Jungs das wüssten, hätte ich bessere Karten bei den Date-Partys."
"Du solltest es auf deine Visitenkarte schreiben."
"Ja, das Problem ist nur, dann kämen die Kerle nur deswegen zu mir, so wie du. Ich will aber geheiratet werden."
"Ich komme doch nicht deswegen zu dir. Schließlich warst du es, die mich dazu aufgefordert und eingeladen hat."
"Wenn nicht deswegen, warum lehnst du dann meine Einladung nicht ab ? Wir könnten ja auch ins Kino oder essen gehen. Allerdings hätte ich auch dann gern mein Taschengeld von dir."
Wahrscheinlich hatte sie Recht. Jordy gab sich geschlagen. Er hinterging tatsächlich nur "deswegen" seine Frau, die er weitaus höher achtete als Kyonghi. Als Liebespärchen hatten sie beide ausgedient, es war nichts draus geworden. Das einzige, was schon immer zwischen ihnen gut geklappt hatte, waren die Leibesübungen im Hotelbett, und Kyonghi hatte das offensichtlich genau registriert. Aber dass sie dies, ihrem Taschengeld zuliebe, bei Jordy nur duldete, das konnte man wahrhaftig nicht behaupten.
"Und jetzt bin ich dran", sagte sie meist eine Weile nach dem ersten Akt des Schauspiels, verschwand im Bad und kam kurz darauf mit sauber gerubbeltem Unterkörper wieder zu Jordy, aber nicht ins, sondern auf das Bett. Sie rutscht
e auf den Knien näher, schob ihren Unterleib über Jordys Gesicht, hielt sich am Kopfende des Bettes fest und ließ sich in dieser Stellung mit großem Vergnügen oral bedienen, während Jordy ihr dabei die noch immer jungen Brüste massierte. Und fairerweise ließ sie nach dem Ende ihrer Lustarien, die diesmal nicht von Mozart komponiert waren, Jordys Extremitäten eine ähnlich innige Behandlung zuteil werden und versuchte, beim Finish noch einmal so viel Lust wie möglich für sich rauszuholen.
"Eigentlich müsste ich für meine Dienste ebenfalls bezahlt werden", schnaufte Jordy.
"Also, wenn ich mich dir schon hingebe, obwohl du nicht mein Boyfriend bist, dann gehört es sich, dass du mir außer der Bezahlung auch ein Minimum von Spaß bereitest, meine ich. Dass die Männer dafür zahlen, ist doch schließlich seit dem Präkambrium so Sitte."
Sprach's, drehte sich auf den Bauch, spreizte die Beine und verlangte von Jordy, sie nunmehr mit Daumen und Zeigefinger zu stimulieren. Così fan tutte.


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Auf diese Art vergingen jedesmal die Stunden im Fluge, Langeweile kam nicht auf, obwohl sich Jordy und Kyonghi im Grunde genommen nichts weiter zu sagen hatten.



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