Goya hat zwölf Jahre lang das Unheil des Krieges dargestellt in seinen Radierungen, um der Welt zu zeigen, wie im Zorn sich das Volk erhebt, wie brutal die napoleonischen Soldaten wüten, wie das belagerte Madrid hungert, wie furchtbar die Niederlage ist. Damals gab es die Fotografie noch nicht. Picasso hat zwölf Stunden am Tag gearbeitet und nicht einmal einen Monat gebraucht, um im Stil des monumentalen Kubismus ein Bild zu malen für die Weltausstellung in Paris über die Tragödie des Krieges in Spanien, um in die Welt hinauszuschreien, wie die Legionäre der faschistischen Luftwaffe Guernica bestialisch bombardieren, wie tausende Bomben abgeworfen werden, wie tausende Menschen unter den Trümmern sterben. Damals gab es das Internet noch nicht. Heute übertreffen anonyme Zeugnisse des Krieges, dokumentarische Fotografien und Videos die künstlerischen Äußerungen, tauchen augenblicklich auf facebook und auf Youtube auf. In den Smartphones sieht man die ukrainischen Städte und Vororte brennen, Leichen wochenlang auf den Straßen liegen, zerstörte Panzerfahrzeuge sich zu Pyramiden türmen, russische mobile Krematorien herbeieilen. Was bleibt dem Dichter, als der Welt lautlos Namen zuzuflüstern ? Butscha, Irpin, Borodjanka, Kramatorsk, Ukraine. 9.4.2022 Dmitri Strozew, Belarus (Deutsch von Andreas Weihe) |
Erbarmungslose Meute, Horden
sind's, die in Butscha heute morden. |
Am Ende wird Ukraine siegen, der Russe wird das Seine kriegen. |
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