November 2022
Um fremde Völker zu unterjochen,
verheerten die Welt blutrünstige Horden,
blindwütig, wie von Hornissen gestochen,
zertrümmern, zerschlagen sie, brandschatzen, morden.
Die Namen der Leithammel nebeneinander:
Pizarro, Hannibal, Tamerlan,
Napoleon, Attila und Alexander,
Caesar und Hitler und Jinggis Khan.
Was haben sie mit ihrem Wüten geschafft ?
Wo sind ihre Reiche, zusammengerafft ?
Was hat von alledem heute Bestand ?
Ruinen und Trümmer, Skelette und Leid.
Die Träume der Krieger, in kürzester Zeit
zerronnen, zerflossen wie Burgen aus Sand.
Kummer, der das Mark verzehret, Raub, der Hab und Gut verheeret, Iammer, der den Sinn verkehret, Elend, das den Leib beschweret, Grausamkeit, die Unrecht lehret sind die Frucht, die Krieg gewähret. Friedrich von Logau |
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's ist Krieg ! 's ist Krieg ! O Gottes Engel, wehre und rede du darein ! 's ist leider Krieg - und ich begehre, nicht schuld daran zu sein ! Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen und blutig, bleich und blass die Geister der Erschlagnen zu mir kämen und vor mir weinten, was ? Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten, verstümmelt und halb tot im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten in ihrer Todesnot ? Wenn tausend Väter, Mütter, Bräute, so glücklich vor dem Krieg, nun alle elend, alles arme Leute, wehklagten über mich ? Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten Freund, Freund und Feind ins Grab versammelten, und mir zu Ehren krähten von einer Leich herab ? Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre ? Das könnte mich nicht freun ! 's ist leider Krieg - und ich begehre, nicht schuld daran zu sein ! Matthias Claudius |
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